Die rauen Küsten Portugals 2002 | |
Um 3:30 Uhr klingelte der Wecker und um 5:15 Uhr haben Helga & Gerd uns abgeholt und zum Flughafen Holtenau gefahren. Über München ging es nach Lissabon, wo uns Sonne und 17° C erwarteten. Die Mietwagenübernahme war südeuropäisch chaotisch hat aber letztendlich problemlos geklappt. Mit unserem Opel Corsa verließen wir Lissabon über den Ponte 25 de Abril. Wir zweigten von der Autobahn A2 ab und folgten der N 378 bis nach Sesimbra. Unterwegs deckten wir bei einem Lidl mit Getränken und Knabberkram ein. Direkt an der Promenade von Sesimbra nahmen wir uns ein Zimmer in einem 4 Sterne Hotel zum Nebensaisonpreis von 73 €. Ein Spaziergang am brausenden Atlantik und ein Abendessen aus Muscheln und Tintenfisch stimmten uns auf unseren Portugalaufenthalt ein.
Als wir den nächsten Morgen mit einem Bad im Hotelpool begannen, mussten wir feststellen, dass es wie aus Eimern goss. Nach dem Frühstück hatte sich das Wetter soweit beruhigt, dass wir beschlossen, zum Cabo Espichel, einem felsigen Hochplateau an der Westspitze der Halbinsel von Setubal zu fahren. Hier sahen wir uns ein altes Kloster an, dessen Kapelle gerade renoviert wird und genossen den Blick von den Klippen auf den Leuchtturm und die Brandung des Atlantik. Durch den Parque Natural da Arrabida erreichten wir Setubal, die drittgrößte Hafen- und Industriestadt Portugals. Hier bummelten wir durch eine Markthalle und sahen uns den schönen Altstadtkern an, ehe wir mit der Fähre zur Halbinsel Troia übersetzten. Hier hat es dann wieder so stark geregnet, dass an ein Aussteigen nicht zu denken war. Über Nebenstrassen fuhren wir nach Grandola und von dort durch riesigen Korkeichenwälder bis nach Santiago Cacem. In Vila Nova de Milfontes, dem größten und hübschesten Badeort an der Alentejoküste, fanden wir in einer Residencia ein einfaches Quartier. Auf einem Spaziergang durch den Ort kauften wir etwas zum Frühstück ein und fanden nach einigem Suchen ein Restaurant, in dem wir auch vor 18:00 Uhr schon etwas zu Essen bekamen. Gesättigt und abgefüllt durch eine ganze Flasche Wein erreichten wir wieder unser Quartier, in dem es ohne Heizung ein wenig ungemütlich war. Die nächsten Nächte wollen wir wieder in einem richtigen Hotel mit Heizung und Frühstück verbringen. Nach einem rustikalen Frühstück fuhren wir zum Strand von Milfonte und unternahmen einen kleinen Spaziergang an der eindrucksvollen Küste. Auf der landschaftlich reizvollen N 120 ging es weiter in südlicher Richtung. Vorbei an schönen kleinen Orten, durch Korkeichenwälder und Eukalyptushaine erreichten wir schließlich Aljezur. Hier spazierten wir durch die Altstadt und stärkten uns einem Cafe. Südlich von Aljezur verließen wir die Hauptstrasse für einen Abstecher zu den traumhaften Stränden von Monte Clérigo und Arrifana. In Sagres, im äußersten Südwesten Portugals, fanden wir in der Pousada do Infante ein sehr schönes Zimmer. Nach einer kleinen Stärkung auf unserer Terrasse mit Blick auf das Meer und die Stadt, machten wir uns noch einmal auf den Weg. Zunächst sahen wir uns die Fortaleza de Sagres, eine alte Festungsanlage an, die als das Zentrum der portugiesischen Entdeckungs- und Eroberungsgeschichte im 15. und 16. Jahrhundert gilt. Anschließend fuhren wir zum Cabo de Sao Vicente, dem südwestlichsten Punkt des europäischen Kontinents. Hier thront ein 24 m hoher Leuchtturm, der das stärkste Leuchtfeuer Europas hat, über einer grandiosen Felsküste. Gebratene Sardinen sorgten für den kulinarischen Abschluss eines wunderschönen, sommerlich warmen Tages. Das Cabo de Sao Vicente war auch am nächsten Morgen unser Ziel. Vom Licht der Morgensonne bestrahlt wirkten der Leuchtturm und die Küste noch majestätischer als am Tag zuvor. Auf unserer Fahrt in Richtung Lagos verließen wir die Hauptstrasse, um uns die kleinen Fischersorte und einsamen Strände anzusehen. In Salema hatten wir das Glück die Fischer bei Ihrer Rückkehr vom morgendlichen Fang beobachten zu können. Mit einem Traktor werden die Boote zum Entladen auf den Strand gezogen und der fangfrischen Tintenfisch wird sofort in Kühlwagen abtransportiert. Auch in Burgau und Luz machten wir Halt und gingen ein Stück spazieren. In Lagos war die Ponta da Piedade unser erstes Ziel. An dieser Steilküste sind die wohl schönsten und bizarrsten Felsformationen an der Algarveküste zu bewundern. Wir genossen den Blick von den bis zu 20 m hohen Klippen und stiegen über Treppen bis zu den tosenden Fluten des Atlantik hinunter. Ebenfalls sehr schön ist der Praia da Dona Ana, den wir auf dem Rückweg passierten. In Lagos schlenderten wir durch die Altstadt und am Hafen entlang, beschlossen dann aber doch noch in Richtung Portimao weiterzufahren. Über Alvor und Prainha erreichten wir schließlich Rocha, wo wir direkt am 1,5 km langen Praia da Rocha im Hotel Oriental ein Zimmer für die nächsten zwei Nächte fanden. Die Küste ist jetzt mehr und mehr durch Hotelburgen verschandelt und wir mögen es uns gar nicht vorstellen, wie es hier zur Hochsaison zugehen muss. Morgen wollen wir das Hinterland der westlichen Algarve erkunden und hoffen, dass die Sonne sich wieder etwas blicken lässt, nachdem sie uns heute am frühen Vormittag verlassen hatte. Über Portimao fuhren wir immer bergan in die Serra de Monchique. Bevor wir Monchique, den Hauptort der gleichnamigen Serra erreichten, machten wir in Caldas de Monchique eine kurze Pause. Die heilende Wirkung des Quellwassers, das hier aus dem Gebirge austritt, war schon den Römern bekannt. Heute wird das Heilwasser in Flaschen abgefüllt und landesweit verkauft. Caldas de Monchique ist - so klein es auch sein mag - eines der stimmungsvollsten Plätzchen, die es in der Algarve gibt. Hier ist ein Charme erhalten geblieben, wie man es wenige Kilometer weiter an der Küste niemals für möglich halten würde. Monchique liegt auf einer Höhe von 445 m am Hang des Fóia, des mit 902 m höchsten Berges der Algarve. Bevor wir durch die steilen Gassen des Ortes schlenderten fuhren wir auf den Gipfel des Fóia, wo der Ausblick aufgrund des dunstigen Wetters aber etwas getrübt war. Wir verließen Monchique in westlicher Richtung und fuhren durch eine schöne Berglandschaft bis nach Aljezur. Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher an den wunderschön gelegenen Stausee Barragem de Bravura. Bevor wir uns im Hotel eine Pause gönnten unternahme wir noch einen Spaziergang an der traumhaften Praia do Vau mit ihrem von bizarren Felsen eingefassten Sandstrand. Unseren ersten Halt machten wir in dem kleinen Fischerort Carvoeiro. An der Küste entlang fuhren wir bis nach Rocha Brava, wo wir uns einen kleinen Leuchtturm ansahen. Über Lagoa ging es dann weiter nach Silves. Die Burganlage aus rotem Sandstein beherrscht das Stadtbild dieses kleinen Städtchens, das unter dem Namen Xelb einst die Hauptstadt des maurischen Al-Gharb und eine der bedeutendsten europäischen Städte der damaligen Zeit war. Auch die Kathedrale, die in direkter Nachbarschaft zum Castello steht, sahen wir uns an. Von Silves ging es dann wieder an die Küste. In Armacao de Pera sahen wir den Fischern beim Ausbessern ihrer Netze zu und schlenderten durch die bunten Fischerboote, die auf den Strand gezogen worden waren. In Albufeira wollten wir uns eigentlich ein Zimmer suchen, die vielen engen Einbahnstrassen und Sackgassen bereiteten diesem Vorhaben jedoch ein Ende. So begnügten wir uns mit einem Blick vom Aussichtsplatz östlich oberhalb des Stadtstrandes und fuhren weiter in Richtung Faro. Auch in Quarteira hatten wir wenig Glück, in Vilamoura wurden wir dann aber schließlich fündig. In der Nähe des riesigen Yachthafens fanden wir dann schließlich ein Zimmer. Der nächste Tag begrüßte uns mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein, so dass wir bereits in Quarteira unsere Fahrt für einen Strandspaziergang unterbrachen. In Faro betraten wir durch den Arco da Vila, der als Wahrzeichen der Stadt gilt, den historischen Altstadtkern rund um die Kathedrale. Durch die belebte Fußgängerzone ging es dann zurück zum Auto. Östlich von Olhão wollten wir uns das zum Parque Natural da Ria Formosa gehörende Naturschutzgebiet Quinta de Marim ansehen, dass sich uns jedoch als eine einzige Bautelle darbot, so dass wir auf einen Besuch verzichtet haben. In dem kleinen Fischerort Fuseta fanden wir auf der schönen Promenade einen Platz zum Ausruhen. Die wiedergewonnene Kraft nutzten wir für einen Besuch von Tavira, einer hübschen kleinen Stadt, die durch den Rio Gilão geteilt wird. In Altura fanden wir etwas abseits des Massentourismus ein Zimmer im einzigen Hotel des Ortes. Direkt am Strand haben wir in einem kleinen Restaurant gegessen, das von einem älteren Muttchen ganz allein bewirtschaftet wurde. Bei herrlichem, sommerlich warmen Wetter begannen wir den nächsten Tag mit einem Strandspaziergang in Monte Gordo. In Vila Real de Santo Antonio schlenderten wir durch die Altstadt, die von der quadratischen Platzanlage Praça do Marquês de Pombal beherrscht wird. Die Stadt liegt sehr schön am Ufer des Rio Guadiana, der die Grenze zu Spanien bildet. Wir folgten dem Flusslauf in nördlicher Richtung und machten den nächsten Stop schon nach wenigen Kilometern in Castro Marim. Der kleine Ort wird von der Christusritter-Burg aus dem 14. Jh. überragt. Wir stellten unser Auto vor der hübschen Kirche ab und sahen uns in dem Castello um. Von den Wachttürmen hatten wir einen schönen Überblick über den Ort hinüber zum Castelo Novo, das im 17. Jh. im Zuge der Restaurationskriege mit Spanien erbaut wurde. Zum Schluss sahen wir uns noch den Wochenmarkt an, der auf einem großen Parkplatz abgehalten wurde. Aufgrund einer Umleitung mussten wir auf unserem weiteren Weg gen Norden die Hauptstrasse verlassen, was sich aber als Glücksfall entpuppte. So kamen wir durch ursprüngliche Dörfer und fuhren auf kleinen Nebenstrassen direkt am Ufer des Guadiana entlang. Von einem Rastplatz aus genossen wir den herrlichen Ausblick auf den Fluss und das auf der anderen Seite liegende Andalusien. Im Zuge unserer Pause wurden wir auch noch Zeugen eines Radrennens, das direkt vor unseren Augen vorbeizog. Der kleine Flusshafen Alcoutim bietet einen schönen Blick über Fluss auf den spanischen Ort Sanlucar, der ebenfalls von einem Castello überragt wird. In Mértola, das sich terrassenförmig an einen Hang unterhalb einer schönen Burganlage schmiegt, wollten wir eigentlich übernachten. Die beiden Residencias des Ortes waren jedoch ausgebucht, so dass uns nichts weiter übrig blieb als bis nach Beja weiterzufahren. Hier fanden wir auch gleich ein Hotel, dafür gestaltete sich die Suche nach einem Restaurant für das Abendessen schwierig. In der Altstadt unterhalb des Kastells mit dem höchsten Wehrturm Portugals fanden wir kein Restaurant das bereits um 17:00 Uhr für das Abendessen geöffnet hatte. Mit dem Auto umkreisten wir Stadt und landeten schließlich im Food-Court eines Supermarktes, da wir nicht erst um 19:30 Uhr essen wollten. Ein paar leckere Churros von einem Stand gegenüber des Hotels trösteten uns über das wenig gemütliche Abendessen hinweg. Wir verließen Beja in südwestlicher Richtung und fuhren auf der gut ausgebauten Hauptstrasse bis nach Santana da Serra. Hier haben Linda & Ludwig Brandmüller, die wir in den USA kennen gelernt hatten, ein Grundstück am See und wir wollten sie besuchen. Wir fuhren an den riesigen Stausee Barragem de Santa Clara heran, konnten aber kein Zeichen von Ihnen erkennen. Nachfragen in Santana da Serra scheiterten an den Sprachbarrieren, denn außerhalb der Touristenregion spricht hier kaum noch jemand englisch. Wir entdeckten dann ein Hinweisschild mit dem Ortsnamen Rio Torto und folgten der rauen Schotterpiste für etwa ein Stunde durch das wilde und abgeschiedene Hinterland der Serra do Caldeirão. Wir landeten schließlich wieder an der Schnellstrasse, die wir in Santana da Serra verlassen hatten. So waren wir einerseits froh, dass wir nicht die gleiche Strecke zurückfahren müssen, hätten uns diesen Umweg aber auch ganz ersparen können. An der Dorfkneipe von Rio Torto fanden wir schließlich jemanden, der englisch sprach, Linda & Ludwig kennt und wusste, dass die beiden noch nicht angekommen sind. So war unser Abstecher völlig umsonst, aber dennoch ganz interessant. Über Beja ging es dann für uns weiter nach Évora, der Provinzhauptstadt des Alentejo. Évora gilt als eine der schönsten, wenn nicht die schönste Stadt Portugals. Von unserem Hotel spazierten wir in die von einer fast vollständig erhaltenen Stadtmauer umgebenen Altstadt. Über den zentralen Platz, den Praça do Giraldo erreichten wir die Kathedrale, die die Stadt überragt. Ganz in der Nähe der Kirche befinden sich in einem ehemaligen Kloster eine der schönsten Pousadas Portugals und die Reste eines römischen Dianatempels mit 14 korinthischen Granitsäulen. Am Praça do Giraldo fanden wir dann auch noch ein bereits geöffnetes Restaurant, in dem wir zwar nicht besonders lecker, aber immer noch besser als gestern zu Abend gegessen haben. Évora gefällt uns sehr gut und hat sicherlich auch verdient seit 1986 von der UNESCO als Weltkulturdenkmal unter Schutz gestellt worden zu sein. Nach einem weiteren Rundgang durch das wunderschöne Évora machten wir uns auf den Weg in Richtung Atlantikküste. Wir Hatten uns die Küste nördlich von Lissabon zum Ziel gesetzt, um dann am Meer entlang nach Lissabon zurückzufahren. Das bedeutete für heute hauptsächlich "Strecke zu machen". Durch das vom Tourismus überhaupt nicht berührte Hinterland fuhren wir immer in nordwestlicher Richtung. In Alcobaça führte uns die Strasse direkt an dem riesigen Kloster vorbei, das bis ins 18. Jh. das geistige Zentrum des Landes war. In Nazaré spazierten wir an der Strandpromenade entlang und genossen den Blick auf den mit gewaltiger Brandung an den Strand donnernden Atlantik und die bizarren Klippen. Das ehemalige Fischerdorf hat zwar unter dem Massentourismus viel von seinem Charme verloren, aber für einen kurzen Stop war es sehr nett. In Óbidos, einem denkmalgeschützten Städtchen am Fuße eines gewaltigen Castelos fanden wir ein Zimmer für die Nacht. Ziemlich kaputt von der vielen Fahrerei verschoben wir die Besichtigung des malerischen Ortes auf den nächsten Morgen. Auf der Suche nach einem geöffneten Restaurant spazierten wir durch den zauberhaften Ort, mussten uns dann aber doch mit belegten Brötchen aus einer Snackbar zufrieden geben. Nach dem Frühstück ging es dann noch einmal los zur Erkundung von Óbidos. Auf der Rua Direita, die von einem Stadttor zum anderen führt, schlenderten wir durch den Ort und bestaunten die malerischen Gässchen. Bei der Burg erklommen wir die Stadtmauer und genossen den Blick auf das traumhaft schöne Städtchen. Dann ging es weiter an die Küste, nach Peniche, einem ehemaligen Fischerdorf, dass heute leider sehr touristisch ist. Sehenswert ist aber die raue Küstenlinie am Cabo Carvoeiro. In Richtung Lissabon folgten wir den Nebenstrassen, die in Küstennähe verlaufen. In Ericeira wollten wir uns ein Zimmer nehmen, der Ort war jedoch aufgrund des langen Karneval-Wochenendes so überfüllt, dass es unmöglich war einen Parkplatz zu finden und nach einem Hotel zu suchen. Der Ort ist sehr schön und die Brandung des Atlantik tobt sich an der Promenade des Ortes aus. Auch in Sintra hatten wir kein Glück, wir fanden keinen Hinweis auf ein Hotel und mussten so noch weiterfahren. Da wir beide in der letzten Nacht nicht sehr gut geschlafen hatten, waren wir ziemlich erledigt und nahem schließlich das erste Hotel, das wir fanden. Wir waren am Strand von Estoril in einem 5 Sterne Hotel gelandet, aber auch die 145 Euro für die Nacht konnten uns nicht schrecken. Vom Balkon unseres Zimmers im 12. Stock hatten wir einen herrlichen Blick auf die Strände von Estoril und Cascais. Im Food Court eines Shopping Centers in Cascais haben wir etwas gegessen und uns dann im Nobelzimmer ausgeruht. Bevor wir unser letztes Etappenziel, Lissabon, ansteuerten, fuhren noch an der Küste entlang zum Cabo da Roca. Dieses felsige Kap markiert den westlichsten Punkt des europäischen Kontinents. Eine Gedenktafel weist auf diesen besonderen Umstand hin und ein sehr schöner Leuchtturm thront über dem tosenden Atlantik. Auf der Küstenstrasse fuhren wir dann nach Lissabon und kamen dabei gleich an zwei der herausragenden Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbei. Der Torre de Belém, eine ehemalige Festungsanlage, die die Mündung des Rio Tejo geschützt hat, ist heute das Wahrzeichen der Stadt. Nur wenige Meter weiter steht das Padrão dos Descubrimentos, das Denkmal der Entdeckungen. Pathetisch sind die Gesten und Haltung der überlebensgroßen Navigatoren, Soldaten und Missionare, die auf einem stilisierten Schiffsbug ihrem Anführer, Heinrich dem Seefahrer, folgen. Sehr schön ist neben dem Denkmal selbst auch die Lage am Tejo-Ufer und der Blick auf die Ponte 25 de Abril. Von hier aus ging es dann mitten hinein in das Gewühle der Stadt. Aufgrund der zahlreichen Einbahnstrassen und eingeschränkten Abbiegemöglichkeiten brauchten wir recht lange, bis wir unser Hotel, das Mundial, gefunden hatten. Es liegt nicht nur sehr zentral, sondern verfügt auch über ein Parkhaus, was bei den überfüllten Strassen ein echtes Plus ist. Nachdem wir uns etwas ausgeruht hatten erkundeten wir die Umgebung des Hotels und fanden am Rossio, dem zentralen Platz Lissabons, ein Restaurant und einen Supermarkt für den täglichen Bedarf. Morgen geht es dann so richtig los mit der Erkundung von Lissabon. An der Haltestelle Martim Moniz, direkt vor unserem Hotel, bestiegen wir die alte Straßenbahn Elétrico Nr. 28, die in einer Schleife durch die Innenstadt fährt. In der Alfama, dem ältesten Viertel der Stadt, sind die Gassen zum Teil so eng, dass man jeden Moment glaubt, die Straßenbahn bleibt stecken. Von der Endhaltestelle fuhren wir wieder zurück in die Baixa, die Unterstadt. Über die Rua Augusta spazierten wir durch den Triumphbogen auf den Praça do Comércio, einen großen Platz, in dessen Mitte ein barockes Reiterdenkmal von König José I thront. Über die Fußgängerzone gingen wir in Richtung Rossio. Ehe wir den zentralen Platz erreichten, fuhren wir mit dem Elevador de Santa Justa in die Oberstadt. Von der oberen Plattform hatten wir einen schönen Überblick über den Rossio und das Castelo de São Jorge, das über der Altstadt thront. Auf dem Rossio, der offiziell Praça Dom Pedro IV heißt, fanden früher öffentlicher Ketzerverbrennungen und Stierkämpfe statt. Heute zieren zwei Springbrunnen und eine Statue des offiziellen Namensgebers den Platz, der auf der Nordseite von Teatro Nacional begrenzt wird. Vorbei an der beeindruckenden Fassade des Estação do Rossio erreichten wir die Avenida da Liberdade, die Prachtstrasse Lissabons. Über den Praça da Figueira ginge wir zum Hotel zurück. Im Hotel-Restaurant haben wir eine Kleinigkeit gegessen und uns etwas ausgeruht. Mit der Metro fuhren wir dann zum Parque dos Nações, dem Gelände der Expo 98, das sehr schön am Ufer des Tejo liegt. Wir fuhren mit einer Gondel am Ufer entlang und genossen den Ausblick von der Spitze des Torre Vasco da Gama auf das Gelände und die Ponte Vasco da Gama, die den Tejo überspannt. Mit der U-Bahn ging es dann wieder zurück ins Hotel. Nachdem wir unsere Sachen gepackt hatten fuhren wir noch einmal mit der alten Straßenbahn Elétrico Nr. 28 in die Innenstadt. Im Graça-Viertel verließen wir die Bahn und spazierten durch die engen Gassen der Alfama. Wir sahen uns die Kathedrale an und erreichten über die Fußgängerzone wieder unser Hotel. Lissabon hat mir nicht so gut gefallen, vielleicht waren es auch zu viele Städte, die wir uns angesehen haben. Nach einer kurzen Rast machten wir uns auf den Weg zum Flughafen, den wir ohne Probleme fanden. Die Rückgabe des Mietwagens verlief reibungslos, er hatte uns 1.783 km durch Portugal gefahren. Landschaftlich hat uns Portugal sehr gut gefallen, besonders mit einem Camper in der Nebensaison von November bis März muss es hier sehr schön sein. Über München ging es dann wieder zurück in das kalte Kiel, wo Helga & Gerd uns am Flughafen erwarteten. Viel zu schnell war auch dieser Urlaub wieder vorbei. |
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