| Montag,  26.03.2012: Bei zwei  geöffneten Campingplätzen in Grado erkundigen wir uns nach Händlern für  Campingzubehör. In einem darf ich das Internet benutzen und sammle Adressen von  Thetford-Händlern, leider ist keiner davon in Triest. So machen wir uns  zunächst so auf den Weg und werden am Stadtrand von Monfalcone tatsächlich  fündig. Der Händler hat einen Deckel für den Fäkalientank vorrätig und könnte  uns bis morgen auch einen neunen Tank besorgen. Der würde allerdings über 200 €  kosten und wir entscheiden uns zunächst für den Deckel, der nur mit 6,20 € zu  Buche schlägt. Wir fahren zu dem wenig einladenden Stellplatz von Triest,  zerlegen den Tank und haben nach wenigen Minuten den neuen Deckel  funktionsfähig eingebaut – super! Mit wieder voll funktionsfähiger Toilette  fahren wir zurück in die Innenstadt von Triest, wo wir ohne Probleme einen  Parkplatz finden. Nach einer kleinen Stärkung im Auto beginnen wir unseren  Rundgang am zentralen Piazza dell‘ Unità d’Italia , der sich zum Meer hin  öffnet. Zur Innenstadt hin schließt ihn die Neorenaissancefassade des Palazzo  del Municipio ab, des 1872-75 nach dem Vorbild des Pariser Louvre erbauten  Rathauses. Der Palazzo del Lloyd Triestino und der mosaikverzierte Palazzo del  Governe vervollständigen das imposante Ensemble. Vorbei am Teatro Verdi, dem  1798 fertiggestellten Opernhaus, erreichen wir den von klassizistischen Prachtbauten  flankierten Canal Grande. Der vom Hafen kommende Stichkanal endet an der  Grünfläche vor der Kirche Sant’Antonio Nuovo aus dem Jahr 1842. Eine Skulptur  erinnert an den irischen Schriftsteller James Joyce, der von 1904-20 in Triest  gelebt hat. In einem kleinen Sparmarkt ergänzen wir unsere Vorräte und gehen  zum Auto zurück. Wenige Kilometer hinter Triest überqueren wir die Grenze zu  Slowenien und müssen zum ersten Mal auf dieser Reise unsere Ausweise vorzeigen.  Wir gelangen automatisch auf einen Schnellstraße, für die wir eigentlich eine  Vignette bräuchten, die wir nicht haben. Hoffentlich hat man uns nicht  erwischt. Etwa 30 km legen wir in Slowenien zurück und erreichen die Grenze zu  Kroatien. Auch hier werden die Ausweise kontrolliert. Wir wollen zu einem  Stellplatz am Leuchtturm von Savudrija, dem höchsten Leuchtturm Kroatiens. Der  Stellplatz wurde offensichtlich in einen Campingplatz umfunktioniert, der jetzt  noch geschlossen hat. Ich mache ein Foto vom Leuchtturm und wir fahren weiter.  Wir kommen an zahlreichen weiteren Campingplätzen vorbei, für die die Saison  noch nicht begonnen hat. Bei Umag werden wir schließlich auf dem Camping Stella  Maris fündig. Der zum gleichnamigen Ressort auf der anderen Straßenseite  gehörende Platz hat geöffnet und wir bekommen einen ruhigen Stellplatz weit ab  von der Straße. Auf einem kleinen Rundgang sehen wir uns das Ressort an, das  sich ebenfalls noch im Winterschlaf befindet.  Dienstag,  27.03.2012: Wir  beginnen unsere Erkundung Istriens, der größten Halbinsel der Adria, mit einem  Rundgang durch Umag und versorgen an einem Geldautomaten mit dem hiesigen  Zahlungsmittel, der Kroatischen Kuna. Auch in Novigrad unternehmen wir einen  Spaziergang durch den Ort und essen ein leckeres Eis. Unsere nächste Station  ist Poreč, wo wir uns recht lange aufhalten. Die Altstadt von Poreč erstreckt  sich auf einer Halbinsel und wird von malerischen Gassen durchzogen. Der Stolz  der Stadt ist die Euphrasius-Basilika aus dem 6. Jh., die 1997 von der UNESCO  als Weltkulturerbe  eingestuft wurde.  Nach dem Rundgang stärken wir uns in einem Restaurant auf dem zentralen Platz  Trg Slobode mit Wiener Schnitzel bzw. Grillteller. Da das Ganze als Menü  ausgelegt ist, bekommen wir zusätzlich eine Vorsuppe, einen Salat und eine  Nachspeise. Gut gesättigt geht es weiter in Richtung Süden. Wir sehen uns in  der Nähe von Poreč den Campingplatz an, auf dem Veronika und Günther immer  stehen, der aber erst Ende April in die Saison startet. Auf der weiteren Fahrt  nach Rovinj müssen wir weit ins Landesinnere ausweichen, um den Limski kanal,  einen 12 km langen Meeresarm zu umfahren. In Rovinj finden wir einen Platz auf  dem Campingplatz Porton Biondi einen Stellplatz. Wir machen zunächst eine  „Verdauungspause“, die Geli zum Lesen der Süddeutschen Zeitung nutzt, die sie in  Poreč gekauft hat. Ich bastele in der Zeit ein wenig an den Kabeln für den  Stromanschluss des Roadrunners herum. Im schönen Licht des frühen Abends machen  wir uns auf den Weg in die Stadt. Auch Rovinj ragt auf einer Halbinsel ins Meer  hinaus und hat sich die alten Treppengassen seit Jahrhunderten bewahrt. Wir  steigen durch die Gassen zur Basilika Sv. Eufemija hinauf, die buchstäblich  über der Stadt thront. Mit dem letzten Licht der untergehenden Sonne erreichen  wir wieder den Campingplatz und können auf dem Rückweg noch das schöne Licht  des Sonnenuntergangs genießen. Zum Abendessen gibt es heute nach dem üppigen  Mittagessen nur noch ein Brötchen.
 Mittwoch,  28.03.2012: Bevor den  Campingplatz wieder verlassen, werfen wir noch einmal einen Blick auf Rovinj. Einige  Baustellen erschweren die Weiterfahrt und die Orientierung aber schließlich  sind wir auf dem richtigen Weg. In Fažana erreichen wir die Küste. Wir  spazieren durch den kleinen Hafenort, von dem aus Ausflugsschiffe auf die  Inselgruppe Brijuni übersetzen. Einst Titos Sommerresidenz sind die Inseln  heute Nationalpark, allerdings etwas anders als wir uns einen Nationalpark  vorstellen. Safaripark, Botanischer Garten, Hotels und Golfplätze sind nicht so  nach unserem Geschmack. So fahren wir weiter nach Pula, der größten Stadt  Istriens. Der Campingplatz südlich der Stadt, den wir als Basis nutzen wollen  öffnet leider erst Übermorgen. So fahren wir zurück und stellen den Roadrunner  an der Marina ab. Nach einer kleinen Stärkung geht es los. Unser erstes Ziel und  gleichzeitig Wahrzeichen der Stadt ist das Amphitheater, das aus dem 1. Jh.  stammt, also aus der gleichen Zeit wie das römische Kolosseum. Es hat die Form  einer 130 m langen und 105 m breiten Ellipse. In den unterirdischen Gängen für  Gladiatoren, Tiere und Kulissen befindet sich heute ein Museum über den Weinbau  und die Ölbaumzucht im antiken Istrien. Auf unserem Rundgang gehen wir durch  den Triumphbogen der Sergier in die Altstadt. Der Bogen wurde nach der Schlacht  von Actium (30 v. Chr.) zu Ehren von Sergius Lucius, dem Tribunen der  siegreichen Legion, errichtet. Wir erreichen das ehemalige römische Forum, den  heutigen Kapitolsplatz, der vom Tempel der Roma und des Augustus und dem  Rathaus begrenzt wird. Den Schlusspunkt unserer Besichtigung bildet die Kathedrale  Mariä Himmelfahrt, einem im 5. Jh. begonnenen und immer wieder erweiterten Bau,  der erst 1707 mit der Vollendung des Campanile vollendet wurde. Unsere Versuch  in der Nähe von Medulin an der Südspitze Istriens einen Campingplatz zu finden,  enden jeweils vor verschlossenen Toren. So folgen wir schließlich einem Tipp  des Womoführers und fahren zu einem Parkplatz in dem kleinen Ort Barban. Der  Bummel durch den winzigen Ort, in dem einige Bauten aus dem 16. Jh. erhalten  geblieben sind, ist schnell erledigt und wir machen es uns im Auto gemütlich.
 Donnerstag,  29.03.2012: Schon nach  wenigen Kilometern verlassen wir die Hauptstraße und biegen nach Rabac ab. Auch  wenn es sich um einen reinen Touristenort handelt, ist dank seiner Lage in  einer malerischen Bucht etwas von dem Charme des ehemaligen Fischerdorfes  erhalten geblieben. Bei Plomin haben wir einen herrlichen Blick auf die Kvarner  Bucht, etwas getrübt von einem riesigen Kraftwerk. Die Zufahrt zum Fährhafen  Brestova führt über Serpentinen mit bis zu 20% Gefälle von der Hauptstraße  hinunter an den kleinen Fähranleger. Fast eineinhalb Stunden müssen wir auf die  nächste Fähre warten, die uns dann in etwa 30 Minuten nach Porozina auf der  Insel Cres bringt. Cres liegt im Nordwesten der Kvarner Bucht, ist rund 66 km  lang und mit 407 km² die zweitgrößte Insel Kroatiens. Krk bietet 3 km² mehr und  nimmt somit den ersten Platz ein. Am Abzweiger nach Beli machen wir Halt und  genießen den herrlichen Ausblick auf die Kvarner Bucht und die Nachbarinsel  Krk. Wenig später sehen wir auch einige der hier beheimateten Gänsegeier über  uns kreisen. In der Inselhauptstadt Cres tanken wir und freuen uns über die  Dieselpreise (1,38 €/l), die fast 0,40 € unter denen von Italien liegen. Ein  Abstecher auf einer schmalen und kurvenreichen Nebenstraße bringt zu einem  Parkplatz am Rande des kleinen, weitestgehend autofreien Fischerdorfes Valun.  Nach einem Espresso und etwas Gebäck gehen wir über steile Gassen hinunter zum  Hafen des malerischen Fischerortes. In Osor fahren wir über eine einspurige  Drehbrücke auf die Nachbarinsel Lošinj, die mit 75 km² kleine Schwester von  Cres. Kurz bevor wir den Hauptort der Insel, Mali Lošinj erreichen, finden wir  auf dem Poljana Camping Village Resort einen schönen Stellplatz mit Meerblick.  Der Platz ist terrassenförmig angelegt und liegt sehr schön in einem Pinienwald  auf der Landenge von Privlaka. Wir reservieren gleich für zwei Nächte, um uns  morgen in aller Ruhe die Südspitze von Lošinj anzusehen.
 Freitag,  30.03.2012: Bei 12  Grad ist es in dem offenen Sanitärgebäude beim morgendlichen Duschen recht  frisch. Als die Sonne etwas höher steht wird es dafür sommerlich warm. Wir  fahren zunächst nach Veli Lošinj, wo die Straße auf einem Parkplatz endet. Der  kleine Ort ist eingezwängt in eine schmale, spitz zulaufende Bucht und wird von  einem runden Wehrturm überragt. Wir gehen ein Stück auf dem Küstenweg, der die  beiden Orte Mali Lošinj und Veli Lošinj miteinander verbindet. Auf dem Rückweg  zum Parkplatz landen wir versehentlich in der Nachbarbucht Rovenska, wo es  ebenfalls einen kleinen Hafen gibt. Am Stadtrand von Mali Lošinj ergänzen wir  unsere Vorräte und spazieren dann vom Parkplatz in den Ort hinunter. Mit 9.000  Einwohnern ist Mali Lošinj der größte Ort auf den Inseln in den Kvarner Bucht.  Wir setzen uns am Hafen in ein Eiscafé und genießen einen riesigen und  köstlichen Eisbecher. Im Ort wird viel gebaut, so dass die westliche Hafenseite  zurzeit eine einzige Baustelle ist. Wir schlendern auf der östlichen Seite  entlang und fahren dann zum Campingplatz zurück. Wir laden unsere Wäsche in  eine Waschmaschine und bauen auf unserem Stellplatz Tisch und Stühle auf. Es  ist herrlich in der Sonne zu sitzen, zu lesen und die Zeit zu genießen. Während  Geli sich um die Wäsche kümmert, gehe ich in die Rezeption und nutze das  WLAN-Netz zum Aktualisieren von iPhone, iPad und Homepage, sowie zum Bearbeiten  von E-Mails und zur Kontoführung. Wir können heute erstmals auf dieser Tour  draußen zu Abend essen. Zum Sonnenuntergang gehen wir auf die andere Seite der  Landzunge und machen es uns anschließend im Auto gemütlich. Wir genießen den  herrlichen Ausblick von unserem Platz auf das Meer und die Halbinsel Punta  Križa, die zur Insel Cres gehört. Im Roadrunner-DVD-Kino gibt es heute Abend  den Film „Larry Crowne“ mit Tom Hanks und Julia Roberts, den wir heute im  Supermarkt gekauft haben.
 Samstag,  31.03.2012: Auch heute  begrüßt uns wieder ein sonniger Tag – zunächst zumindest. Je weiter wir gen  Norden fahren, umso trüber wird das Wetter. In Orso parken wir vor der  Drehbrücke und spazieren durch den malerischen Ort, der von der  Marien-Kathedrale überragt wird. Der Clou von Orso sind aber die im ganzen Ort  verteilten Bronzestatuen, die musizierende Frauen und Männer darstellen. Kunst  und Kultur werden hier groß geschrieben – regelmäßig finden klassische  Musikfestspiele statt. Über die Drehbrücke verlassen wir Lošinj und sind wieder  auf der Insel Cres. Hier besuchen wir die gleichnamige Inselhauptstadt, sind  jedoch enttäuscht. Außer einem schönen Wehrturm und das Gebiet um den  Mandrać-Hafen, hat der Ort nicht viel zu bieten. Wir fahren weiter zum  Fähranleger nach Merag, wo wir über zwei Stunden auf die nächste Fähre zur  Insel Krk warten müssen. Wir trinken einen Cappuccino, essen eine Kleinigkeit  und spielen einige Runden Angry Birds. Das Wetter hat sich weiter  verschlechtert: Hochnebel schirmt die Sonne ab und es weht ein kalter Wind. In  einer knappen halben Stunde erreichen wir dann Valbiska auf der Insel Krk. Wir  lassen zunächst die anderen Fahrzeuge, die mit uns auf der Fähre waren,  passieren und trödeln dann in aller Ruhe hinterher. Unser Ziel ist Krk, die  Inselhauptstadt. In einem Supermarkt kaufen wir ein paar Kleinigkeiten ein und  unternehmen anschließend einen Bummel durch die sehr schön am Rande einer  weiten Bucht liegende Stadt. Eine alte Stadtmauer mit Rundturm, ein  Bischofspalast, eine Basilika und zahlreiche schöne Gassen tragen zum  malerischen Gesamtbild von Krk bei. Auf dem in einem alten Olivenhain gelegenen  Campingplatz Bor finden wir am Rand der Stadt einen Stellplatz für die Nacht.
 Sonntag,  01.04.2012: In der  Nacht kommt ein heftiger Wind auf, der uns ordentlich durchschüttelt, so dass  wir nicht so gut schlafen können. Da es am Morgen dann auch mit 8 Grad recht  kühl ist, vermuten wir schon, dass es sich um den kalten Fallwind Bora handelt,  der Kroatien regelmäßig heimsucht. Der Betreiber des Campingplatzes bestätigt  unsere Vermutung, meint jedoch, dass es nur eine „kleine Bora“ sei, die in ein  paar Tagen wieder vorüber sei. Die Bora kann bis zu 4 Wochen anhalten, was wir  mal nicht hoffen wollen. Für uns heißt es heute wieder einmal die dicken Jacken  und die geschlossenen Schuhe rauszusuchen. Nach einem kurzen Bummel durch Krk,  der hauptsächlich dazu dient, uns an einem Geldautomaten mit weiteren  Kroatischen Kuna zu versorgen, beginnen wir mit der Erkundung der Insel. Vorbei  an Punat, der größten Marina der Adria, fahren wir auf einer gut ausgebauten  Stichstraße in Richtung Stara Baška. Einen knappen Kilometer vor dem Ort ist  für Wohnmobile Schluss, die Einfahrt in den Ort ist gesperrt. Wir werfen einen Blick  auf die kahlen Küstenberge und den Campingplatz Škrila, der sehr schön in einer  Bucht liegt. Zurück in Punat reservieren wir einen Stellplatz auf dem  einigermaßen windgeschützten Campinglatz Pila. Unser nächstes Ziel ist Baška,  das am Ende eines breiten Tals mit steilen Flanken im Südteil der Insel liegt.  Die Anfahrt gleicht einer Berg- und Talfahrt doch unser Roadrunner meistert die  Steigungen ohne Probleme. Ein fast 2 km langer Strand mit herrlichem Blick auf  die umgebenden Karstberge macht die Bucht von Baška zu den  eindrucksvollsten  der kroatischen Küste.  Wir spazieren an der Promenade entlang, schauen den Wellen zu, die die Bora an  die Küste peitscht und setzen uns an einer windgeschützten Ecke in die Sonne. Zurück  in Punat suchen wir uns einen schönen Platz mit Meerblick auf dem Campingplatz  und setzen uns zum Lesen in den Windschatten des Autos. Es folgt ein  ausgiebiger Spaziergang an der schier endlosen Promenade von Punat. Bis es uns  zu kühl wird, sitzen wir wieder lesend vor dem Auto. Leider funktioniert das  WLAN des Campingplatzes nicht und die Betreiber können heute am Sonntag auch  nichts mehr ausrichten – schade. Trotz Bora ist es heute noch ein schöner und  sonniger, im Wind allerdings auch recht kühler Tag geworden.
 Montag,  02.04.2012: Die Bora  hat sich verzogen und der Tag begrüßt uns mit Sonnenschein und strahlend blauem  Himmel. Da jetzt auch das WLAN funktioniert nutzen wir die Gelegenheit noch  einen Blick in unsere Mails zu werfen und Heidi zum Geburtstag über das iPad  eine Videobotschaft zu schicken. Unser letztes Ziel auf Krk ist Vrbnik, ein  kleiner Ort an der Ostküste, der malerisch auf einer Felskuppe thront und den  Anspruch erhebt, die schönste Stadt der Insel zu sein. Neben dem schönen Ort  ist es auch der lokale Žlahtina-Wein, ein nur hier gekelterter, goldgelber  Weißwein. Wir können ihn in einem Geschäft kosten und nehmen zwei Flaschen  davon mit. In Malinska kaufen wir noch etwas ein und machen uns dann auf den  Weg zum Festland. Auf einem Parkplatz mit Blick auf die Bucht von Rijeka machen  wir eine Pause und genießen den in Malinska gekauften Kuchen. Die Mautstationen  an der Brücke sind nicht besetzt und so kommen wir ohne Gebühr zurück auf das  Festland. Wir folgen der Küstenstraße, die auf den Namen Jadranska magistrala  hört, südwärts. Die Straße verläuft direkt an der Küste und bietet immer wieder  herrliche Ausblicke auf das Küstengebirge und die Insel Krk. Ein im Womoführer  genannter Stellplatz in Senj ist aufgrund einer Baustelle nicht zugänglich. So  fahren wir zur über der Stadt thronenden Burg Nehaj, von der aus wir einen  schönen Blick auf die Stadt, das Velebitgebirge und die Kvarner Bucht haben.  Wir fahren die Küstenstraße ein paar Kilometer zurück und finden in einer  kleinen Bucht einen Stellplatz auf einem winzigen Campingplatz. Wir stehen  direkt am Wasser und können noch zwei Stunden in der Sonne sitzen und lesen  bzw. malen. Wir beschließen den Tag mit dem Film „Frau mit Hund sucht Mann mit  Herz“ und einer Runde Angry Birds.
 Dienstag,  03.04.2012: Wir werden  von auf das Autodach fallenden Regentropfen geweckt. Dementsprechend trübe  begrüßt uns der Tag, auch wenn es schon nicht mehr regnet als wir aufstehen. In  Senj tanken wir noch einmal voll und verlassen wenige Kilometer weiter südlich  in Sveti Juraj die Küstenstraße. Auf einer gut zu fahrenden Nebenstraße fahren  wir mitten hinein in das Velebitgebirge. Am Straßenrand liegt teilweise noch  etwas Schnee und die Temperatur fällt bis auf 6 Grad. Landschaftlich ist die  Strecke sehr schön und wir sind froh nicht die Hauptstrecke über den  Vratnik-Pass genommen zu haben. Als wir die Passhöhe des Oltari-Passes erreicht  haben, fahren wir kurz in die tief hängende Wolkenschicht hinein. Immer wieder  führen schmale Stichstraßen in den Nationalpark Nordvelebit hinein. Aufgrund  des trüben Wetters und der schmalen Straßen verzichten wir auf einen Abstecher  in den Park. Jetzt wäre ein Roller oder Quad als „Beiboot“ hilfreich. Mit  Krasno erreichen wir die einzige größere Ortschaft an dieser Strecke. Wenig  später folgen wir der Ausschilderung nach Kuterevo, wo wir uns die privat  finanzierte Bärenstation ansehen wollen. Wir werden vom Leiter des Projektes  freundlich begrüßt und er teilt uns Maximilian, einen jungen Bremer, der hier  ein freiwilliges Europäisches Jahr verbringt, als Führer zu. Von ihm erfahren  wir etwas über die Geschichte der zwei jungen und sechs älteren Bären, die hier  in den Gehegen ein neues Zuhause gefunden haben. Die Jungtiere sind  Waisenkinder, die aufgefunden wurden und in Freiheit keine Überlebenschance  gehabt hätten. Die älteren Tiere kommen aus dem Zirkus oder aus zoologischen  Gärten, die keinen Platz mehr für sie hatten. Auch diese Tiere wären wohl ohne  dieses Projekt nicht mehr am Leben. Zum Fotografieren und Filmen ist die Anlage  weniger geeignet, da man keine Chance hat die Tiere ohne Zäune aufzunehmen.  Dennoch ist es tolles Projekt, das wir dem Kauf eines kleinen geschnitzten  Bären und einer Spende unterstützen (www.baerenfreunde-kuterevo.de). Nach einer kleinen Stärkung im Auto geht  es dann weiter zum Nationalpark Plitvicer Seen. Wir fahren durch eine schöne  Heidelandschaft, die zur Blütezeit richtig toll aussehen muss. Bei der Einfahrt  in den 300 km² großen Park ist von den namensgebenden Seen noch nichts zu  sehen. Wir passieren zunächst Eingang 2 und können von der Straße aus erste  Blicke auf die Wasserwelt des Parks werfen. Auch Eingang 1 lassen zunächst  außer Acht. Unser Ziel ist der ein paar km nördlich gelegene Campingplatz  Turist Grabovac Camping, auf dem wir uns einen Stellplatz sichern. Nach einem  Espresso und Keksen machen wir uns auf einen Erkundungsgang über den Platz und  seine Umgebung. An einem Stand am Straßenrand kaufen wir eine kleine Flasche  Slivovitz, von dem wir im Auto einen kleinen Schluck probieren. Da das  WLAN-Netz nicht bis zu unserem Stellplatz reicht, setzen wir uns nach dem  Abendessen an einen Picknicktisch in der Nähe der Rezeption und lesen und  beantworten E-Mails. Als es uns zu kühl wird ziehen wir uns in unser  kuscheliges Heim zurück.
 Mittwoch,  04.04.2012: Nach  kurzer Fahrt haben wir den Eingang 1 zum Nationalpark erreicht. Wir kaufen ein  Ticket für zwei Tage und machen uns auf den Weg. Die Piltvicer Seen, 16  leuchtend grüne, über eine Strecke von 8 km gestaffelte Seen, bis zu 76 m hohe  Wasserfälle und dichte, dschungelartige Wälder ringsum erwarten uns. Seit 1949  Nationalpark, seit 1979 UNESCO-Weltnaturerbe und Kroatiens international  bekannteste Sehenswürdigkeit – all das sind die Plitvicer Seen. Sie stehen für  ein einzigartiges Naturphänomen im Karst, denn nur durch die Übersättigung des  Wassers mit Kalziumkarbonat und der Tatsache, dass das Wasser keinerlei  organische Substanzen enthält, kann sich die Rauwacke oder Travertin bilden,  eine lebende poröse Gesteinsart, die letztendlich für die Entstehung der  Barrieren zwischen den einzelnen Seen verantwortlich ist. Der Prozess der  Travertinbildung ist gerade an den Wasserfällen und Kaskaden, also an den  Überläufen von einem See in den anderen, besonders stark ausgeprägt. Dabei  handelt es sich um einen kontinuierlichen Prozess, der unablässig weiterläuft  und so das Bild des Parks ständig verändert. Wasserfälle verschwinden und  entstehen an anderer Stelle neu und Wasserläufe ändern ihren Verlauf. Dieses  Karstphänomen sorgt dafür, dass die Plitvicer Seen ständig in Bewegung sind und  ihr Aussehen verändern. Auf einem sehr schön angelegten Weg wandern wir  hinunter in das steil eingeschnittene Tal. Wir haben einen schönen Blick auf  den 78 m hohen Sastavci-Wasserfall und gelangen auf einem Steg bis an den Fuß  der Fälle. Der flussaufwärts führende Weg passiert den Kaluderovac See und  führt auf einem Bohlenpfad unterhalb der Wasserfälle des Gavanovac entlang. Am  Ufer der Seen Gavanovac und Milanovac erreichen wir schließlich den Kozjak See,  den größten See im Park. Hier besteigen wir ein Elektroboot, das uns zum  südlichen Ufer bringt. Von hier aus bringt uns ein Bus zurück in Richtung  Eingang 1. Das letzte Stück müssen wir wieder zu Fuß gehen und haben vom Rand  des Tales noch einmal schöne Ausblicke auf die tief unter uns liegenden Seen  und Wasserfälle. Ich entdecke noch eine kleine Schlange, die sich auf einem  Baumstamm sonnt und geduldig fotografieren und filmen lässt. Nach etwas über 4  Stunden sind wir wieder am Auto. Wir fahren in südlicher Richtung aus dem Park  hinaus und finden in Korenica auf dem Autocamp Borje einen Stellplatz für die  Nacht. Zur Stärkung gibt es erst einmal einen Cappuccino und Kekse und zur  Entspannung ein paar Runden Angry Birds.
 Donnerstag,  05.04.2012: Diesmal  beginnen wir am Eingang 2 und widmen uns dem südlichen Teil des Nationalparks.  Nach dem Übersetzen über den Kozjak See gehen wir überwiegend auf Bohlenwegen  am See Grandinsko. Ein Aufstieg bringt uns ans Ufer des Galovac Sees. Ein  schöner Weg führt uns direkt am Südufer des Sees entlang und bringt uns zu  weiteren Wasserfällen. Hier machen wir kehrt, wechseln am See Grandinsko an das  Nordufer und kommen zur Anlegestelle zurück. Auf dem Rückweg zum Auto essen wir  in einem der Restaurants noch ein Eis, was allerding ziemlich wässerig  schmeckt. Nach fünf Stunden sind wir wieder am Auto. Die Plitvicer Seen haben  uns sehr gut gefallen, eine derartige Wasserlandschaft haben wir bisher noch  nirgendwo gesehen. Auch hier ist es wieder gut, dass wir in der Vorsaison  unterwegs sind, es bleibt etwas mehr Ruhe zum Fotografieren und Filmen. Wir  entscheiden uns heute wieder für den Turist Grabovac Camping und kaufen auf dem  Weg dorthin noch etwas ein. Wir können noch draußen sitzen und lesen, bis uns  ein Gewitterschauer ins Auto treibt. Nach dem Abendessen sehen wir uns den  zweiten Teil von Ingrids Australienfilmen an – diesmal geht es nach Tasmanien.  Als wir schlafen gehen setzt das Gewitter wieder ein und Regentropfen und  Gewittergrollen wiegen uns in einen erholsamen Schlaf.
 Freitag,  06.04.2012:  Regentropfen sind es auch, die uns wieder wecken. Es sieht trübe aus und wir  machen uns wenig Hoffnung für unsere Fahrt zurück an die Küste. Wir folgen der  Ausschilderung in Richtung Gospić und erklimmen den 980 m hohen Ljubovo Pass.  In den kleinen Dörfern abseits der üblichen Touristenströme sind die Folgen des  Krieges noch deutlich zu erkennen: Wir sehen zerbombte Häuser, ganze Orte sind  verlassen und Kriegsgräber säumen die Straße. Wie froh wir doch sein können,  dass uns so etwas bislang erspart geblieben ist und hoffentlich auch bleiben  wird! Einmal fahren wir in die tiefhängende Wolkenschicht hinein, so dass wir  die Nebelschlussleuchte einschalten. In Gospić kaufen wir noch etwas ein – auch  viele Kroaten erledigen heute ihren Ostereinkauf und der Supermarkt ist  demensprechend voll. Als wir den Laden verlassen, haben sich die Wolken  verzogen und die Sonne lacht uns an. So können wir auf der weiteren Fahrt an  die Küste doch noch etwas von der uns umgebenden Landschaft erkennen. Vom 928 m  hohen Pass Oštarijska Vrata haben wir einen herrlichen Blick auf die Küste, den  kleinen Ort Karlobag und die vorgelagerten Inseln Pag, Olib, Silba und Premuda.  Über Serpentinen geht es hinab nach Karlobag und weiter auf der Jadranska  magistrala südwärts. Die Straße verläuft landschaftlich grandios größtenteils  direkt am Wasser. Immer wieder halten wir an und genießen die Aussicht auf die  kleinen Buchten entlang der Küste. Leider läuft uns auf der Strecke eine Katze  direkt vor das Auto – bremsen oder ausweichen waren nicht möglich und so haben  wir das arme Tier erwischt. Geli hat sie im Rückspiegel allerdings noch  weiterlaufen sehen. Den Campingplatz, den wir uns in Starigrad ausgesucht  haben, scheint es so nicht mehr zu geben und wir landen glücklicherweise auf  dem Autocamp Plantaža. Wir bekommen einen Stellplatz direkt am Wasser und  können von unserer Terrasse den Blick auf die Küste und das Meer genießen. Wir  bauen Tisch und Stühle auf und genießen das herrliche Wetter und lesen in der  Sonne. Als ein paar junge Männer sich in die Fluten stürzen, bekomme ich auch  Lust auf ein Bad und tue es ihnen gleich. Jetzt weiß ich auch, warum wir bisher  niemanden haben baden sehen – brrrrr ist das kalt. Vom Betreiber des  Campingplatzes erfahre ich später, dass das Wasser heute 14 Grad hat –  wenn  ich das vorher gewusst hätte, wäre  mir das Bad wohl entgangen. Immerhin habe ich jetzt am Karfreitag die  Badesaison 2012 eröffnet. Eine Gruppe Jugendlicher aus Karlsruhe führt uns ihr  Können auf der Slackline vor. Zum krönenden Abschluss gibt es dann auch noch  einen wunderschönen Sonnenuntergang. Zu einem Sundowner setzen wir uns noch  vors Auto, doch als die Sonne weg ist wird es uns dann doch zu kühl und wir  machen es uns im Roadrunner bequem.
 Samstag,  07.04.2012: In der  Nacht gibt es einen Regenschauer und auch am Morgen haben sich die Wolken nicht  verzogen. Trotz des trüben Wetters fahren wir in den Nationalpark Paklenica  hinein, der praktisch direkt hinter Starigrad beginnt. Die atemberaubende  Schönheit des mystischen Gebirges Velebit erreicht, gemäß dem  Nationalparkprospekt, hier ihren Höhepunkt. Auf einer relativ kleinen Fläche  von 95 km² findet man eine Vielfalt an geomorphologischen Phänomenen sowie eine  vielfältige Flora und Fauna in einer bezaubernden Landschaft und unberührter  Natur. Das Wandern auf dem 150 km langen Wegenetz des Parks ist die einzige  Möglichkeit Paklenica kennenzulernen. So marschieren auch wir vom Parkplatz am  Ende der Straße durch die Große Paklenica Schlucht in den Park hinein. Der Weg  ist teilweise recht steil und holperig, so dass wir sehr aufpassen müssen auf  den feuchten Steinen nicht auszurutschen. Immer wieder fallen ein paar  Regentropfen aber wir werden nicht wirklich nass. Nach einer guten Stunde  machen wir kehrt und sind nach zweieinhalb Stunden wieder am Auto. Auf dem  Rückweg sehen wir den Freeclimbern zu, die am Beginn der Schlucht ideale  Bedingungen für ihren Sport vorfinden. Wir machen uns auf den Weg zum  Zrmanja-Canyon in der Nähe von Obrovac. Einen kräftigen Regenschauer nutzen wir  für eine Kaffeepause am Straßenrand. Von der Straße aus können wir schon einen  ersten Blick in die Schlucht des Zrmanja erhaschen. Als wir einen Platz für das  Auto gefunden haben, machen wir uns zu Fuß auf den Weg zum Rand der Schlucht.  Ein Auto mit einer kroatischen Familie hupt und hält an, als wir gerade die  Straße verlassen haben. Wir können uns zwar kaum verständigen, verstehen jedoch  so viel, dass sie uns warnen wollen: Das Gebiet am Rand der Schlucht ist  vermint! Uns rutscht das Herz in die Hose und wir sind dieser Familie unendlich  dankbar, dass sie zu unserem Glück gerade vorbei gekommen sind und uns gewarnt  haben. Warn- oder Hinweisschilder, die auf die Gefahr aufmerksam machen gibt es  hier nämlich nicht. Wie unbedacht wir doch sind und wie allgegenwärtig für die  Kroaten die Gefahren des Krieges noch immer sind. Wir bleiben also auf der  Straße und werfen einen weiteren Blick in diese schöne Schlucht. Als wir von  Obrovac über schmale Nebenstraßen zurück zur Küste fahren, sehen wir zahlreiche  zerbombte und verlassene Häuser und spüren sehr deutlich, dass wir hier durch  ein ehemaliges Kriegsgebiet fahren. Es ist zwar einerseits interessant auch  einmal diese Seite Kroatiens kennenzulernen aber wir bekommen doch ein  beklemmendes Gefühl dabei. In Pakoštane gestaltet sich die Suche nach dem  Campingplatz Kozarica etwas schwierig, da wir mitten in der Altstadt gelandet  sind und es aus den schmalen Gassen keinen Ausweg mehr zu geben scheint.  Schließlich zeigt uns das Navi einen Weg aus dem Labyrinth und wir können  wieder einen Stellplatz direkt am Wasser beziehen. Wir nutzen die Gelegenheit  unsere Wäsche zu waschen, können heute aber aufgrund des kühleren Wetters nicht  mehr draußen sitzen.
 Sonntag,  08.04.2012: Am frühen  Morgen gibt es einen Schauer, als wir gefrühstückt haben ist es jedoch zunächst  trocken aber kühl. Wir unternehmen einen kleinen Spaziergang vom Campingplatz  an der Promenade entlang bis nach Pakoštane. Auf dem Weg nach Zadar machen wir  am großen Yachthafen von Biograd auch noch einen kurzen Bummel. Es liegen sehr  viele Charterboote im Wasser, die auf Kundschaft warten. Einige Segler nutzen  auch schon den kräftigen Wind für einen Turn. Als wir in Zadar ankommen regnet  es wie aus Eimern und wir beschließen zunächst eine Runde Angry Birds zu  spielen. Als es auch nach einer Stunde immer noch nicht besser geworden ist,  legen wir die volle Regenmontur an und machen uns trotz des Wetters auf den  Weg. Die Altstadt ist wie ausgestorben, so schlimm haben wir es uns auch am  Ostersonntag nicht vorgestellt. Unser Ziel ist die Spitze der Halbinsel, die  von der Altstadt eingenommen wird. Hier hat der kroatische Architekt Nikola  Bašić 2005 Wellen und Wind mit seiner „Meeresorgel“ eine Stimme verliehen. Ein  Rohrsystem, das auf einer Länge von 70 m in die Steinstufen der Promenade  eingelassen wurde, produziert Musik. Lauter oder leiser, je nach Wellengang,  sieben Akkorde aus fünf Tönen. Es ist ein tolles Erlebnis auf dieser  musizierenden Promenade entlang zu gehen und wir fragen uns, warum andere  Küstenstädte dieses System nicht übernommen haben. Am ehemaligen römischen  Forum finden wir ein geöffnetes Café und genehmigen uns einen Cappuccino und  eine Regenpause. Zurück im Auto suchen wir nach einem geöffneten Campingplatz  in der Nähe und entscheiden uns für das Camping Village Šimuni auf der Insel  Pag. Kurz vor der Brücke, die uns auf die karge Insel Pag bringt, entdecken wir  in Miletići an einem Restaurant ein Lamm in offenen Holzkohlegrill. Wir halten  und fragen, ob wir ein Stück davon bekommen können. Der Wirt ist sehr  freundlich und wir genießen eine leckere Portion Osterlamm mit Bratkartoffeln  und Salat. So gestärkt fahren wir die letzten Kilometer bis zu dem kleinen Ort  Šimuni. Der Campingplatz ist riesig und liegt sehr schön in einer großen Bucht.  Es hat aufgehört zu regnen aber es weht ein sehr kalter Wind und wir bleiben  bei nur 8 Grad gleich im Auto, ohne einen Rundgang über den Platz zu  unternehmen. Es gibt zwar ein WLAN-Netz auf dem Campingplatz, was aber extrem  langsam ist. Zugriff auf unsere Mailbox gelingt zunächst nur mit dem iPhone.  Kurz vor Sonnenuntergang bekommen wir dann tatsächlich noch die Sonne zu sehen.  Wir gehen an den Strand und machen ein paar Aufnahmen. Der kalte Wind, wohl  wieder eine Bora, lässt es viel kälter erscheinen als es ist, aber wir freuen  uns trotzdem über diesen schönen Tagesabschluss. Der Film „New in Town“ beendet  dann diesen wetterseitig nicht so besonders schönen Tag.
 Montag,  09.04.2012: In der  Nacht werden wir von den Sturmböen der Bora ordentlich durchgeschüttelt und  besonders Geli kann dadurch nicht so gut schlafen. Wolken und Regen haben sich  dafür verzogen, die Sonne lacht vom strahlend blauen Himmel. Geblieben ist  allerdings der kalte Wind mit Nachttemperaturen von 5 Grad. Auch über Tag  klettert das Quecksilber nur sehr mühsam in den zweistelligen Bereich. Nach dem  Frühstück versuchen wir noch eine Geburtstagsmail an Uwe abzuschicken, was uns  allerdings nicht gelingt, das WLAN-Netz spielt nicht mit. Stattdessen  gratulieren wir dann per Telefon und machen uns auf den Weg die Insel Pag zu  erkunden. Vom Festland aus wirkt die ungefähr 60 km lange und zwischen 2 und 10  km breite Insel wie eine Mondlandschaft. Bei näherer Betrachtung wächst hier  jedoch doch etwas, was den zahlreichen Schafen als Nahrung dienen kann. Von der  Straße aus haben wir einen herrlichen Blick auf das Festland mit den Gipfeln  des Velebitgebirges, deren Spitzen in Neuschnee gehüllt sind. Hier hat die Bora  offensichtlich Schnee statt Regen im Gepäck gehabt – ein herrlicher Anblick. In  Novalja ergänzen wir unsere Vorräte und fahren weiter auf die Halbinsel Lun,  die den nördlichen Teil der Insel Pag einnimmt. Wir fahren durch von schier  endlosen Steinmauern parzellierte Gebiete mit uralten Olivenbäumen. Eine  Einbahnstraße bringt uns an die Nordspitze der Insel, die der kleine Ferienort  Tovarnele einnimmt. Wir bummeln durch den Ort mit seinem kleinen Hafen und  seinen schönen Appartementhäusern. Am Ortsrand von Lun machen wir zwischen den  alten Olivenbäumen mit ihren dicken, knorrigen Stämmen eine Mittagspause. In  Novalja schlendern wir am Hafen entlang und kaufen in einer kleinen Bäckerei  ein frisches, festes Mischbrot. An einem Autowaschplatz befreien wir den  Roadrunner vom gröbsten Dreck der letzten Tage und fahren zum Fähranleger nach  Žigljen. Die Anfahrt ist spektakulär mit herrlichen Ausblicken auf das  verschneite Velebit-Massiv. Wir machen eine Pause, kosten von dem herrlich  frischen Brot und genießen die Aussicht auf das Festland. Es kommt gerade eine  Fähre und wir sehen beim ent- und beladen zu, ehe wir uns wieder auf den Weg  machen. Da wir uns auf Pag länger als geplant umgesehen haben, beschließen wir  eine weitere Nacht auf dem schönen Stellplatz im Camping Village Šimuni zu  verbringen. Wir stellen unsere Campingstühle an den Strand und können,  eingepackt in unsere dicken Jacken, noch etwas in der Sonne sitzen und Lesen.  Jetzt klappt es auch mit dem E-Mailversand und wir können unsere  Geburtstagsgrüße doch noch abschicken und weitere Mails lesen und beantworten.  Nach dem Abendessen unternehmen wir einen Spaziergang über das weitläufige  Gelände des Campingplatzes. Auch heute gibt es wieder einen schönen  Sonnenuntergang, diesmal allerdings für uns nur aus dem Auto.
 Dienstag,  10.04.2012: Als wir  auf dem Weg zur Inselhauptstadt Pag eine Bergkuppe überqueren, haben wir einen  herrlichen Ausblick über Teile der Insel, den Ort Pag und das Velebit-Massiv im  Hintergrund. Es gibt auch einen Parkplatz und man sollte sich diesen,  vielleicht schönsten Aussichtspunkt der Insel nicht entgehen lassen. Hinter Pag  kommen wir an weitläufigen Salinen vorbei, die die bedeutendsten  Salzgewinnungsanlagen Kroatiens sind. Bevor wir Pag über die 340 m lange Brücke  Paški most wieder verlassen, biegen rechts ab und parken am Fuße der Burgruine  Most Fortica. Wir werden von dem Hund eines Fischers freudig begrüßt und  genießen den Ausblick auf die Landschaft und die Brücke. Unser nächstes Ziel  ist Nin, ein kleiner Ort, der auf einer Insel in der Mündungsbucht des Flusses  Ričina liegt. Heute ist Nin ein verschlafenes Städtchen, es hat jedoch eine  große Geschichte. Mit der vorromanischen Kreuzkirche Sveti Križ steht hier die  kleinste Kathedrale der Welt. Der kleine, recht hohe Bau mit den drei Apsiden  steht über den Resten von Wohnhäusern aus römischer Zeit und wurde um 800  errichtet. Ganz in der Nähe befinden sich eine überlebensgroße Statue von  Bischof Grgur Ninski und die Pfarrkirche Sveti Anzelmo. Nach dem kurzen Bummel  durch Nin fahren wir noch einmal nach Zadar und bekommen wieder ohne Probleme  einen Parkplatz nahe der Altstadt. Wir wiederholen unseren Rundgang von  Vorgestern, diesmal allerdings bei herrlichem Sonnenschein und einer belebten  Altstadt. Wir schlecken ein leckeres Eis und machen dazu auf dem Forum eine  kleine Pause. Anschließend besuchen wir die zweigeschossige Rundkirche Sveti  Donat, die zusammen mit dem Turm der Kathedrale Sveta Stošija das Forum  beherrscht. Im schlichten Inneren mit der 27 m hohen Holzkuppel werde gerade  Kruzifixe ausgestellt. Auch der faszinierenden Meeresorgel statten wir einen  weiteren Besuch ab. Wir verlassen Zadar, das uns bei schönem Wetter sehr gut  gefallen hat, in südlicher Richtung und finden in Sveti Petar einen kleinen  Campingplatz direkt am Wasser. Wir setzen uns vor das Auto in die Sonne und  lesen und ich spiele etwas Didgeridoo. Auch nach dem Abendessen setzen wir uns noch  einmal raus, es wird uns dann allerdings schnell zu kühl. Im Auto sorgt unsere  Heizung für wohlige Wärme.
 Mittwoch,  11.04.2012: Heute ist  es bedeckt und es weht ein kalter Wind. Die nur lauwarmen Duschen des  Campingplatzes sorgen zudem für einen erfrischen Start in den Tag. Siggi und  Bernd werden es schon heute bis nach Kroatien schaffen und wir haben uns am  Krka Nationalpark verabredet. In Biograd kaufen wir noch etwas für das  gemeinsame Abendessen ein. In Vodice unternehmen wir einen kleinen Bummel am  Yachthafen und sind gerade rechtzeitig vor dem nächsten Schauer wieder im Auto.  Nach einem kleinen Imbiss geht es weiter. Wir sehen uns in der Nähe von Šibenik  einen Campingplatz an, der uns jedoch nicht gefällt, da innerhalb einer  riesigen Touristenanlage liegt. So fahren wir in Richtung des Krka  Nationalparks weiter und finden auf dem Auto Camp Krka in Lozovac einen Platz  in der Nähe des Nationalparks. Die Betreiberin des Campingplatzes ist sehr nett  und wir unterhalten uns eine ganze Zeit beim „einchecken“. Aufgrund des kalten  Windes bleiben wir im Auto und nutzen das funktionierende WLAN-Netz des Platzes  zum lesen und Beantworten von E-Mails. Als Siggi und Bernd um kurz nach 19:00  Uhr ankommen setzen wir uns gemütlich zusammen und schlemmen in Nudeln und  Hackfleischsoße. Nach dem Essen wird geklönt und Pläne für die nächsten Tage  geschmiedet.
 Donnerstag,  12.04.2012: Nach dem  gemeinsamen Frühstück trennen sich unsere Wege erst einmal wieder. Während  Siggi und Bernd nach Roški slap in den nördlichen Parkteil fahren, wollen wir  uns im südlichen Teil das Gebiet um den großen Wasserfall Skradinski buk  ansehen. Smaragdgrün schimmernde Seen, über Kalkterrassen tosendes Wasser,  Waldwege und Holzstege über Tümpel, in denen sich kleine Fische tummeln: Der  über 100 km² große, 1985 begründete Krka-Nationalpark steht in seiner wilden  Schönheit den Plitvicer Seen kaum nach. Da die Shuttlebusse noch nicht fahren,  dürfen wir, nachdem wir unsere Eintrittskarten gelöst haben, selbst bis zum  Parkplatz am Ende der Straße in den Park hinein fahren. Ein Netz von  Bohlenwegen verbindet die vielen kleinen Inseln im Fluss Krka und ermöglicht es  dem Besucher praktisch über den Skradinski buk, den längsten Wasserfall der  Krka hinwegzuwandern. Immer wieder gibt es kleine Stromschnelle oder  Wasserfälle, die zu Fotostopps einladen. Die Hauptfälle lassen sich von einem  Aussichtspunkt und von einer Brücke aus in ihrer vollen Schönheit betrachten.  Hier stürzt das Wasser über 17 Travertinterrassen 46 m in die Tiefe und bildet  ein weites, grün schimmerndes Bassin. Wir essen noch ein Softeis und sind nach  zweieinhalb Stunden wieder am Auto. Über Skradin am Prukljan-See, wo wir noch  ein frisches Brot kaufen, fahren wir an der Westseite des Nationalparks entlang  nach Roški slap. Ein Aussichtspunkt am Rand des Canyons bietet einen schönen  Blick auf das Tal des Krka und den Visovacer See. Über eine nur 2,2 m breite  Brücke überqueren wir den Fluss und sehen am anderen Ende schon das Auto von  Siggi und Bernd und stellen uns dazu. Die beiden sind noch unterwegs und auch  wir machen uns auf den schön angelegten Weg, der uns in das sich trichterförmig  erweiternde Tal der Krka hinein führt. Zahlreiche kleinere Stromschnellen, die  „Halsketten“ genannt werden, reihen sich auf einer Länge von 650 m aneinander.  Auf einer Brücke können wir den Fluss überqueren und am anderen Ufer den  Rückweg antreten. Als wir an den Autos ankommen sind auch Siggi und Bernd  wieder da und nach einer kurzen Pause gehen wir zum Ufer des Visovacer Sees  hinunter, wo die Krka den 15 m hohen Hauptwasserfall von Roški slap bildet. Auf  dem Rückweg zu den Autos erklärt uns ein Mann vom Sicherheitsdienst, dass wir  nicht im Park übernachten dürfen. Ein Mitarbeiter des Nationalparks hat Siggi  und Bernd noch eine andere Auskunft gegeben, aber was soll es. So machen wir  uns doch noch einmal auf den Weg und fahren an der Ostseite des Parks entlang  und erreichen bei Šibenik wieder die Küste. In Primošten haben wir dann Glück,  da der direkt am Wasser gelegene Campingplatz Adriatic heute den ersten Tag  geöffnet hat. Wir suchen uns zwei benachbarte Stellplätze am Wasser aus und  sind sitzen gerade  rechtzeitig zum  Sonnenuntergang mit einem Glas Wein auf unseren Campingstühlen am Strand. Der  Betreiber des Campingplatzes schaltet uns auch noch die Stromsäule ein und wir  sitzen nach dem gemeinsamen Abendessen noch gemütlich zusammen und sehen uns  Gelis Frankreich-Film an.
 Freitag,  13.04.2012: Der Tag  begrüßt uns mit bedecktem Himmel und nach dem Frühstück setzt leichter  Nieselregen ein. So beschließen wir es erst einmal ruhig angehen zu lassen und  die Erkundung von Primošten auf den Nachmittag zu verschieben. Wir wollen die  Gelegenheit zum Waschen unserer Wäsche nutzen. Die erste Waschmaschine zieht  kein Wasser, so dass wir in ein anderes Sanitägebäude umziehen müssen. Jetzt  haben wir zwar eine funktionierende Waschmaschine, aber es gibt an dieser  Stelle keinen Trockner. Dankenswerter Weise bekommen wir einen Wäschekorb  gestellt, mit dem wir dann die nasse Wäsche transportieren können. Die  „Waschzeit“ nutzen wir zum Fotos bearbeiten, Malen und Lesen. Am Nachmittag  geht es dann zu Fuß in den kleinen Ort Primošten, der zu den schönsten Ortschaften  Kroatiens gehört. Die Altstadt liegt pittoresk auf einer Landzunge, die in Meer  hineinragt. Der Name Primošten bedeutet „über die Brücke“, denn früher war der  Ort nur über eine Brücke zu erreichen. Die dicht aneinander gedrängten Häuser  verteilen sich alle um einen kegelförmigen Hügel herum und werden nur vom Turm  der Kirche Sveti Juraj überragt. Leider setzt wieder leichter Nieselregen ein  und bleibt uns auch die ganze Zeit erhalten. Die etwa 3 km vom Campingplatz bis  zum Ort müssen wir teilweise direkt an der Küstenstraße entlang gehen. Da Siggi  und Bernd schon einmal hier waren, kennen sie zum Glück auch Abschnitte abseits  der Hauptstraße. Mit An- und Abmarsch sowie einem Bummel durch den Ort sind wir  knapp zweieinhalb Stunde unterwegs. Leider wir der Gesamteindruck von Primošten  nicht nur durch das schlechte Wetter getrübt. Die Altstadt scheint eine einzige  Baustelle zu sein. Überall wir gearbeitet und viele Gassen sind dadurch  unpassierbar. Zum Abendessen wird Wurst und Fleisch zwar draußen gegrillt  allerdings drinnen gegessen, da es einfach zu ungemütlich ist.
 Samstag,  14.03.2012: Leider hat  sich das Wetter über Nacht nicht gebessert. Nach dem gemeinsamen Frühstück und  der Ent- und Versorgung der Wohnmobile trennen sich unsere Wege. Siggi und Bernd  wollen aufgrund des Wetters mindestens bis Trogir durchfahren während wir auf  dem Weg noch Rogoznica und Marina ansehen wollen. Rogoznica liegt auf einer  Halbinsel an einer tief eingeschnittenen Bucht. Wir haben glück und erwischen  für unseren Bummel durch den kleinen Hafenort gerade eine Regenpause. In  Podorljak dreht sich an einem Restaurant ein Spanferkel über dem Holzkohlefeuer  und uns läuft das Wasser im Mund zusammen. Leider ist der Braten erst in einer  Stunde fertig und so lange wollen wir nicht warten. In Marina steht ein  markanter, wuchtiger Wehrturm am Hafen, den wir uns trotz des Regens ansehen.  Auch als wir Trogir erreichen zeigt der Wettergott kein Erbarmen mit uns. Auf  einem Parkplatz außerhalb des Ortes machen wir eine Mittagspause. Anschließend  geht es hinein in die seit 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Altstadt  von Trogir. Auf einer Insel gelegen, nur durch je eine Brücke mit dem Festland  und der Insel Čiovo verbunden, hat sich die historische Altstadt ihren  mittelalterlichen Charakter bewahrt. Am Hauptplatz Trg Ivana Pavla II (Johannes  Paul II.) sehen wir uns das Glanzstück der Stadt, die im Lauf von fünf  Jahrhunderten (1123-1610) entstandene Laurentiuskathedrale (Sveti Lovro) an.  Ziellos bummeln wir durch die schmalen Gassen und landen schließlich am anderen  Ende der Altstadt, wo der Rundturm Sveti Marko und die spätmittelalterliche  Festung Kamerlengo zu bewundern sind. Am Kai entlang erreichen wir Sveti  Dominik, die Kirche des Dominikanerklosters aus dem 14. Jh. Wir erreichen Split,  das wichtigste Wirtschafts- und Handelszentrum Dalmatiens. Für einen Besuch ist  es uns heute schon zu spät und auch zu feucht, so dass wir südlich der Stadt  auf dem Camping Sobreč Split Quartier beziehen. Wir bekommen einen schönen  Stellplatz mit Blick aufs Meer. Per SMS erfahren wir, das Siggi und Bernd etwa  40 km weiter südlich Station machen. Wir beschließen den regnerischen Tag mit  dem Film „Angel Eyes“ im Roadrunner-DVD-Kino. Kurz bevor wir ins Bett gehen  gibt es auf der anderen Seite der Bucht noch ein schönes, fünfminütiges  Feuerwerk, das wir aus unserem „Wohnzimmerfenster“ genießen können.
 Sonntag,  15.04.2012: In der  Nähe des Fährterminals finden wir einen Parkplatz und starten unsere Erkundung  von Split. Die Altstadt von Split hat sich innerhalb der Mauern eines römischen  Kaiserpalastes entwickelt. Der Kaiser Diokletian ließ in den Jahren 295-305  nach Christus eine wahrhaft gigantische Festung erbauen. Seine Ruinen sind Teil  des Alltags in einer lebendigen und geschäftigen Stadt, deren Zentrum seit 1979  zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Vom Markt, auf dem auch am heutigen  Sonntag Betrieb herrscht, betreten wir die Altstadt durch das große,  schmucklose Osttor – Porta Argentea. Nach wenigen Schritten haben wir das  Herzstück von Split erreicht, die Kathedrale Sveti Duje und das Peristyl, einen  von Säulengängen eingerahmten Hof. Durch die Porta Aurea verlassen wir kurz die  Altstadt und sehen uns die überlebensgroße Statue von Bischof Grgur Ninski an,  dem wir schon in Nin begegnet sind. Ein Bummel durch die schmalen Gassen bringt  uns zum Narodni Trg, dem Hauptplatz der Neustadt, an dem der Kommunalpalst  (Rathaus) steht. Wir essen ein köstliches Eis, werfen einen Blick auf das  Kroatische Nationaltheater, kaufen auf dem Fischmarkt frische Sardinen für das  Abendessen und in einer Bäckerei etwas Kuchen für Zwischendurch. Vom Platz der  Republik, der auf drei Seiten von venezianischen Gebäuden eingefasst ist,  machen wir uns auf den Rückweg. Unser nächstes Ziel ist das ehemalige  Piratennest Omiš, das sehr pittoresk an der Mündung der Cetina liegt. Die  Berge, durch die sich die Cetina eine Schlucht gegraben hat, reichen hier fast  bis ans Meer. Wir stärken uns mit dem Kuchen aus Split und unternehmen einen  kleinen Spaziergang durch den Ort, bei dem es sogar trocken bleibt. Wir  erreichen die Makarska Riviera, einen 60 km langen, wunderschönen  Küstenstreifen am Fuße des steil aufragenden Biokove-Gebirges, dessen Gipfel  sich heute in den Wolken verstecken. Kurz vor Drvenik stehen an einer  Baustellenampel auf einmal Siggi und Bernd vor uns. Die beiden haben den Tag  trocken in Makarska verbracht. Wir halten am Straßenrand an und klönen,  besprechen auch die weitere Routenplanung. Die beiden verlassen in Drvenik die  Küstenstraße, um sich nach der Fähre zur Insel Hvar zu erkundigen, wir wollen  von Ploče mit der Fähre auf die Halbinsel Pelješac übersetzen. Die nächste  Fähre geht allerdings erst um 19:30 Uhr und wir fahren zur Küstenstraße zurück.  Aussichtspunkte bieten herrliche Blicke auf das weite Neretva-Delta, an dessen  Nordende Ploče liegt. Leider gibt es keine Campingmöglichkeit und auch keine  Gelegenheit zum freien Übernachten. Für ein paar Kilometer verlassen wir  Kroatien und fahren durch Bosnien und Herzegowina, das hier rund um die  Hafenstadt Neum ein Stück der Adriaküste für sich beansprucht. Zurück in  Kroatien fahren wir zwei an der Straße ausgeschilderte Autocamps an, die sich  dann allerdings als geschlossen herausstellen. So beschließen wir bis nach  Dubrovnik weiter zu fahren. Einen letzten Stopp machen wir noch vor der Brücke,  die zum Fährhafen von Dubrovnik führt. Ein Parkplatz bietet einen schönen Blick  auf die Brücke und den Hafen. Ein paar Kilometer südlich der Stadt finden wir  schließlich auf dem Autocamp Kate in Mlini einen Platz für die Nacht. Siggi und  Bernd haben ebenfalls nicht die Fähre genommen sondern sind auf die Halbinsel  Pelješac gefahren. Damit haben sich unsere Reisewege jetzt endgültig getrennt.  Die gebratenen Sardinen schmecken vorzüglich und entschädigen etwas für den  sehr langen Tag.
 Montag,  16.04.2012: Der Regen  bleibt uns auch heute treu. Wir brechen unsere Zelte in Mlini ab und fahren  nach Dubrovnik. Unterwegs kaufen wir noch etwas ein und beziehen auf dem Camp  Solitudo Quartier. Da sich das Wetter nicht bessern will, machen wir uns in voller  Regenverkleidung mit dem Bus auf den Weg in die Altstadt von Dubrovnik. Auf  einer ansteigenden Felsspitze gelegen, von drei Seiten vom Meer umspült und von  mittelalterlichen Mauern fest umschlossen: Die Altstadt von Dubrovnik  präsentiert sich wie eine riesige, nach außen hin abgeschirmte Schatztruhe. Am  Nikolaustag 1991 musste die Welt zusehen, wie montenegrinische Soldaten die  1979 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommene Altstadt beschossen  und 70 Prozent der einzigartigen Bausubstanz beschädigten. Davon ist heute zum  Glück nichts mehr zu sehen, die Kriegsschäden wurden schnell behoben. Der Bus  bringt uns direkt zum Pile-Tor, dem Haupttor der Stadt. Aufgrund des Wetters  verzichten wir auf einen Spaziergang auf der rund 2 km langen Stadtmauer und  nehmen stattdessen die Hauptstraße Stradun. Wir sind froh, dass einige  Geschäfte ihre Markisen ausgefahren haben, die uns Schutz vor den Regenmassen  bieten. Wir sehen uns die Erlöserkirche an erreichen am anderen Ende der  Stradun das Osttor mit der Glockenloggia und dem Uhrturm und der Blasiuskirche  (Sveti Vlaho). Wir steigen zur Jesuitenkirche (Sveti Ignacije) hinauf und  folgen dann doch ein Stück der alten Stadtmauer bis zum Hafen. Im Restaurant  Peskarija schlemmen wir mit sehr leckeren Pizzen und Wein. Nach ungefähr drei  Stunden sitzen wir wieder im Bus, der uns zurück zum Campingplatz bringt. Wir  nutzen das WLAN des Campingplatzes zum Lesen unser E-Mails und Skypen mit Gelis  Vater.
 Dienstag,  17.04.2012: Teilweise  kommt es uns so vor, als würden wir in einer Waschanlage übernachten, so  prasselt der Regen auf das Autodach. Wir haben immerhin so viel Glück, dass wir  in einer kurzen Regenpause unser Stromkabel verpacken und entsorgen können. Von  einem Aussichtspunkt an der Küstenstraße werfen wir trotz des trüben Wetters  einen letzten Blick auf die Altstadt von Dubrovnik. Auf unserer Fahrt zur  Grenze nach Montenegro werden die Straße und das Wetter immer schlechter. Die  Scheibenwischer arbeiten im Schnellgang und die Straße ähnelt stellenweise  einem Bach, da so viel Wasser auf der Fahrbahn steht. Bei diesen Bedingungen  strengt das Fahren richtig an. Im Vergleich zu dem Tourenradler den wir hier  überholen geht es uns allerdings immer noch super. An der Grenze werden nicht  nur unsere Ausweise sondern erstmals auch unsere grüne Versicherungskarte  verlangt. In Montenegro ist der Euro offizielles Zahlungsmittel wir sind also  wieder im €-Land. Wir erreichen die Bucht von Kotor, aber leider ist von der  herrlichen Landschaft nicht viel zu erkennen. Bei Kamenari machen wir direkt an  der Bucht eine Mittagspause und nehmen dann die Fähre nach Lepetane, was die  Strecke deutlich verkürzt. Bei besserem Wetter ist es sicherlich schön die  gesamte Bucht von Kotor auszufahren aber heute ist die Fähre eindeutig die  bessere Entscheidung. Die Strecke verläuft jetzt eine Zeitlang im Landesinneren  und erreicht an der Bucht von Budva wieder die Küste. Eine Bank zum Einwechseln  unserer Kroatischen Kuna haben wir bislang leider nicht entdecken können,  hoffen aber noch die wenig begehrte Währung loswerden zu können. Wir fahren  einen Campingplatz bei Petrovac an, es ist aber niemand da und die ganze Anlage  sieht auch noch recht geschlossen aus. So fahren wir weiter und als wir Bar  erreichen zeigt sich zum ersten Mal die Sonne. Wir können es nach diesem  Weltuntergangswetter kaum fassen: Der Himmel reißt tatsächlich auf und die  letzten Kilometer bis nach Utjeha können wir bei blauem Himmel und Sonnenschein  zurücklegen. Ausgesucht haben wir uns den Campingplatz Oliva, werden jedoch von  den geschäftstüchtigen Betreibern des Camping Utjeha auf ihren benachbarten  Platz gelockt. Für 10 € bekommen wir einen Stellplatz mit Strom unter uralten  Olivenbäumen und werden mit einem türkischen Kaffee und einem selbstgebrannten  Obstler begrüßt. Nach diesem herzlichen Empfang unternehmen wir noch einen  kleinen Bummel an die steinige Bucht von Utjeha und nutzen das schöne Wetter um  uns noch ein bisschen in die Sonne zu setzen und zu lesen. Zum Abschluss des  Tages gibt es den Film „Serendipity“ in unserem DVD-Kino.
     |