Hawaii 1997, 2002, 2003
 
Die Inselgruppe von Hawaii, der im nördlichen Pazifik gelegene 50. Bundesstaat der USA, ist mit einer Entfernung von 4.000 km zur nächsten kontinentalen Landmasse der geographisch isolierteste Ort der Welt. Wenn man von Hawaii spricht, meint man eigentlich nur die südöstliche Inselgruppe eines langgestreckten Archipels. Der gesamte Archipel erstreckt sich in einem rund 2.500 km langen Bogen von Hawaii (Big Island) im Süden bis zum Kure Atoll im Nordwesten und besteht aus 7 bewohnten und 125 unbewohnten Inseln. Die acht Hauptinseln sind nach ihrer Größe sortiert: Hawaii (Big Island), Maui, Oahu, Kauai, Molokai, Lanai, Niihau und Kahoolawe, wobei Oahu, mit der Hauptstadt Honolulu das ökonomische und politische Zentrum bildet.

Die Inseln liegen in einer tektonisch aktiven Zone, auf einem gewaltigen Bruchsystem oder "Hot Spot" in der Erdkruste. Während der Hot Spot stationär ist, verschiebt sich der Meeresboden als Teil der Pazifischen Platte jedes Jahr ungefähr 7 Zentimeter in nordwestliche Richtung. Aus diesem Hot Spot ausströmende Lava hat im Laufe von 25 Millionen Jahren gewaltige Gebirgsmassive hervorgebracht, die jetzt als Inseln oder Atolle aus dem etwa 5.000 m tiefen Meer aufragen. Die ältesten Inseln im Nordwesten waren am längsten den Kräften der Verwitterung ausgesetzt und sind dementsprechend am stärksten erodiert. Viele von ihnen sind heute nur noch Atolle und werden in der Zukunft wieder ganz im Meer versinken, während sich Big Island, die jüngste der Inseln immer noch in der Wachstumsphase befindet. Etwa 50 km südöstlich von Big Island entsteht gerade ein neuer untermeerischer Vulkan, der Loihi genannt wird und in spätestens 10.000 Jahren die Wasseroberfläche erreicht haben soll.

Hawaii bildet den nördlichen Punkt eines riesigen Dreiecks aus pazifischen Inseln, die Polynesien genannt werden, was "viele Inseln" bedeutet. Die anderen Eckpunkte des Dreiecks bilden die Oster Inseln im Südosten und Neuseeland im Südwesten. Die ersten Bewohner Polynesiens hatten wohl einen langen Weg über Südostasien und Indonesien hinter sich gebracht, ehe sie sich um 1000 v. Chr. auf den polynesischen Inseln Tonga und Samoa niederließen. Innerhalb der nächsten 1.500 Jahre besiedelten sie alle Inseln Polynesiens, als eine der letzten auch Hawaii. Archäologische Funde belegen, dass die ersten Polynesier zwischen 500 und 700 n. Chr. von den Marquesas auf Hawaii ankamen. Vermutlich beziehen sich die Legenden von dem unbekannten Volk der "Menehune" auf die ersten Einwanderer von den Marquesas. Diese Erstbesiedler wurden ab dem Jahr 1000 von einer riesigen tahitianischen Einwanderungswelle vertrieben oder unterworfen. Die neuen Bewohner der hawaiianischen Inseln verloren jeglichen Kontakt zu ihrer alten Heimat und entwickeln eine eigenständige Kultur unter Einbeziehung der überlieferten Vorbilder. Es entstand ein ausgeklügeltes Gesellschafts- und Rechtssystem auf monarchisch-theokratischer Basis, das über 700 Jahre die Geschicke des Inselstaates lenkte und von dem vor allem die Kamehameha Königsdynastie die größte Bedeutung hatte.

Die europäische Entdeckung dieser paradiesischen Inseln im Jahre 1778 durch Captain James Cook leitete den Untergang der einheimischen Kultur ein. 1820 kamen die ersten Missionare und begannen eine rigorose Umformung der traditionellen Gesellschaftsordnung. Es folgten die Walfangflotten und später brachte der Großanbau von Ananas und Zuckerrohr viele Japaner und Chinesen als Fremdarbeiter auf die Inseln. Die aufgrund dieser massiven Veränderungen hervorgerufenen Unruhen beendeten die USA 1898 kurzerhand dadurch, dass sie die Inseln annektierten und 1900 zum Territory of Hawaii erklärten. Nachdem der Zweite Weltkrieg die strategische Bedeutung der Inselgruppe deutlich gemacht hatte, wurde Hawaii 1959 als 50. Bundesstaat in die Vereinigten Staaten von Amerika aufgenommen. Die zunehmende Besiedelung und wirtschaftliche Nutzung hat nicht nur die ursprüngliche Gesellschaftsstruktur zerstört, sondern auch extremen Einfluss auf die Flora und Fauna der Inseln gehabt. Aufgrund der langen erdgeschichtlichen Isolierung Hawaiis war die ursprüngliche Tier- und Pflanzenwelt zu 90% endemisch, d.h. einmalig auf der Welt. Die von den Einwanderern mitgebrachten Tiere und Pflanzen und besonders natürlich der Mensch mit seiner profitorientierten Kultivierung der Inseln haben das sensible Ökosystem massiv beeinflusst und zur Ausrottung oder bedrohlichen Dezimierung zahlreicher ursprünglich hawaiianischer Tier- und Pflanzenarten geführt. Trotz dieser negativen Auswirkungen ist Hawaii aufgrund seiner günstigen klimatischen Lage und der fruchtbaren vulkanischen Erde immer noch ein tropisches Paradies von einmaliger Schönheit. Mark Twain nannte Hawaii treffend "the loveliest fleet of islands that lies anchored in any ocean".

Kauai

Auf der wegen ihrer Fruchtbarkeit und überquellenden Vegetation "Garden Isle" genannten Insel finden sich so spektakuläre Naturwunder wie die wild-unberührte  Na Pali Coast und der gewaltige Waimea Canyon - der Grand Canyon des Pazifik. Kauai ist die älteste und die westlichste der bewohnten Hawaii-Inseln.

Wie auch alle anderen Inseln ist Kauai vulkanischen Ursprungs, stellt geologisch aber eine bereits sehr alte Formation dar, in der Erosionsvorgänge massiv, einprägsam und auch außerordentlich fotogen die Landschaft gestalten. Höchster Berg ist der Kawaikini mit 1.598 m, bekannter und berühmt berüchtigt ist der 1.569 m hohe hufeisenförmige Mt. Waialeale. Dieser im Zentrum der fast runden Insel gelegene Vulkan gilt als der regenreichste Platz der Erde. Man hat Niederschläge bis zur Rekordhöhe von 12,5 m pro Jahr gemessen. Doch bereits die Westküste weist wüstenähnlich trockene Areale auf, mit Jahresniederschlägen von nur 250 mm. Geschichtlich nimmt Kauai eine besondere Stellung ein. Da wird von den legendären Menehune berichtet, zwergwüchsigen den Pygmäen ähnlichen Menschen, denen zahlreiche architektonische Überbleibsel, wie Fischteiche und Wasserkanäle zugeschrieben werden. Vermutlich beziehen sich diese Legenden auf die polynesischen Erstbesiedler von den Marquesas-Inseln, die von den späteren tahitianischen Einwanderern versklavt und zu Zwangsarbeiten gezwungen wurden. Bei dieser, allerdings auch nicht sicheren Erklärung, ist der legendäre Größenunterschied eher als Differenz im sozialen Status zu verstehen. Es war Kauai, wo James Cook als westlicher Erstentdecker den Archipel betrat. Auf Kauai bestand das letzte der unabhängigen Königreiche, Kamehameha I. konnte die Insel unter König Kaumualii im Kampf nicht erobern. Wirtschaftlich dominiert unter den Agrarprodukten das Zuckerrohr, daneben der Anbau von Papayas und Guaven. Als Spezialität neben der Rinder-, Büffel- und Schweinezucht gilt die auf Kauai betriebene Garnelenzucht. Kauai ist von den bewohnten Inseln am wenigsten erschlossen und bietet dem Besucher vor allem eine überwältigende natürliche Schönheit, von der sich auch schon zahlreiche Filmregisseure (South Pacific, King Kong, Jurassic Park) haben inspirieren lassen.

Im Süden

Nachdem wir ausgeschlafen und damit den Zeitunterschied von 11 h zu Deutschland einigermaßen überstanden hatten, machten wir uns auf den Weg nach Lihue , wo Geli sich bei Wal Mart erst einmal neue Unterwäsche und einen Bikini gekauft hat.

Von Lihue folgten wir dem Kaumualii Highway (Highway 50) in südwestlicher Richtung. Direkt an der Abzweigung der Maluhia Road (Highway 520) in Richtung Koloa führt die Straße auf ungefähr 1 km durch den "Eucalyptus Tree Tunnel", einen schattigen Blättertunnel. In Koloa wurde 1835 die erste Zuckerrohrplantage Hawaiis in Betrieb genommen und die Stadt war zwischen 1840 und 1879 ein blühendes Zentrum der Zuckerrohrproduktion. In dem sehr schön restaurierten Ort erinnern heute die Ruinen der ersten Zuckermühle Kauais an diese Zeit. Die Straße endet in Poipu , wo es neben den herrlichen Stränden auch noch das Spouting Horn Blowhole zu sehen gibt. Durch eine mit dem Ozean verbundene Lavaröhre schießt, bei entsprechender Brandung, eine geysirähnliche Fontäne, begleitet von einem fauchenden Laut, hoch in die Luft.

Auf dem Rückweg zum Hotel bogen wir in Lihue auf die Maalo Road (Highway 583) ab, die sich durch Zuckerrohrfelder schlängelt und an den fotogenen, 24 m hohen Wailua Falls endet. Wailua bedeutet "zwei Wasser" und bezieht sich auf das Erscheinungsbild als Doppelwasserfall, der aber nach starkem Regen auch schon mal zu einem gewaltigen Fall zusammenwächst. Wir fuhren auf dem Kuhio Highway (Highway 56) in Richtung Kapaa, bogen aber direkt hinter der Brücke über den Wailua River auf die Kuamoo Road (Highway 580) ab. Am Holoholoku und Poliahu Heiau vorbei erreichten wir den Aussichtspunkt auf die Opaekaa Falls , die in mehreren Kaskaden über eine 12 m hohe schwarze Lavaklippe stürzen. Der Name Opaekaa bedeutet "rotierende Garnelen", denn in den Strudeln unter den Wasserfällen sind zahlreiche Süßwassergarnelen zu finden, die sich der Sogwirkung mit eigener Kraft nicht entziehen können. Von der anderen Straßenseite bietet sich ein schöner Blick auf den mäandrierenden Wailua River und die reetgedeckten Hütten des Kamokila Hawaiian Village, eines rekonstruierten Althawaiianischen Dorfes, in dem das Leben der Hawaiianer in früheren Zeiten demonstriert wird. Die Sonne stand jedoch mittlerweile so ungünstig, das wir zum Fotografieren und Filmen nicht mehr das richtige Licht hatten. Wir stoppten auch an den Ruinen des Poliahu Heiau . Dieser Heiau ist nach der Schneegöttin Poliahu, einer Schwester der Feuergöttin Pele benannt und diente als "luakini heiau", d.h. in ihm wurden Menschen geopfert. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf den Wailua River bis hin zu dessen Einmündung in den Pazifik.

Ein weiteres Telefonat mit Air New Zealand hat ergeben, dass Gelis Tasche mittlerweile auf dem Weg nach Kauai sein soll und mit Glück noch heute Abend im Hotel ankommt. Wir beendeten unseren ersten richtigen Urlaubstag im Pool und Jacuzzi des Hotels. Am späten Abend des 29.11.02, zwei Tage nach unserem Start, hat Air New Zealand es dann schließlich geschafft Gelis Tasche im Hotel abzuliefern, so dass der weiteren Erkundung Hawaiis jetzt nichts mehr im Wege steht.

Waimea Canyon, der "Grand Canyon des Pazifik"

Bei herrlichem Wetter machten wir uns am nächsten Morgen über Kaumualii Highway (Highway 50) auf den Weg zur größten Attraktion auf Kauai, dem Waimea Canyon, der auch "Grand Canyon des Pazifik" genannt wird. Am Milemarker 14 bietet sich vom Highway ein grandioser Blick über das Hanapepe Valley , einen im unteren Teil fruchtbaren, rotfelsigen Canyon. In Kekaha bogen wir auf die Kokee Road (Highway 550) ab, die in einem kurvenreichen Verlauf zum Rand des Waimea Canyon aufsteigt. Mehrere Haltebuchten bieten schöne Ausblicke auf das Katioana Valley und die Südwestküste mit den vorgelagerten Inseln Niihau und Lehua. Der Waimea Canyon ist etwa 1.100 m tief, bis zu 3,2 km breit und 16 km lang und damit nicht nur wesentlich kleiner als der Grand Canyon, er ist auch ungefähr 200 Millionen Jahre jünger. Dennoch braucht der "Grand Canyon des Pazifik" den Vergleich mit seinem großen Bruder in Arizona nicht zu scheuen, denn mit seinen roten Canyonwänden, der tropischen Vegetation und den zahlreichen Wasserfällen ist er wirklich spektakulär. Kurz nach der Einmündung des Waimea Canyon Drive in die Kokee Road erreichten wir die Grenze des Waimea Canyon SP .

Wir ließen zunächst alle Haltebuchten und Aussichtspunkte unbeachtet und folgten stattdessen der Kokee Road  in den Kokee SP , einem großen Waldgebiet oberhalb der rauen Na Pali Coast. Wir fuhren bis zum Kalalau Lookout. Hier bot ich uns ein  atemberaubender Blick über das Kalalau Valley auf den Pazifik. Auf dem Rückweg standen für uns dann sämtliche Aussichtspunkte auf dem Programm. Der Puu Hinahina Lookout hat zwei Aussichtspunkte, von denen der eine aus gut 1.100 m Höhe den Blick über den gesamten Canyon bis zur Küste ermöglicht. Der Ausblick vom zweiten Aussichtspunkt auf die Küste und die Inseln Niihau und Lehua war für uns leider durch Dunst über dem Meer etwas getrübt, wir konnten aber die Umrisse von Niihau in der Ferne erkennen. Im weiteren Verlauf der Straße ermöglichen mehrere Haltebuchten einen wunderschönen Blick auf die 244 m hohen Waipoo Falls. Diese Fälle hatten wir bei unserem ersten Besuch viel stärker erlebt, heute waren sie nur als ein kleines Rinnsal zu erkennen. Vom Waimea Canyon Lookout sieht man auch die drei kleinen Canyons, die von den Nebenflüssen Waialae, Koaie und Poomau gebildet werden und zusammen mit dem Hauptcanyon eine gewaltige und einprägsame Landschaftskulisse bilden. Über den Waimea Canyon Drive, von dem aus wir noch einmal einen schönen Blick über den gesamten Canyon hatten, kamen wir zurück zum Highway 50 und machten uns, mit einem Zwischenstopp am Hauptsitz von Lappert´s Ice Cream in Hanapepe und in einem benachbarten Internet-Cafe auf den Rückweg . Am Wailua Beach legten wir eine Pause ein und stürzten uns in die raue Brandung des Pazifiks.

Im Norden

Für uns gab es am nächsten Tag nur ein einziges Ziel – die Na Pali Coast im äußersten Nordwesten Kauais. Westlich von Hanalei wird die Straße zunehmend schmaler und kurvenreicher und die insgesamt sieben einspurigen Brücken halten auch die großen Tourbusse von diesem Teil der Nordküste Kauais fern. So konnte in dem Gebiet zwischen der Hanalei Brücke und dem Kee Beach am Ende der Straße das ursprüngliche Kauai mit all seiner natürlichen Schönheit erhalten bleiben. Das gilt natürlich auch besonders für die raue, nur zu Fuß, per Boot oder aus der Luft zugängliche Na Pali Coast , die sich vom Kee Beach über 35 km in westlicher Richtung bis zum Polihale SP an der Westküste Kauais erstreckt. Auf hawaiianisch bedeutet "na pali" ganz einfach "die Klippen" und die 600  bis 1.000 m hohen, direkt aus dem einige tausend Meter tiefen Meer aufragenden Klippen sind die großartigsten Hawaiis. Der 18 km lange Kalalau Trail erschließt diese wildromantische, von zahlreichen tief eingeschnittenen Tälern zerfurchte und durch bizarre Verwitterungsformen im Vulkangestein gekennzeichnete Küstenlinie mit ihrer einmaligen Vegetationsvielfalt. Wir haben uns die ersten 3,2 km bis zum Hanakapiai Valley, die ohne Genehmigung gewandert werden dürfen, vorgenommen. Angesichts des felsigen, aufgeweichten und teilweise gefährlich glitschigen Weges ist diese Wanderung sehr viel anstrengender als die Kilometerzahl vermuten lässt. Entschädigt wurden wir für unsere Mühen mit phantastischen Ausblicken auf Kee Beach und die umliegenden Riffe und auf die atemberaubende Na Pali Coast. Nach 2 Stunden hatten wir das Hanakapiai Valley erreicht und machten eine ausgiebige Pause. Auf dem Rückweg waren wir etwas schneller, da wir kaum noch Fotostopps eingelegt haben. Nach knapp 4 h erreichten wir ziemlich erschöpft, mit völlig verdreckten Schuhen aber ohne Unfall wieder den Parkplatz am Kee Beach.

Ohne Pause fuhren wir zum Hotel zurück und entspannten uns im Jacuzzi, ehe wir uns beim Luau im Coconut Beach Resort stärkten. Ein Luau ist ein traditionelles hawaiianisches Festessen, das von Musik und Tänzen begleitet wird. Die Spezialität dieses Festes ist das "kalua pig", ein in einem Erdofen (imu) durch glühende Steine gegartes Schwein. Ergänzt wurde der Speiseplan durch weitere traditionelle Speisen, wie Pulehu (gegrilltes Hähnchen), Mahi Mahi (Fisch), Poki (marinierter roher Thunfisch) und Lomi Lomi Salmon (Lachssalat). Zum Nachtisch gab es dann "Haupia" einen überaus  köstlichen Kokosnuss-Pudding, verschiedene Kuchen und Reispudding. Die anschließende Hula-Show war dann allerdings nicht so gut wie die bei unserem ersten Luau auf Maui. Das ganze war sehr kommerziell durchorganisiert und wirkte dadurch wenig authentisch.

Auch am nächsten Tag war noch einmal die wunderschöne Nordküste Kauais unser Ziel – diesmal wollten wir uns die malerischen Buchten und einsamen Strände ansehen. Unseren ersten Stopp machten wir an der Moloaa Bay, die abseits der Hauptstrasse über die Koolau Road zu erreichen ist. Hier gibt es zwei sehr schöne Strände, an denen wir zahlreichen Krabben beobachten konnten. Im Kilauea Point NWR , einem Naturschutzgebiet auf der Namensgebenden Halbinsel, dem nördlichsten Punkt Kauais. Seit 1913 steht auf der äußersten Klippe der Halbinsel, 75 m hoch über dem Pazifik das Kilauea Lighthouse, dessen Licht 140 km weit auf das Meer hinausreicht. Seit 1976 ist der Leuchtturm nicht mehr besetzt, ein automatisches Leuchtfeuer hat den Leuchtturmwärter ersetzt. Von der Spitze des Kilauea Point hatten wir einen schönen Blick auf den Vorgelagerten Mokuaeae Rock, auf dem zahlreiche Seevögel leben, auf eine Albatros- und Tölpelkolonie und wir konnten Hawaii-Gänse (Nene) beobachten.

Nachdem wir die Kalihiwai Bridge überquert hatten, verließen wir den Highway und fuhren an den Anini Beach , einen lang gestreckten, durch an Vorgelagertes Riff vor der Brandung geschützten Strand. Die Hanalei Bay ist eine wunderschöne Bucht mit herrlichen Stränden, die von mehreren Aussichtspunkten aus bewundert werden kann. Zwischen Hanalei und Wainiha sahen wir uns den Lumahai Beach an, der als einer der Traumstrände Hawaiis gilt, auch wenn er wegen gefährlicher Strömungen zum Baden nicht geeignet ist. Für den langen Streifen schwarzen Gesteins haben die Sagen eine passable Erklärung: Ein lügnerisch veranlagter Riese wurde von einem anderen Riesen getötet und ins Meer den Haien zum Fraß vorgeworfen. Die Haie fraßen alles bis auf seine Zunge, die ihnen zu zäh und zu bitter war. Die verlogene Zunge versteinerte dann in Laufe der Zeit am Lumahai Beach. Unterwegs hielten wir noch an einem Aussichtspunkt, der uns einen schönen Blick über die Wainiha Bay ermöglichte. In der Maniniholo Bay gönnten wir uns einen Espresso und sahen uns die Appartements des traumhaft gelegenen Hanalei Colony Resorts an. Das Anwesen bietet einen herrlichen Blick auf die Bucht, die Preise sind aber auch dementsprechend hoch.

Auf dem Rückweg sahen wir uns in Hanalei die schlichte, mit wunderschönen Fenstern ausgestattete Waioli Huiia Church aus dem Jahr 1912 an. Nur ein kurzes Stück weiter bietet der Hanalei Valley Lookout einen spektakulären Blick aus der Vogelperspektive in das vom Hanalei River durchzogene und von Tarofeldern bedeckte Hanalei Valley . Weite Teile des Tales stehen als Hanalei NWR unter Naturschutz und bieten bedrohten hawaiianischen Wasservögeln einen weitestgehend störungsfreien Lebensraum. Tief in den häufig im Dunst liegenden Tal ist nach einer Sage der Geburtsplatz aller Regenbogen.

An unserem letzten Tag auf Kauai besuchten wir Smith´s Tropical Paradise, eine über 12 ha große Gartenanlage am Ufer des Wailua River. Knapp 2 h spazierten wir durch die verschiedenen Themengärten und sahen uns die tropischen Pflanzen an. Leider gab es in diesem Garten keinen Bereich mit Orchideen, aber auch so hat sich der Besuch gelohnt. Auf dem Rückweg zum Hotel bogen wir direkt hinter der Brücke über den Wailua River noch einmal auf die Kuamoo Road (Highway 580) ab. Am Holoholoku und Poliahu Heiau vorbei erreichten wir den Aussichtspunkt auf die Opaekaa Falls , die in mehreren Kaskaden über eine 12 m hohe schwarze Lavaklippe stürzen. Der Name Opaekaa bedeutet "rotierende Garnelen", denn in den Strudeln unter den Wasserfällen sind zahlreiche Süßwassergarnelen zu finden, die sich der Sogwirkung mit eigener Kraft nicht entziehen können. Ein Spaziergang zum Strand in der Nähe des Plantation Hale beendete dann unseren Kauai-Aufenthalt und wir machten uns auf den Weg zum Flughafen.

Wieder wurde mein Handgepäck aufgrund der Fotoausrüstung und des Notebooks ausführlich gefilzt, aber wir waren zum Glück so rechtzeitig am Flughafen, dass wir keine Probleme hatten, unseren Flug zu erreichen, sondern sogar noch etwas warten mussten. Über Honolulu ging es dann mit Aloha Airlines nach Kona auf Big Island, Hawaii. Auch hier klappte die Übernahme des Mietwagens wie immer problemlos, allerdings hätten wir das Ohana Keauhou Beach Resort aufgrund der einbrechenden Dunkelheit wohl kaum gefunden, wenn wir nicht schon einmal hier gewesen wären. Ein Rundgang über die Hotelanlage, die sehr schön an der Kahaluu Bay , einem der besten Schnorchelreviere von Big Island liegt, beendete unseren ersten Tag auf Big Island.


Hawaii (Big Island)

Die südlichste, jüngste und größte Insel Hawaiis wird wegen ihrer Namensgleichheit mit dem Staatsnamen normalerweise Big Island genannt. Millionen wildwachsender Orchideen gaben ihr außerdem den Beinamen "Orchid Isle". Sie ist die einzige Insel des Archipels mit aktiven Vulkanen und daher immer noch im Wachstum. Big Island ist ungefähr zweimal so groß wie alle anderen Hawaii-Inseln zusammen. Geographisch ist Big Island so unglaublich vielfältig, dass sie fast einem Miniatur-Kontinent gleicht. Das Klima reicht von tropischen Regionen in den Tälern bis zu den subarktischen Gipfeln der Vulkane. Landschaftlich gibt es von Allem etwas: Lavaströme, üppige Täler, hohe zum Meer steil abfallende Klippen, sanftes Weideland, wüstenartige Regionen und tropischen Regenwald.

Hawaii ist aus fünf großen Vulkankratern aufgebaut, von denen der Mauna Kea, "Weißer Berg", im Nordteil mit 4.205 m und der aktive Mauna Loa, "Großer Berg", im Südteil mit 4.169 m weithin sichtbar dominieren. Der Gipfel des Mauna Loa heißt Mokuaweoweo Crater, ist 5 km lang und 2,5 km breit und damit der größte aktive Vulkan der Welt. Rechnet man die rund 5.500 m bis zum Meeresboden dazu, sind die beiden Vulkane die höchsten Berge der Welt. Der Kilauea Krater, der aktivste Vulkan der Welt, sorgt mit seiner 1983 begonnen Phase fortwährender Aktivität für eine stetige Vergrößerung der Insel. Zusammen mit dem Mauna Loa bildet er als Hawaii Volcanoes NP auch die Hauptattraktion Big Islands. Die beiden großen Vulkane sorgen dafür, dass sich die Wolken auf der dem Wind zugewandten Ostseite der Insel abregnen und die geschützte Westseite zu den trockensten Gebieten des gesamten Archipels gehört. Diese Sonnenseite zieht auch die meisten Besucher an und verfügt über eine dementsprechend gut ausgebaute touristische Infrastruktur, während die feuchtere und rauere Ostseite um die Inselhauptstadt Hilo weniger erschlossen ist. Die Ostküste ist mit ihren tiefen Schluchten, den majestätischen Wasserfällen und dem tropischen Regenwald dafür landschaftlich abwechslungsreicher und attraktiver. Landwirtschaftliches Hauptprodukt ist das Zuckerrohr, doch wird die Zucht von exotischen Blumen, wie Orchideen und Anthurien zunehmend wichtiger. Andere Produkte einer im Vergleich zu den anderen Inseln etwas vielfältigeren Agrarwirtschaft sind Macademia-Nüsse, der berühmte Kona-Kaffee, Früchte und Gemüse. Die Rinderzucht, Big Island ist Sitz der größten privaten Rinderfarm der gesamten USA, nimmt eine hervorragende Stellung ein.

 

Hawaii Volcanoes National Park

Am nächsten Morgen machten wir uns schon um kurz vor 8 Uhr auf den Weg zum Hawaii Volcanoes NP.  Der 1916 gegründete, 928 km² große Hawaii Volcanoes NP umfasst neben einem großen Teil des Mauna Loa das gesamte Gebiet des Kilauea einschließlich dessen östlicher und südlicher Flanke, sowie die Küste von Puna. Damit liegen in seinen Grenzen nicht nur zwei der aktivsten Vulkane der Welt, sondern sein Gebiet reicht von den tropischen Küsten bis zu den subarktischen Gipfelregionen des Mauna Loa. Das Herzstück des Parks ist die Kilauea Caldera, ein stetig dampfender Krater, in dem sich flüssige Lava nur wenige Meter unterhalb der scheinbar festen Oberfläche befindet. Über 1.200 m hoch und immer noch nicht ausgewachsen, ragt der Kilauea aus der Südostflanke des älteren und viel größeren Mauna Lea hervor. In dem Halemaumau Crater des Kilauea wohnt nach einer Legende der polynesischen Erstbesiedler die Feuergöttin Pele. An den Hängen des Kilauea grenzen bewachsene Flächen an frische kahle Lavaströme. Wie in einem Lehrbuch über den ökologischen Wandel sind hier alle Stadien der Wiederbewaltung dargestellt, von den ersten Flechten und Farnen bis zum dichten Wald. An der heißen und trockenen Südwestflanke wird das Nebeneinander von Lava und Pflanzenwuchs von der schwarzen Marslandschaft der Kau Desert abgelöst. An der Küste haben die Brecher bizarre Klippen herausgebildet; bei neuen Ausbrüchen schießen frische Lavaströme zischend und dampfend ins Meer. Die geologische Dynamik ist das große Thema dieses Parks, doch sind die biologischen Vorgänge kaum weniger interessant. Die UN hat den Park als International Biosphere Reserve und World Heritage Site anerkannt.

Um kurz vor 8 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Hawaii Volcanoes NP, den wir etwa 2 Stunden später erreichten. Zunächst erkundigten wir uns im Visitor Center, ob und wenn ja,  wo wir vulkanische Aktivität sehen bekommen können. Wir erfuhren, dass es an der East Rift Zone zurzeit zu verschiedenen Eruptionen kommt, die Lavaströme jedoch unterirdisch in so genannten Lavatubes ins Meer abfließen. Der Dampf der sich ins Meer ergießenden Lavaströme sei jedoch weithin sichtbar. So schlugen wir mit der Chain of Craters Road den direkten Weg bis zur Küste ein. Diese Straße führt an vielen kleinen Vulkankratern vorbei, durch üppige Regenwaldvegetation und wüstenartige Lavafelder und endet schließlich an der von Lavaströmen geformten Küste. Wenig später endet die Chain of Craters Road an den jüngsten Lavaflüssen vom 12.09.2002. Bereits in den 1970er Jahren hatten mehrere große Lavaströme die ehemalige Durchgangsstraße unpassierbar gemacht. Im Frühjahr 1989 fiel das Wahaula Visitor Center einem Lavastrom zum Opfer und wurde durch ein mobiles Besucherzentrum ersetzt. Zwei kurze Wege führten vom Straßenendpunkt auf das Lavafeld in die Nähe der derzeit aktiven Lavströme. Bei dieser Lava handelt es sich größtenteils um "Pahoehoe", ursprünglich dünnflüssige Lava, die zu relativ glatten Hügeln mit Wirbeln und Strängen darin erstarrte. Sie unterscheidet sich von "Aa", einer dickeren und zähflüssigeren Lava, die zu chaotischen Haufen grober Klumpen und kantiger Blöcke erstarrt ist. Leider konnten wir keine Lava sehen, aber die gewaltigen Dampfsäulen der sich ins Meer ergießenden Lavaströme waren auch schon sehr beeindruckend.

Auf dem Rückweg sahen wir uns die beeindruckende, von der Brandung umtoste Holei Sea Arch an und warfen vom Ke Ala Komo Lookout noch einmal einen Blick zurück auf die Küste. Auf dem Weg zurück zum Crater Rim Drive sahen wir uns noch verschiedene Pit Crater an. Diese Kraterformen entstehen, wenn sich die Magmakammern unterhalb des wenige Metern dicken Kraterbodens entleeren und dieser in die so entstandene Höhle stürzt. Der Pauahi Crater ist ein 1973  nach zwei Eruptionen entstandener Doppelkrater. Ein kurzer Abstecher vom Crater Rim Drive brachte uns zum Puu Puai Overlook, der einen Einblick in den Kilauea Iki Crater ermöglicht. Der Kileau Iki, was "kleiner Kilauea" bedeutet, verwandelte sich im November 1959 in ein brodelndes Becken aus flüssiger Lava. Während des Höhepunktes der Eruption spie der Krater etwa 2 Millionen Tonnen Lava pro Stunde aus, die Fontänen erreichten dabei eine Rekordhöhe von bis zu 600 m. Damit beendeten wir unseren Besuch im Hawaii Volcanoes NP und erreichten nach gut 9 Stunden wieder unser Hotel.

Im Norden

Da Geli keine Lust hatte noch einmal auf die Ostseite der Insel zu fahren, beschlossen wir einen Ausflug an die Nordspitze von Big Island zu machen. Im Nachhinein war das keine gute Entscheidung. Dieser Teil Big Islands hat landschaftlich nicht sehr viel zu bieten und die wenigen Sehenswürdigkeiten sind nicht so interessant, dass sie den zeitlichen Aufwand rechtfertigen. Ich kann diesen Abschnitt daher nur denjenigen empfehlen, die viel Zeit haben und schon alles gesehen haben, was sie interessiert. Einem Vergleich mit der Ostküste mit ihrer üppigen tropischen Vegetation, den zahlreichen Wasserfällen und malerischen Buchten hält der hohe Norden auf jeden Fall nicht Stand.

Wir fuhren über die Hawaii Belt Road (Highway 190) nach Waimea , eine Siedlung, die ihre Entstehung ausschließlich der Parker Ranch, der größten im Privatbesitz befindlichen Rinderfarm der USA, verdankt. Hier bogen wir auf die Kohala Mountain Road (Highway 250) ab, die durch die Kohala Mountains nach North Kohala, den nördlichsten Zipfel von Big Island führt. Vorbei an weidenden Rinderherden klettert die Straße bis auf 1.086 m hinauf und mündet in Hawi , einer ehemaligen kleinen Zuckerrohrstadt in der die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, in den Highway 270. Dieser endet am Pololu Valley Lookout , einem Aussichtspunkt, der einen Blick in das gleichnamige Tal ermöglicht. In Kapaau stärkten wir uns mit einem Milchshake und sahen uns die Statue von König Kamehameha I an. Bei dieser Statue handelt es sich um das 1880 gefertigte Original der in Honolulu zu besichtigenden Skulptur. Da das Schiff, das die Statue von Italien nach Hawaii bringen sollte sank, wurde ein Duplikat gefertigt und 1883 in Honolulu aufgestellt. Später konnte das Original geborgen werden und wurde in Kapaau, wo Kamehameha aufgewachsen war, aufgestellt.

Der Akoni Pule Highway (Highway 270) führte uns dann an der Küste entlang wieder zurück in südliche Richtung. Dabei hatten wir vom Highway aus einen schönen Blick auf den Gipfel des Haleakala auf der benachbarten Insel Maui, der aus einer Wolkenschicht herausragte. Ein lohnenswerter Stopp auf dem Rückweg ist der Lapakahi State Historical Park . Dabei handelt es sich um die Ausgrabungsstätte einer 600 Jahre alten Hawaiianischen  Siedlung. Man kann hier nicht nur die Ruinen, sondern auch zum Teil sehr liebevoll rekonstruierte Gebäude besichtigen und bekommt so einen Eindruck vom Leben der ehemaligen Bewohner. Wir sahen uns noch den Hapuna State Beach Park , einen sehr schönen aber auch etwas überlaufenen Badestrand an, fuhren dann zum Hotel zurück und gingen zum Schnorcheln an den benachbarten Kahaluu Beach . Diese Bucht trägt ihren Namen - Kahaluu bedeutet "Platz zum Tauchen" -  zu Recht. Das Schnorcheln wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis, da wir nicht nur unheimlich viele verschiedene Arten tropischen Fische, sondern auch riesige Meeresschildkröten (Green Sea Turtle) unter Wasser beobachten konnten. Diese an Land so behäbig und träge wirkenden, im Wasser aber äußerst eleganten und flinken Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten zu können, war für mich einer der Höhepunkte unseres Aufenthaltes auf Hawaii. Wir spazierten dann noch etwas über die sehr gepflegte Hotelanlage, ruhten ein wenig auf zwischen Palmen aufgespannten Hängematten und bewunderten den Sonnenuntergang, ehe wir zum Essen nach Kailua-Kona fuhren.

Puuhonua o Honaunau National Historical Park

Unseren letzten Tag auf Hawaii ließen wir sehr ruhig angehen, zumal wir unser Zimmer um 12:00 Uhr räumen mussten und der Flug nach Honolulu erst um 20:10 Uhr starten soll. Nachdem wir ausgeschlafen hatten gingen wir, noch vor dem Frühstück noch einmal zum Schnorcheln an den benachbarten Kahaluu Beach . Auch heute Morgen konnten wir wieder Green Sea Turtles und tropische Fische bestaunen. Erst kurz vor 12:00 Uhr verleißen wir unser Zimmer, gaben unser Gepäck zur Aufbewahrung an der Rezeption ab und machten uns auf den Weg zum Puuhonua o Honaunau NHP . Unterwegs sahen wir uns noch die Kona Coast Macademia Nut & Candy Factory an.

Der zungenbrecherische Name Puuhonua o Honaunau bedeutet "Zufluchtsstätte bei Honaunau" und bezeichnet die einst bedeutendste von insgesamt fünf auf den Hawaii-Inseln vorhandenen heiligen Zufluchtsstätten. Der Puuhonua o Honaunau ist die einzige derartige noch vorhandene Stätte und wurde von der Nationalparkverwaltung sorgfältig restauriert und rekonstruiert, so dass sie heute wieder dem Zustand gegen Ende des 18. Jahrhunderts entspricht. Hier konnten Menschen die gegen ein "kapu", ein heiliges Gesetz verstoßen hatten, im Kampf unterlegene Krieger und einfache Verbrecher Zuflucht suchen und erhielten priesterliche Absolution, die sie vor allen Strafen bewahrte. Den armen Sündern blieb jedoch meistens nur der Versuch, die Zufluchtsstätte schwimmend über den offenen Ozean zu erreichen, da es schier unmöglich war, sich an den Tempelwachen vorbei Zugang zu verschaffen. Wer dieses lebensgefährliche Unterfangen bewältigt hatte, hatte sich die Absolution seiner Sünden also redlich verdient.

Neben der eigentlichen Zufluchtsstätte befindet sich auf dem Gelände auch der traditionelle Sitz des Königshauses von Kona. Eine 305 m lange, 3 m hohe und 5 m breite Mauer aus Lavagestein trennt die auf der Spitze einer Landzunge gelegene Zufluchtsstätte von dem Gelände des Königspalastes. Die Zufluchtsstätte wurde dem damaligen, zum Gott erhobenen König von Kona, Keawe-ku-i-ke-kaai, geweiht und geht auf das Jahr 1550 zurück. Nach dem Tode des Herrschers wurde ihm zu Ehren ein Tempel, der A-lealea Heiau, errichtet und seine Gebeine dort beigesetzt. Die Tempelplattform, auf der einst mehrere Hütten standen, ist bis heute am Ende der großen Mauer erhalten geblieben. Die alten Hawaiianer glaubten, dass so die spezielle spirituelle Kraft des Herrschers, sein "mana", erhalten bleibt. Ein weiterer Tempel, der Hale o Keawe Heiau, wurde um 1650 auf der Spitze der Landzunge errichtet und bildet bis heute das Zentrum des Puuhonua o Honaunau. Bis 1818 wurden die Gebeine von mindestens 23 Herrschern in diesem Heiau beigesetzt, was ihn zu einem der größten hawaiianischen Heiligtümer machte. Der selbstgeführte Rundgang durch den Park beginnt auf dem Palastgelände, wo verschiedene Gebäude, ein Konane-Spiel (ähnlich unserem Dame), in einen großen Lavastein hineingearbeitet Schüsseln (Kanoa) zu sehen sind. Eine Besonderheit ist der in einem Lavabrocken zu sehende Abdruck eines Baumes, der vor etwa 1.100 Jahren in die langsam erkaltende Lava stürzte und so als Abdruck über die Jahrhunderte erhalten blieb. Der Hale o Keawe Heiau ist von einem schützenden Palisadenzaun umgeben und von Holzgeschnitzten Götterfiguren, den so genannten "kii" flankiert. Der Besuch dieses Parks lohnt sich nicht nur wegen seiner historischen Bedeutung, sondern auch wegen der sehr schönen, Palmenbestandenen Anlage.

Wir fuhren von hier aus nicht zur Hauptstraße zurück, sondern folgten dem Highway 160, der bald zu einer einspurigen Nebenstraße wird,  weiter in nördlicher Richtung. Die Straße endet am Napoopoo Beach Park , wo wir mit Blick über die Kealakekua Bay und auf das Captain Cook Memorial, einen 8 m hohen weißen Obelisken, eine kleine Pause machten. In dieser Bucht fand der große Entdecker Captain James Cook am 14. Februar 1779 bei einer kämpferischen Auseinandersetzung mit den Hawaiianern den Tod.

Zurück am Hotel, machten wir es uns in der Lobby noch ein wenig bequem, ehe wir uns auf den Weg zum Flughafen machen mussten. Auch in Honolulu war dann noch einmal warten angesagt, denn der Flug nach Auckland startete erst um 0:45 Uhr. Da wir dann auch noch über die Datumsgrenze geflogen sind, ging uns der 07.12.02 fast komplett verloren, denn als wir knapp 9 Stunden nach dem Start in Neuseeland landeten war dort bereits der 08.12.02. Diesen verlorenen Tag werden wir erst „wieder bekommen“, wenn wir im nächsten Jahr auf der gleichen Strecke in die Gegenrichtung fliegen. Dann wird es sogar noch kurioser, da wir dann ankommen, bevor wir abgeflogen sind!

Hawaii hat uns wieder sehr gut gefallen und wir freuen uns schon jetzt auf den nächsten Besuch im Aloha State im kommenden Jahr. Im Vergleich zu unserem ersten Hawaii-Aufenthalt sind uns zwei Dinge besonders aufgefallen: Die Preise haben sich in den vergangenen knapp 6 Jahren nahezu verdoppelt und auch die Zahl der Besucher hat enorm zugenommen. Einige Amerikaner, mit denen wir gesprochen haben, bestätigten uns diese Feststellung. Sie meinten, dass viele Amerikaner nach dem 11. September nicht mehr ins Ausland reisen und Hawaii deshalb einen Boom erlebt.


Maui

Als „Valley Isle“ charakterisiert, gilt Maui landschaftlich als eine der abwechslungsreichsten Hawaii-Inseln. Neben traumhaften Stränden und dem historischen Lahaina zieht besonders die bizarre Mondlandschaft des Haleakala die Besucher in ihren Bann.

Der Name „Maui“ bedeutet in der Sprache der Hawaiianer „Wohnhaus der Sonne“ und ein Blick auf die Klimatabelle bestätigt diese Namensgebung. Die 1.887 km² große Insel ist die zweitgrößte des Archipels. Maui ist geformt wie eine liegende, deformierte Acht und besteht aus zwei gewaltigen Vulkankratern. Im kleineren westlichen Teil ist es der 1.765 m hohe Puu Kukui und im größeren östlichen Teil der gewaltige Haleakala, der sich bis auf 3.055 m erhebt. Beide – heute ruhende Vulkane – sind in einer 10 km breiten Ebene zusammengewachsen. Sowohl dieser gewaltige Isthmus als auch die zahlreichen Täler an den Hängen des Haleakala haben Maui ihren Spitznamen „Tal Insel“ eingebracht. Fast die Hälfte der Bewohner Mauis lebt in der Region um die Inselhauptstadt Wailuku. Neben dem Tourismus ist der Anbau von Zuckerrohr, Ananas, Papayas, Melonen und Zwiebeln sowie Fischfang, Rinder- und Schweinezucht die Haupteinnahmequellen der Insel. 

Nur eine knappe halbe Stunde dauerte der Flug von Honolulu nach Kahului , wo sich der Flughafen von Maui befindet. Die Übernahme des Mietwagens, eines kleinen Toyota Echo, klappte bei Alamo wieder einmal wie am Schnürchen. Über den Honoapiilani Highway (Hwy 30) fuhren wir dann an der Nordwestküste Mauis entlang, wobei die gut ausgebaute Strasse teilweise direkt am Meer verläuft. Die Umstellung auf den Rechtsverkehr fiel mir nach nahezu einem Jahr auf der „falschen“ Straßenseite wesentlich leichter als erwartet.

Das Maui Islander Hotel in Lahaina ist ein großflächig angelegter Komplex aus zweistöckigen Gebäuden, in dem wir ein so genanntes Studio, ein großes Zimmer mit Kochnische bezogen. Nachdem wir uns etwas ausgeruht und fast zwei Stunden geschlafen hatten, unternahmen wir noch einen kleinen Bummel durch das historische Lahaina, dem Touristenzentrum an der Westküste Mauis. Unweit des Hafens steht der größte Banyan-Baum Hawaiis, der 1873 gepflanzt wurde und mittlerweile mit seinen zahlreichen stammartigen Luftwurzeln fast die Hälfte des Court Place einnimmt. Jedes Wochenende findet im Schatten des Banyan Tree ein Kunsthandwerkermarkt statt, den wir uns ansahen. Wir gönnten uns ein köstliches, allerdings auch sündhaft teures Lappert´s Eis. Diese Eiscreme wird seit 1983 von dem Österreicher Walter Lappert und seiner Frau Mary auf Kauai produziert und hat die Hawaiianischen Inseln im Sturm erobert. Was als kleiner Nebenerwerb während des Ruhestandes geplant war, entwickelte sich zu einem boomenden Geschäft und machte  Lappert´s Ice Cream mit inzwischen über 100 Sorten zu dem Eis in Hawaii. Nach diesem Rundgang fuhren wir mit dem Auto zu einem Shopping Centre und deckten uns mit den nötigen Grundnahrungsmitteln für die nächsten Tage ein. Noch immer etwas schlapp machten wir es uns in unserem Zimmer gemütlich und beendeten unseren ersten Tag auf Maui mit einem Bad im Hotelpool.

Der Westen

Fast zehn Stunden haben wir wie tot geschlafen und damit wohl die Zeit- und Datumsumstellung hinter uns gebracht. Ein leckeres Frühstück mit frischen Bageln sorgte für den notwendigen Schwung ehe wir uns auf den Weg zum Iao Valley State Park machten, der westlich von Wailuku an der regenreichen Nordküste liegt. Samtene, Moosbewachsene Felsen umrahmen das saftig grüne Iao Valley und seinen Mittelpunkt, die Iao Needle, einen 686 m hohen Basaltturm, der den Einheimischen auf Maui heilig ist. Die Gewalt fließenden Wassers hat die „Nadel“ aus einem natürlichen Altar in einer alten, vulkanischen Caldera gelöst. Einer Hawaiianischen Legende zufolge entstand die Nadel jedoch als der Halbgott Maui einen ungebetenen Freier seiner bildschönen Tochter Iao, den Wassermann Puukamona, gefangenen genommen hatte und ihn auf Befehl der Feuergöttin Pele nicht töten durfte, sondern ihn stattdessen in einen Stein, die Iao Needle, verwandelte. Im Iao Tal tobte 1790 die blutige „kepaniwai-o-lao-Schlacht“ zwischen Kamehameha I. und dem Maui-Herrscher Kalanikupule, bei der Kamehameha die Herrschaft über die Insel gewann. Die Landschaft ist grandios in ihrer Schroffheit und einige gut angelegte Spazierwege bieten schöne Aussichten auf die sich 366 m über das Tal erhebende Iao Needle und die landschaftlich beeindruckende Umgebung. Leider war die Aussicht von Tiefhängenden Wolken getrübt, so dass wir  aufgrund der trüben Lichtstimmung keine Fotos gemacht haben.

Vom Iao Valley aus fuhren wir auf dem schmalen und kurvenreichen Kahekili Highway an der rauen und beeindruckenden Nordwestküste entlang. Nördlich von Waihee verschwindet jegliche touristische Infrastruktur und man kommt in das ursprüngliche Maui. Die Vegetation nimmt zu, die Küste wird rauer und die Straße ermöglicht herrliche Ausblicke in einsame, von der Brandung gepeitschte Buchten. Bis Honokohau fährt man auf dem weniger gut ausgebauten Kahekili Highway (Hwy 340). Entgegen den Angaben auf zahlreichen Touristenkarten, wo die Strecke entweder als Schotterpiste gekennzeichnet oder aber gar nicht eingezeichnet ist, ist die Straße an der wenig entwickelten Nordwestküste durchgehend asphaltiert und lässt sich ohne Probleme befahren. Sie ist allerdings sehr bergig, kurvenreich und teilweise nur einspurig, aber zahlreiche Ausweichstellen lassen auch Gegenverkehr  nicht zu einem Problem werden. Die fahrerischen Anstrengungen werden aber durch die spektakulären Ausblicke auf die unberührte Küstenlandschaft mehr als entschädigt. Besonders gut hat uns die Region um den weithin sichtbaren Kahakuloa Head gefallen. Da man auf diesem Streckenabschnitt oftmals noch nicht einmal die vorgeschriebenen 15 mph einhalten kann, sollte man sich etwas Zeit mitbringen, aber es lohnt sich. Leider war auch hier die Aussicht durch das trübe Wetter etwas getrübt, aber damit muss man auf Hawaii immer rechnen, denn irgendwo her muss das üppige Grün ja kommen.

Ab Honokohau kamen wir über den gut ausgebauten Honoapiilani Highway dann wieder schneller voran. Der Ort Kaanapali ist eine rein künstliche Touristenstadt ohne einen eigentlichen Ortskern. Mehrere große Hotelanlagen, sowie zahlreiche Läden und Restaurants säumen den etwa 5 km langen ununterbrochenen weißen Sandstrand und haben diesen Küstenabschnitt völlig verbaut. Wieder in Lahaina angekommen fuhren wir zunächst zum Hotel und machten eine kurze Pause. Zu Fuß ging es dann noch einmal in den Ort, wo wir in einem Internetcafe einen Blick in unsere elektronische Post geworfen haben. Ein gemütlicher Abend in unserer schönen Ferienwohnung beendete unseren ersten „richtigen“ Tag auf Maui.

Der Osten

Wir machten uns auf den Weg zur Ostseite der Insel und hatten vom Papawai Point Lookout einen schönen Blick auf den, von einem Wolkenkranz umgebenen, Gipfel des Haleakala. Über den Kula Highway (Hwy 37) fuhren wir in den Upcountry genannten, trockenen südöstlichen Teil Mauis. In Waiakoa sahen wir uns die achteckige Church of the Holy Ghost an, die 1897 von portugiesischen Einwanderern im Stile ihrer Heimat erbaut  wurde. Besonders schön sind die zahlreichen Flachreliefarbeiten aus Portugal und der in Österreich gefertigte Altar. Da die Kirche 1992 aufgrund eines Termitenproblems komplett renoviert wurde, ist sie jetzt in einem hervorragenden Zustand.

Südlich der Ulupalakua Ranch beginnt der Piilani Highway, auf dem man die Insel im Südosten umrunden kann. Wir fuhren auf den ersten, noch recht gut ausgebauten 20 km durch den Lavafluss von 1790 an der immer bizarrer werdenden Küste entlang. Bei einem natürlichen Lavabogen am Pakowai Point in der Nähe des Milemarker 28 genossen wir den Blick auf die von einer starken Brandung umtoste Küste. Die Strasse wir jetzt zunehmend schmaler, ist teilweise nur noch einspurig und nicht mehr durchgehend asphaltiert. Doch auch hier, wie im Nordwesten der Insel, bietet diese Strecke phantastische Ausblicke auf die Küste und die Hänge des Haleakala. In der Nähe von Kaupo viel unserer Blick auf zahlreiche Wasserfälle, über die der auf dem Gipfel niedergehende Regen abfließt.

In Kipahulu erreichten wir schließlich das Ende der berühmtesten Straße Mauis, „The Road to Hana“, die auch als die spektakulärste Küstenstraße aller Hawaii-Inseln gilt. Die Kipahulu Area des Haleakala National Park schützt ein großes Regenwaldtal, das sich vom Ostrand des Haleakala Kraters bis zur Küste des Pazifik erstreckt. Satte Farben beherrschen hier die Küste: azurblaues Meer, schwarzer Fels, silbrige Wasserfälle, grüner Wald und grüne Wiesen. Aufgrund der mittlerweile fortgeschrittenen Zeit verschoben wir den ausführlichen Besuch dieser Gegend jedoch auf einen späteren Zeitpunkt und fuhren in Richtung Hana weiter. Der Hana Highway windet sich oft hoch über dem Meer durch dschungelartigen Regenwald an der zerklüfteten Küstenlinie entlang und bietet immer wieder phantastische Ausblicke. Zwischen Hana und Kahului sind 617 Kurven und 56 einspurige Brücken zu überwinden. Etwa 30 km vor Kahului endet die "Narrow Winding Road" und eine breite Ausbaustrecke beginnt. Nach insgesamt 8 Stunden erreichten wir ziemlich erschöpft wieder unser Hotel. Auch wenn diese Rundfahrt sehr anstrengend ist, sollte man den Piilani Highway und die „Road to Hana“ auf keinen Fall versäumen und die Straße ist auch längst nicht so schlimm, wie es die T-Shirts mit der Aufschrift „I survived the road to Hana“ vermuten lassen.

Am nächsten Morgen besorgten wir uns Tickets für die Show „Ulalena“ im Maui Theatre. Überraschenderweise sollten die Tickets direkt am Theater mehr kosten als bei einem der zahlreichen Activity-Broker in Lahaina. So sparten wir fast 30 $ und machten uns dann auf den Weg zur Südwestküste, wo wir einen erholsamen Tag verleben wollten.

Durch die Wasserzufuhr aus dem regenreichen Haleakala Massiv konnten an der trockenen Küste traumhafte Strände mit Palmen und üppiger Vegetation entstehen, so wie man sie sich auf Hawaii vorstellt. Vorbei an der Kealia Pond National Wildlife Refuge erreichten wir als erstes den Ort Kihei , der sich über 10 km Länge an die Küste schmiegt und über zahlreiche hervorragende Strände verfügt. Von den zum Teil schmalen Strandabständen, die durch Lavafelszungen voneinander getrennt sind, hat man einen herrlichen Blick über die Maalaea Bay auf die West Maui Mountains. Richtig paradiesisch wird die Küste aber erst südlich von Makena , wo die Hotelkomplexe und die touristische Infrastruktur aufhören. Am Puu Olai, einem 110 m hohen Aschekegel, liegt die in Big und Little Beach unterteilte Makena Beach, die der Traumvorstellung eines Hawaiianischen Strandes entspricht. Von hier aus hat man auch einen schönen Blick auf Molokini, eine kleine, hufeisenförmige Insel, die aus den Überresten eines weitestgehend im Meer versunkenen Kraters besteht und die bis zu 45 m aus dem Meer ragt.

Noch weiter südlich wird die Straße immer schmaler und führt schließlich als einspuriger Weg durch die Ahihi-Kinau Natural Area Reserve , einem Schutzgebiet für die seltene Meeresflora und -fauna, sowie für den jüngsten Lavastrom Mauis aus dem Jahre 1790. Bei diesem gewaltigen Ausbruch des Haleakala entstand die Lavalandzunge des Cape Kinau, ein Teil des heutigen Schutzgebietes. An der La Perouse Bay endet die befahrbare Straße inmitten eines riesigen Feldes aus geröllartiger aa-Lava.

Auf dem Rückweg stürzten wir uns in die gewaltige Brandung an der Big Beach und genossen das Bad im angenehm warmen Pazifik. Da uns die Brandung beim Verlassen des Wassers geradezu an den Strand gespült hat, waren wir völlig versandet. So fuhren wir ins Hotel zurück, wo eine Dusche dafür sorgte, dass wir wieder sandfrei wurden. Wir haben dann schon am frühen Nachmittag gegessen, um rechtzeitig zur Ulalena-Vorstellung fertig zu sein. Zu Fuß erreichten wir das Theater und gönnten uns an der Bar im Foyer einen MaiTai zur Einstimmung. Die Ulalena-Show, benannt nach einem Wind, der in der Abenddämmerung über Maui streicht, ist eine Mischung aus Musical, Tanztheater und einem Schuss Akrobatik. Sie erzählt die Geschichte Hawaiis von der mystischen Entstehung bis zur „Eroberung“ durch die Europäer. Uns hat die Aufführung sehr gut gefallen. Nach der Vorstellung gingen wir auf der Front Street, die direkt am Wasser entlang führt, zurück zu unserem Hotel.

Am nächsten Morgen machten wir uns schon um kurz nach 8:00 Uhr auf den Weg um noch einmal die berühmteste Straße Mauis, „The Road to Hana“, in Angriff zu nehmen. Im Hookipa Beach Park, wenige Kilometer östlich von Kahului machten wir eine Pause und sahen den Windsurfern bei ihren akrobatischen Kunststücken zu. Die ersten 30 km des Hana Highway ab Kahului sind gut ausgebaut, danach weißt ein Schild mit der Aufschrift „Narrow Winding Road Next 30 Miles“ auf das Ende der Ausbaustrecke hin. Leider war auch heute das Wetter wieder sehr bedeckt und auf dem Weg in Richtung Hana hat es fast die ganze Zeit geregnet.

Ohne Stopp fuhren wir durch bis zur Kipahulu Area des Haleakala National Park . Das Kipahulu Valley, ein großes Regenwaldtal zieht sich vom Ostrand des Haleakala Kraters bis zur Küste des Pazifik hinunter. Satte Farben beherrschen hier die Küste: azurblaues Meer, schwarzer Fels, silbrige Wasserfälle, grüner Wald und grüne Wiesen. Schon in früher polynesischer Zeit, vor über 1.200 Jahren, wurde hier Ackerbau betrieben. In der Oheo Gulch hat das aus den Höhen des Haleakala herabfließende Wasser des Oheo Stream in faszinierender Kurvenführung und zahlreichen Kaskaden einen Lavastrom durchschnitten. Insgesamt 24 Becken am Fuße der einzelnen Kaskaden laden mit kristallklarem Wasser zum Baden ein. Wer allerdings darauf hofft, eines der Becken für sich alleine zu haben, wird aufgrund des starken Besucherandranges enttäuscht werden. Wir gingen auf dem Kuloa Point Trail an den Pools und den sie verbindenden Wasserfällen entlang und hatten außerdem einen schönen Blick auf die bizarre Lavaküste. Dieser Weg war aufgrund des Regens teilweise schon recht matschig. Eigentlich hatten wir vor auch noch auf dem Pipiwai Trail zu den Makahiku und Waimoku Falls zu wandern, was wir aufgrund des schlechten Zustands dieses Weges jedoch aufgaben. Nach einer Stunde im Nationalpark machten wir uns auf den Rückweg.

Nach nur fünf Kilometern hielten wir an den 30 m hohen Wailua Falls, die direkt an der Straße liegen. Über Hana , das sich aufgrund seiner abgeschiedenen Lage seinen ursprünglichen Hawaiianischen Charakter weitgehend hat erhalten können, fuhren wir zum Puaa Kaa State Wayside Park , wo sich ein kleiner Wasserfall in ein schönes Becken ergießt. Die Palmengesäumte Keanae Peninsula ermöglicht einen Blick zurück auf den spektakulären Verlauf des Hana Highway. Ohne weiteren Stopp fuhren wir zurück nach Lahaina, wo wir nach über neun Stunden Fahrt wieder unser Hotel erreichten.

Eigentlich hatten wir vor uns am nächsten Tag das Maui Ocean Center, ein recht neues Aquarium zur Meeresfauna und –flora rund um die Hawaii-Inseln, anzusehen und in einer der schönen Badebuchten Schwimmen zu gehen, doch es kam anders. Der Haleakala war heute zum ersten Mal wolkenfrei, so dass wir unsere Pläne änderten und uns auf den Weg zum höchsten Punkt Mauis machten. Von Kahului erreichten wir über den Haleakala Highway (Hwy 37 und 377) und die Haleakala Crater Road (Hwy 378) den Gipfel des 3.055 m hohen Vulkanberges. Auf keiner anderen Straße der Erde gelangt man über eine Entfernung von nur knapp 60 km vom Meeresniveau auf über 3.000 m. Man durchquert dabei mehrere Klima- und Vegetationszonen, vom feuchttropischen Tiefland zur subalpinen Wüste.

Der Name Haleakala, „Haus der Sonne“, geht auf eine Legende der polynesischen Einwanderer zurück: Der Halbgott Maui, dessen Namen die Insel trägt, stieg eines Nachts auf den Vulkan und lauerte der Sonne auf, bis sie ihre Strahlen über den Kraterrand streckte. Mit Seilen fesselte er ihre Strahlen und hielt sie solange zurück, bis sie versprochen hatte, künftig so langsam über das Himmelszelt zu wandern, dass Mauis Mutter, die Göttin Hina, ihre täglichen Arbeiten bei Tageslicht würde verrichten können.

Die Hauptattraktion des Haleakala National Park ist die riesige Gipfelmulde des Haleakala, die fälschlicherweise als Krater bezeichnet wird. In Wirklichkeit handelt es sich um ein 12 km langes, 4 km breites und über 800 m tiefes Verwitterungsbecken. Starke, durch Steigungsregen verursachte Niederschläge haben den obersten Teil des Vulkans zu diesem auch Erosionscaldera genannten Verwitterungsbecken ausgeweitet, was den Haleakala zum größten ruhenden Vulkan der Welt macht. Durch kleinere Ausbrüche in jüngerer Zeit entstanden in diesem Kessel etwa ein Dutzend kleinere Vulkankegel in verschiedenen, reizvollen Farbschattierungen.

Die Aussichtspunkte am Puu Ulaula, dem 3.055 m hohen auch Red Hill genannten Gipfel und am gut 50 m tiefer gelegenen Visitor Center boten spektakuläre Blicke auf den westlichen Teil Mauis, in die Gipfelmulde und  auf Big Island, Molokini, Kahoolawe, Lanai und Molokai. Wir waren froh, dass wir unsere dicken Winterjacken dabei hatten, die vor der Kälte und dem eisigen Wind schützten.

Vom Kalahaku Overlook hatten wir einen schönen Blick in den „Krater“ des Haleakala und auf sieben seiner kleineren Vulkankegel. In den Krater selbst führt keine Straße, aber er lässt sich auf fast 50 km gut ausgeschilderten Wegen erwandern. In einem kleinen Areal am Parkplatz dieses Aussichtspunktes wächst  „ahinahina“ oder Silversword, eine zur Familie der Sonnenblumen gehörende, vom Aussterben bedrohte Pflanze. Silversword ist endemisch, d.h. es wächst nur auf Hawaii und nur am Haleakala hat man die Chance es zu sehen. Die Blätter sind silberfarben und dolchartig geformt, sie stehen bei der Jungpflanze in einem großen, den Stamm verdeckenden Büschel zusammen. Im Alter zwischen 7 und 20 Jahren entwickelt sich im Mai/Juni, ähnlich wie bei Agaven, ein Stand mit 100 bis 500 rötlich-lilafarbenen Blüten, der zwischen Juli und August eine Höhe von 1 bis 3 m erreicht. Die Pflanze blüht nur eine Woche, sobald sich die Samen entwickelt haben, stirbt sie ab und verdorrt. Der Leleiwi Overlook bot einen weiteren Blick in Krater, aus einer etwas anderen Perspektive.

Der 116 km² große Haleakala National Park umfasst nicht nur das Haleakala Massiv, sondern auch das große Regenwaldtal des Kipahulu Valley, das sich bis zur Küste erstreckt. Diese gegensätzlichen Welten von Gebirge und Küste sind als International Biosphere Reserve auch von den Vereinten Nationen unter Schutz gestellt. Auf dem weiteren Weg zurück zu Küste hatten wir von der Haleakala Crater Road einen schönen Blick auf den schmalen Schwemmlandteil, der den Haleakala mit dem kleineren Vulkan Puu Kukui im Westen verbindet.

Nachdem wir uns mit einem Kaffee in Kahului wieder etwas aufgewärmt hatten, machten wir uns auf den Weg zum Iao Valley State Park , um das schöne Licht des Nachmittags auszunutzen. Als wir ankamen waren jedoch Regenwolken aufgezogen und wir erlebten das dramatische Licht eines tropischen Regenschauers. Auf dem Rückweg zum Hotel konnten wir dann noch schöne Regenbögen über dem Haleakala und dem Puu Kukui erleben.

Auch heute fuhren wir noch einmal in das Iao Valley. Diesmal waren jedoch die im Iao Valley gelegenen Tropical Gardens of Maui unser Ziel. In diesem schön angelegten kleinen botanischen Garten konnten wir zahlreiche tropische Blumen und Gewächse bestaunen, darunter auch einige Orchideen. Anschließend fuhren wir ein drittes Mal in den Iao Valley State Park hinein, doch auch heute blieb der erhoffte Sonnenstrahl auf der Iao Needle aus. Nach einem Einkaufsstopp in Kahului fuhren wir zum Maui Ocean Center, haben dann aber den Touristen-Nepp mit 19 $ Eintritt pro Person nicht mitgemacht. Auch der geplante Badestopp an der Südküste fiel aus, da die Strände aufgrund einer Sturmwarnung für die Nordküste hoffnungslos überfüllt waren. So fuhren wir zum Hotel zurück in gingen stattdessen in den Swimmingpool. Nach dem Abendessen unternahmen wir noch einen kleinen Spaziergang durch Lahaina.

Nachdem wir unsere Sachen gepackt hatten, gingen wir an den Hafen von Lahaina. Von der Hafenmole konnten wir den Surfern zusehen, die sich vom Anfänger bis zum Könner im Wasser tummelten. Ich habe dann Geli mit unserem gesamten Gepäck am Flughafen von Kahului abgesetzt und das Auto zurückgegeben. Letzteres klappte bei Alamo wieder einmal sehr schnell und  völlig problemlos. Unser Flug nach Honolulu hatte dann fast ein Stunde Verspätung, was aber och nicht einmal eine Ansage wert war. Auf dem nur etwa halbstündigen Flug hatten wir schöne Ausblicke auf die Nordwestküste von Maui und auf Molokai.


Oahu

Aus dem Versammlungsplatz der Häuptlinge von einst wurde der Touristentreffpunkt von heute. Das Zentrum der „Aloha Isle“ und aller Urlaubsaktivitäten ist der berühmte Strand von Waikiki. Für ständige Abwechslung ist in einer fast perfekten Dauershow gesorgt. Hotels überbieten sich darin, noch höher, noch schöner, noch besser, noch auffälliger zu sein. Phantastisch ist trotz allem noch immer die Landschaftskulisse mit dem Diamond Head im Hintergrund.

Oahu bietet auch auf Rundfahrten ein auf Zerstreuung angelegtes Programm: landschaftliche Besonderheiten treten gegenüber den von Menschen aufgebauten im Gesamtbild zurück. Die drittgrößte Insel des Archipels ist die Heimat von 74 % aller Hawaiianer. Oahu wurde nach der Eroberung durch Kamehameha 1795 Teil des Königreichs Hawaii. Honolulu ist seit 1850 die Hauptstadt aller Inseln. Militärgeschichtlich kommt Oahu eine besondere Bedeutung zu. Im Naturhafen von Pearl Harbour legten die USA neben Marine auch Air-Force-Basen an und installierten hier somit eine pazifische Militärbastion. Wirtschaftlich dominieren auf Oahu neben dem alles in den Schatten stellenden Massentourismus der Anbau von Zuckerrohr und Ananas, die Produktion von Frischmilch, Eiern, Gemüse, die Hühner- und Schweinezucht und verarbeitende Industrie.

In Honolulu  übernahmen wir den neuen Mietwagen und machten uns auf den Weg zu unserem Hotel, dem Ohana Maile Sky Court in Waikiki . Das als Studio mit Kitchenette bezeichnete Zimmer verfügte leider über keine richtige Kochgelegenheit sondern nur über eine Mikrowelle, einen Kühlschrank, etwas Geschirr und eine Spüle. Damit sind die Möglichkeiten der Selbstverpflegung etwas eingeschränkt, aber es sind ja auch nur drei Tage. Wir fuhren dann noch zu einem Supermarkt und haben uns für die Nächsten Tage mit allem Nötigen und Möglichen versorgt. Von unserem Zimmer im 22. Stock hatten wir einen Blick auf die Bettenburgen von Waikiki und den berühmten Waikiki Beach. Hier auf Oahu ist der Verkehr erwartungsgemäß noch viel dichter als auf Maui. Im Vergleich zu unserem Aufenthalt vor sechs Jahren hat die Verkehrsdichte um ein Vielfaches zugenommen.

Auch am nächsten Tag mussten wir wieder mit bedecktem Himmel und gelegentlichen Schauern vorlieb nehmen, wurden dafür aber bereits beim Frühstück mit einem herrlichen Regenbogen belohnt, der die Skyline von Waikiki überspannte.

Als ersten Programmpunkt statteten wir dem USS Arizona Memorial in Pearl Harbor einen Besuch ab, dass wir bei unserem letzten Aufenthalt auf Oahu verpasst hatten. Seit dem 11.09.01 dürfen keinerlei Taschen mehr mit in die Anlage genommen werden, so dass wir noch einmal zum Parkplatz zurück mussten um unsere Kamerataschen  zu deponieren. Ansonsten ist nach bester amerikanischer Art alles hervorragend durchorganisiert. Nach einem etwa halbstündigen Film über die Ereignisse und Hintergründe des japanischen Angriffs auf Pearl Harbor wurden wir mit einem Boot zum eigentlichen Memorial gefahren. Am 7. Dezember 1941 griffen mehr als 350 japanische Kampfflugzeuge, die von Flugzeugträgern aus gestartet waren, den Heimathafen der US-Pazifikflotte an. Innerhalb weniger Minuten wurden 21 amerikanische Schiffe versenkt oder schwer beschädigt, 2.403 Amerikaner starben, 1.178 wurden verwundet. Die USS Arizona sank innerhalb von nur neun Minuten und 1.177 Soldaten starben, 1.102 von ihnen ruhen noch heute in ihrem rostigen Unterwassergrab. Das 56 m lange Denkmal, das sich über den Mittelteil des Schlachtschiffes spannt, besteht aus drei Hauptteilen: dem Eingang mit Versammlungsraum, einem Mitteltrakt für Gedenkfeiern und für die allgemeine Aussicht sowie der Schreinkammer, in der die Namen der auf der Arizona Gefallenen in Marmor eingraviert sind.

Der Südosten

Über den Pali Highway (Hwy 61) fuhren wir an die dem Wind zugewandte Ostseite der Insel. Noch am Stadtrand von Honolulu bogen wir zum Punchbowl, den Überresten des erloschenen Vulkans Puowaina ab. Puowaina bedeutet „Hügel der Menschenopfer“ und man glaubt, dass die Ureinwohner in einem Tempel auf dem Berg den Hawaiianischen Gottheiten Menschen geopfert haben. Heute beherbergt der riesige Krater den National Memorial Cemetery of the Pacific, ein beeindruckendes Gräberfeld mit Gedenktafeln an fast 30.000 Gefallene aus dem Zweiten Weltkrieg sowie dem Korea- und Vietnamkrieg. Vom Kraterrand hat man einen schönen Blick auf Waikiki und den Diamond Head und auf die Innenstadt von Honolulu.

Ein weiterer kurzer Abstecher führte uns zum Nuuanu Pali Lookout, einem 365 m hoch gelegenen Aussichtspunkt mit einem phantastischen Blick auf die Kaneohe Bay. In einer blutigen Schlacht schlug hier 1795 König Kamehameha I die  Oahu-Krieger und trieb die Unterlegenen über die Klippen in den sicheren Tod. Einhundert Jahre später fand man beim Bau des Old Pali Highway am Fuß  der Klippen über 500 menschliche Schädel, traurige Überreste des historischen Dramas.

Von Kailua  fuhren wir auf dem Kalanianaole Highway (Hwy 72) an der Küste entlang nach Osten. Der Highway folgt zunächst der Koolau Range und verläuft ab Waimanalo Beach  an der Küstenlinie und bietet Ausblicke auf die als Vogelschutzgebiete ausgewiesenen Vorgelagerten Inseln Kaohikaipo und Manana Island, sowie auf Makapuu Beach. Am Halona Blowhole wird bei ausreichend starker Brandung Meerwasser durch eine Lavaröhre zu einer Öffnung gepreßt, aus der es dann als fauchender Springbrunnen entweicht. Wir hatten das Glück das Blowhole in voller Aktion erleben zu können. Der Bilderbuchstrand Sandy Beach ist aufgrund gefährlicher Unterwasserströmungen zum Schwimmen, Schnorcheln und Tauchen nur bedingt geeignet.

Die Hanauma Bay , die „gebogene Bucht“, entstand, als das Meer die Flanke eines Vulkans wegspülte und sie gehört zu den schönsten aber auch meist frequentierten Badebuchten von Oahu. Scharfkantige Lavafelsen, weißer Sandstrand, Palmen und eine türkisfarbene Lagune voller Korallengestein und farbenfroher tropischer Fische schaffen eine traumhafte Landschaft, wie man sie in Hawaii erwartet.

Am Kraterrand des 232 m hohen Diamond Head , der vor ungefähr 150.000 Jahren letztmalig ausbrach und zu diesem Zeitpunkt fast 1.100 m hoch war, bietet ein Aussichtspunkt einen schönen Blick auf den 368 m hohen Koko Crater, einen weiteren erloschenen Vulkan. Auf dem Rückweg zum Hotel machten wir Station in einem Internetcafe und haben ein letztes Mal auf unserer Reise Mails von Freunden und Bekannten gelesen und beantwortet. Vom Hotel aus machten wir uns zu Fuß auf den Weg durch die belebten Strassen von Waikiki zu einer Pizzeria. Die Pizza war sehr lecker, störend waren nur die zahlreichen Fernsehapparate, auf denen Sportübertragungen in voller Lautstärke liefen.

Der Nordwesten

Von Honolulu aus führt der Kamehameha Highway als Hwy 99 nach Haleiwa . Die Straße verläuft durch riesige Ananasplantagen der Firmen Dole und Del Monte. In Waimea  machten wir am schönen Strand der Waimea Bay eine erste Pause. An der Sunset Beach im Zentrum der Nordküste Oahus, deren Brandung zu den besten Surfmöglichkeiten der Welt gehört, wollten wir einem Surfwettbewerb zusehen, die Veranstaltung hatte jedoch noch nicht begonnen. Dafür nutzten wir im Turtle Bay Resort die Gelegenheit und beobachteten die akrobatischen Kunststücke einiger Surfer.

Über Kahuku  und Laie  erreichten wir schließlich unser Hauptziel des heutigen Tages, das Polynesian Cultural Center. Das seit 1963 von den Mormonen betriebene ausgedehnte Freilichtmuseum zeigt sieben typische Inselkulturen Polynesiens. Es gibt Häuser und Bauten aus Samoa, Neuseeland, dem ursprünglichen Hawaii, den Marquesas und Tahiti, von Fidschi und Tonga. Studenten der benachbarten Brigham-Young-Universität, die aus den verschiedenen Inselstaaten stammen, tragen die Trachten der jeweiligen Inseln und führen traditionelle handwerkliche Praktiken und Tänze vor. Das Ganze ist ein wenig wie ein polynesisches Disneyland aufgemacht, mit sehr viel Show und Unterhaltung aber bietet dennoch einen kleinen Einblick in die verschiedenen Kulturen. Am besten hat uns der Beitrag Samoas gefallen, da der Hauptdarsteller dort eine richtig unterhaltsame Vorführung geboten hat, bei der er sowohl sich selbst als auch die Zuschauer auf die Schippe genommen hat. Nach etwa drei Stunden verließen wir bei immer trüber werdendem Wetter das Polynesian Cultural Center und fuhren an der Wind zugewandten Ostseite der Insel gen Süden.

Über den Likelike Highway (Hwy 63) kamen wir nach Honolulu zurück. Das Wetter auf dieser Seite der Koolau Range war dann wieder besser und wir erreichten im Stau des Feierabendverkehrs wieder unser Hotel in Waikiki. Wir beendeten unseren letzten Tag auf Hawaii mit einem Bad im Pool und Spa des Hotels.

Auch wenn es angeblich das Paradies auf Erden nicht geben soll, so kommt Hawaii mit seinen traumhaften Buchten und Stränden, der beeindruckenden Landschaft sowie der unvorstellbar vielfältigen und üppigen Vegetation und dem phantastischem Klima der Vorstellung von einem Paradies schon sehr, sehr nahe.

 
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