Paris - Weltstadt an der Seine |
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Paris ist eine zu jeder Zeit und auf jede Weise abwechslungsreiche Stadt.
Freitag, 25.04.08: Um 4:00 Uhr beendet der Wecker die Nacht und um 6:00 Uhr starten wir. Problemlos kommen wir nach Hamburg. Auf dem Parkplatz dann der Schreck: Die Schnürung meiner Prothese reißt aus. Ich humpele zurück zum Auto und repariere die Prothese notdürftig mit Duck-Tape. Schon auf dem Weg zum Shuttlebus geht es wieder kaputt. Im Terminal starte ich auf einer Toilette einen zweiten Versuch mit mehr Tape - es hält. Der Flug hat eineinhalb Stunden Verspätung und für zwei O-Saft müssen wir 6 € berappen aber ansonsten klappt alles prima. In Paris müssen wir recht lange auf unsere Tasche warten und kommen dann mit RER und Metro zum Hotel Ambassade. Auf dem Weg zum Hotel stärken wir uns mit einem leckeren Sandwich. Das Zimmer ist recht klein, das Bad winzig aber alles ist sehr sauber und ordentlich. Nach dem wir ausgepackt haben, ziehen wir los. Zu Fuß erreichen wir den Palais de Chaillot am Trocadéro und haben einen phantastischen Blick auf den Eiffelturm. Gustave Eiffel baute den 320,75 m hohen Turm zur Weltausstellung 1889. Es herrscht ein unglaublicher Andrang und die Warteschlangen an den Fahrstühlen sind enorm. So verzichten wir auf die Auffahrt und fahren stattdessen mit der Metro zur Kathedrale Notre Dame, einem Juwel gotischer Baukunst. Die Bauarbeiten wurden 1163 begonnen und erst zwei Jahrhunderte später beendet. Notre Dame ist berühmt für ihre wunderbaren Glasfenster. Wir erleben noch einen beginnenden Gottesdienst mit wunderschönem Gesang. In einem kleinen Lokal am anderen Ufer der Seine essen wir mit Blick auf die Kathedrale zu Abend. Per Metro geht es zurück ins Hotel, wo wir versuchen das ausgerissene Leder zu nähen. Mit viel Mühe haben wir nach stundenlanger Arbeit wenigstens einen Teilerfolg erzielen können: Das Leder ist an beiden Enden durch eine neue Naht befestigt. Erschöpft fallen wir ins Bett und können sehr gut schlafen. Samstag, 26.04.08: Mit einer zusätzlichen Sicherung durch Duck-Tape scheint die Reparatur der Prothese zu halten. Auf das Frühstück müssen wir etwas warten, da der kleine Frühstücksraum voll besetzt ist. Wir kommen mit unseren Tischnachbarn, einem anderen deutschen Paar, ins Gespräch. Die Beiden waren schon öfter in Paris und geben uns noch wertvolle Tipps. Nach dem recht einfachen Frühstück gehen wir zu einem kleinen Laden in der Nähe des Hotels und kaufen Wasser und etwas Obst. In einem anderen Laden gibt es noch eine Rolle Duck-Tape als Reserve. Mit der Metro fahren wir zum Arc de Tríomphe, jenem 50 m hohen, antiken Vorbildern nachempfundenen Bogen, mit dem Napoleon 1806 seiner "Großen Armee" ein Denkmal setzte. Über 284 Stufen erreichen wir die Aussichtsplattform und haben einen wunderschönen Rundumblick, in die Ferne gelenkt von zwölf sternförmig angelegten Avenuen. Wir schlendern über die Champs-Élysées, Frankreichs berühmtesten Boulevard. Wir sehen uns den Grand Palais und den Petit Palais an und werfen über die Brücke Alexandre III einen Blick auf den Invalidendom. Am Place de la Concorde sehen wir uns die Springbrunnen und den aus Luxor stammenden Obelisken an. Wir gehen in den Jardin des Tuileries, sehen uns die schönen Tulpenbeete an und stärken uns in einem Cafe mit Kaffee und Kuchen. Im Musée national de l'Orangerie sehen wir uns die riesigen Seerosenbilder von Monet sowie Werke von Renoir, Picasso, Derain und anderen an. Mit der Metro geht es zur Pont Neuf, der ältesten Brücke von Paris. Hier gehen wir an Bord eines Ausflugsdampfers und fahren für eine Stunde auf der Seine an vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt entlang. Auf dem Rückweg zum Hotel essen wir zu Abend und ruhen uns auf dem Zimmer etwas aus. Um 21:00 Uhr geht es dann noch einmal los: Vom Trocadéro aus genießen wir den Blick auf den im Lichterglanz förmlich erstrahlenden Eiffelturm. Der beleuchtete Arc de Tríomphe bildet den Abschluss dieses langen Tages. Kurz vor 23:00 Uhr sind wir wieder im Hotel und gehen ziemlich kaputt sofort ins Bett. Sonntag, 27.04.08: Mit der Metro fahren wir gleich nach dem Frühstück zum Eiffelturm. Die Schlangen sind heute noch länger als gestern - es ist unglaublich was hier los ist. So ziehen wir auch heute wieder ab ohne die Aussicht vom Turm genossen zu haben. Mit der RER fahren wir in nur 30 Minuten nach Versailles und besuchen das Château de Versailles, eines der berühmtesten Schlösser Frankreichs. Im Auftrag vom Sonnenkönig Ludwig XIV. erbaut, liegt es in mitten einer grandiosen Park- und Gartenlandschaft. Das Schloss selbst ist aufgrund von Renovierungsarbeiten teilweise eingerüstet. Mit einer kleinen Bahn fahren wir durch die riesige Parklandschaft und erfahren über einen Audioguide etwas zur Geschichte der Anlage. Auch hier gibt es unvorstellbare Schlangen für die Besichtigung des Schlosses. Die RER bringt uns zurück in die Innenstadt, wo wir uns die Ausstellung im Musée d'Orsay an, das in einem ehemaligen Bahnhofsgebäude untergebracht ist. Wir beginnen im 5. Stock mit den Werken von Cézanne, van Gogh, Monet, Sisley, Matisse und Gauguin. Von der Dachterrasse haben wir einen schönen Blick auf die Seine, den gegenüber liegenden Louvre bis hinauf zur Basilika von Sacré-Cœur. In einem Imbiss des Museums gibt es eine kleine Stärkung, ehe wir getrennt weiter gehen. Während Geli sich auch in den anderen Stockwerken ausführlicher umsieht, gehe ich im Schnelldurchlauf durch die restliche Ausstellung und genieße noch etwas die tolle Architektur des Gebäudes. Im Erdgeschoß treffen wir uns wieder und machen uns auf den Weg zum Louvre. Durch den Jardin des Tuileries kommen wir zum Arc du Triomphe du Carrousel, einem kleineren Triumphbogen aus der Zeit Napoleons (1808). Direkt dahinter liegt das Musée du Louvre, eines der größten und bedeutendsten Museen der Welt. Den Haupteingang bildet die vom Architekten Ieoh Ming Pei entworfene Glaspyramide. Mit dem Bau des Louvre wurde im Jahre 1204 begonnen fertig gestellt wurde der ehemalige Königssitz erst 1858. Da es keine Warteschlangen gibt, nutzen wir die Gelegenheit für einen spontanen Besuch der "Mona Lisa" von Leonardo da Vinci. Danach schlendern wir durch dieses wirklich beeindruckende Bauwerk und sehen uns gezielt noch die Werke von Jan Vermeer an. Ziemlich kaputt suchen wir uns in der Rue de Rivoli ein Restaurant zum Abendessen. Wie auch schon an den Tagen zuvor merken wir erneut, dass Paris ein extrem teures Pflaster ist. Mit der Metro fahren wir zum Hotel zurück, wo nur noch Ausruhen auf dem Programm steht. Montag, 28.04.08: Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen und stellen sie im Hotel ab. Heute ist es erstmals bedeckt und auch etwas kühler als in den vergangenen Tagen. Mit leichtem Gepäck machen uns auf den Weg nach Montmartre, das Künstlerviertel oberhalb der Stadt. Wir verlassen die Metro an der Place Pigalle, direkt am berühmt-berüchtigten Amüsierlokal Moulin Rouge. Über die Rue Lepic, in der einst Vincent van Gogh wohnte, spazieren wir durch das malerische, leicht herunter gekommene Viertel. Hauptziel unseres Rundgangs ist die Kirche Sacré Coeur auf dem Gipfel des Hügels. Wir genießen den Ausblick über die Dächer von Paris und sehen uns das Innere der Kirche an. Es ist gerade ein Gottesdienst, so dass wir uns hinsetzen und ein wenig umsehen. Über die Freitreppe vor der Kirche gehen wir zurück zur Metro. Unterwegs kaufen wir noch zwei Baguette - unsere ersten! Die Metro bringt uns zur Ile de la Cité, dem historischen Zentrum von Paris. Unser Vorhaben die Türme von Notre Dame zu besteigen scheitert wieder einmal an den Menschenmassen, die den gleichen Plan haben wie wir - die Warteschlange ist uns viel zu lang. Wir schlendern an Notre Dame vorbei auf die kleine Insel Ile Saint Louis. Die Hauptstrasse Rue Saint Louis en l'Ile biete schöne klassizistische Bürgerhäuser mit hübschen Läden. Wir wechseln auf die Südseite der Seine und spazieren durch die engen Gassen des Quartier Latin mit seinen vielen Gaststätten. Mit der RER fahren wir ein weiteres Mal zum Eiffelturm. Auch hier wieder die schon bekannten Menschenmassen. Vom Trocadéro werfen wir einen letzten Blick auf das Wahrzeichen von Paris. Bei einem Stopp im Hotel sammeln wir unser Gepäck ein und machen uns dann mit Metro und RER auf den Weg zum Flughafen. Das klappt wie auch schon auf dem Hinweg wieder reibungslos. Bei easyjet ist sehr viel los und wir brauchen recht lange bis wir unsere Tasche los werden. Mit 20 Minuten Verspätung heben wir ab. Hamburg empfängt uns mit strömendem Regen. Wir müssen nicht sehr lange auf unser Gepäck warten und auch der Shuttlebus kommt sofort. Die Rückfahrt nach Kiel ist zwar ungemütlich, verläuft aber problemlos. Um 21:35 Uhr sind wir wieder zu Hause. |
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