Tasmanien 1998
 

Mit einem Zwischenstop in Melbourne erreichten wir am nächsten Morgen Hobart, wo wir unseren Mietwagen direkt am Flughafen übernommen haben. Auf Empfehlung des Hertz-Mitarbeiters fuhren zu einem Motel in der Seven Mile Beach Protected Area, einem Landschaftsschutzgebiet an der Pazifikküste. Nachdem wir uns etwas ausgeruht und im Pool und Spa der Anlage erholt hatten, erkundeten wir bei herrlichem Sommerwetter das Schutzgebiet. Ein wunderschöner, breiter Sandstrand lädt nicht nur zum Baden ein, auch Spazierengehen und Muscheln sammeln macht  hier sehr viel Spaß. Geli geht es leider immer noch nicht wieder so richtig gut, so daß wir es uns in unserem Ferienhaus gemütlich machten.

In der Nacht gesellten sich zu Gelis Verdauungsproblemen auch Ohrenschmerzen meinerseits, so daß unser erster Weg am nächsten Morgen zu einem HNO-Arzt nach Hobart führte. Anschließend fuhren wir zum westlich der Stadt gelegenen, 1.270 m hohen Mt. Wellington. Vom Gipfel genossen wir den Blick auf die malerische Lage Hobarts an den Ufern des Derwent River. In Kingston füllten wir unsere Vorräte auf und bestiegen dann in Kettering die "Mirambeena", die uns in 15 Minuten über den schmalen D'Entrecasteaux Channel nach Bruny Island brachte. Bruny Island besteht eigentlich aus zwei unterschiedlichen Inseln, die über einen nicht einmal 100 breiten aber gut 5 km langen sandigen Isthmus miteinander verbunden sind. Während North Bruny Island aus sanftem Hügelland besteht, das landwirtschaftlich genutzt wird, ist South Bruny Island von schrofferen, bewaldeten Erhebungen geprägt. Beide bieten etliche Einblicke in  herrliche Buchten mit einsamen Sandstränden. Wir fuhren durch bis zur Südinsel, wo wir in der Nähe des "The Neck" genannten Isthmus ein schönes Quartier in einer großen Gartenanlage fanden. Nachdem wir uns etwas geschont und ausgeruht hatten, fuhren kurz vor Einbruch der Dämmerung zur Pinguin Kolonie am Nordende des Isthmus, um die Fairy Penguins bei ihrem Landgang zu beobachten. Diese kleine Pinguinart nistet in den Sanddünen und die Tiere kehren mit einbrechender Dunkelheit zu ihren in den Bruthöhlen wartenden Jungen zurück, um dort zu übernachten. Diese possierlichen Tiere einmal in freier Wildbahn beobachten zu können, war ein einmaliges Erlebnis. Da wir beide in der vergangenen Nacht kaum geschlafen hatten, kehrten wir ziemlich erschöpft in unser Quartier zurück.

Wir fuhren in südlicher Richtung weiter bis nach Adventure Bay. Die Küstenstraße bietet zahlreiche Ausblicke auf die herrlichen Buchten. Auf der Coolangatta Road überquerten wir die die Insel und folgten von Lunawanna aus der Straße weiter nach Süden. Durch einsame Wälder, vorbei an der Cloudy Lagoon und Cloudy Bay erreichten wir schließlich den Bruny Island NP. An der äußersten Südspitze der Insel, auf dem Cape Bruny, befindet sich das South Bruny Lighthouse. Dieser Leuchtturm wurde 1836 erbaut und bietet einen herrlichen Überblick über die stürmische und rauhe Küste. Über Lunawanna und Alonnah erreichten wir wieder "The Neck", wo wir die 273 Stufen zum Highest Hummock Lookout erklommen. Hier oben überblickt man nicht nur den gesamten Isthmus mit dem Neck Beach Game Reserve, sondern auch Teile beider Inseln. Die Mirambeena brachte uns wieder auf das Festland Tasmaniens zurück. Wir fuhren entlang der Küste gen Norden und sahen uns im 11 km südlich von Hobart gelegenen Taroona den 1870 fertiggestellten, 48 m hohen Shot Tower an. Er wurde zur Herstellung von Bleikugeln für Gewehre verwendet: Flüssiges Blei wurde von der Spitze des Turmes in ein Wasserbecken am Boden geträufelt. Während des freien Falls formte sich das Blei zu perfekten Kugeln. Von der Spitze des Turmes hat man einen schönen Blick auf Mündung des Derwent River. In Hobart suchten wir uns eine Unterkunft und fuhren dann noch einmal in die Innenstadt, um am Constitution Dock etwas fischiges zu essen.

Auch am nächsten Morgen gingen wir in die Innenstadt von Hobart. Unser Ziel war diesmal der Salamanca Place: Eine Reihe schöner, aus dem typischen tasmanischen Sandstein errichtete Lagerhäuser aus der Kolonialzeit. Um 1830 waren diese Lagerhäuser das Zentrum von Hobarts Geschäftsleben. Vor etwa 20 Jahren wurden die vor dem Verfall stehenden Häuser restauriert und beherbergen heute Galerien, Restaurants und Geschäfte. Jeden Samstag findet vor dieser Kulissen ein großer Markt statt, den wir uns ansahen. Über die Kelly Steps gelangten wir vom Salamanca Place nach Battery Point, das koloniale Hafenviertel Hobarts. Bereits 1804 entstanden, erlebte das Viertel seine Blütezeit zwischen 1840 und 1880. Wir bummelten durch die schmalen Gassen und bewunderten die liebevoll restaurierten kleinen Sadthäuser. Wir verließen Hobart in östlicher Richtung mit dem Ziel Tasman Peninsula. Nachdem wir in Taranna ein schönes kleines Ferienhaus für die nächsten beiden Nächte gefunden hatten, begannen wir mit der Erkundung der Halbinsel. Noch auf der Forestier Peninsula befindet sich ein Lookout, der einen schönen Überblick über die rauhe Küste und die Pirates Bay ermöglicht. Am nördlichen Ende dieser Bucht liegt Tessellated Pavement, eine Felsterrasse, die zu einem mit Fliesen belegten Straßenpflaster erodiert ist. Südlich von Eaglehawk Neck, dem schmalen Isthmus, der die beiden Halbinseln miteinander verbindet, beginnt die Tasman Arch State Reserve. In diesem Schutzgebiet befinden sich mit dem Blowhole, der Tasman Arch und Devils Kitchen weitere spektakuläre Erosionsformen in den Küstenklippen. Nach diesen ersten Eindrücken von der rauhen Schönheit der Tasman Halbinsel fuhren wir zu unserer Unterkunft zurück.

Wir begannen den nächsten Tag mit dem Besuch Tasmanian Devil Park. Diese Anlage ist kein Zoo oder Tierpark im herkömmlichen Sinne. Hier werden verwaiste oder verletzte Tiere aufgenommen, aufgezogen und aufgepeppelt und wenn möglich wieder in die Freiheit entlassen. Der Park versteht sich selbt als ein Wildlife Rescue Centre und arbeitet mit dem WWF zusammen. Hauptattraktion sind natürlich die Tasmanischen Teufel, fleischfresende Beuteltiere, die es nur auf Tasmanien gibt. Sie sind keine großen Jäger sondern ernähren sich überwiegend von Aas, das sie dann ihrer starken Kiefer aber komplett, d.h. mit Haut und Knochen verspeisen. Daneben konnten wir zahlreiche andere tasmanische Tiere wie Quolls (ebenfalls ein kleiner fleischfressender Beutler), Opossums, Forester Känguruhs, Bennet's Wallabies und verschiedene Vogelarten beobachten. Unser weiterer Weg führte uns an die Südspitze der Halbinsel, wo wir uns die Remarkable Cave an der Maingon Bay ansahen. Es handelt sich hier nicht um eine wirkliche Höhle sondern um eine Reihe von Bögen, die das Meer aus dem Stein herausgearbeitet hat. Außerdem bieten sich hier herrliche Ausblicke auf die Südküste mit ihren steilen und schroffen Klippen. Auf dem Weg in Richtung Port Arthur stoppten wir am Palmers Lookout, der einen schönen Überblick über Port Arthur und die Safety Cove ermöglicht. Die Sträflingssiedlung Port Arthur wurde 1830 gegründet und hatte bis 1877 Bestand. Etwa 12.500 Sträflinge saßen in diesem Zeitraum hier ein, viele überlebten die harten Bedingungen der Haft nicht lange und wurden auf einer Insel in der Bucht, der Isle of the Dead, beigesetzt. Die Kolonie, die als Holzbarracke begann, wurde nach und nach durch die zur Arbeit gezwungenen Gefangenen ausgebaut. Sie waren der Grundstock einer ganzen Industrie: Port Arthur produzierte Holz, Schiffe, Kleidung, Schuhe, Ziegel, Möbel und Gemüse. Nach der Schließung des Lagers haben mehrere Feuer und Raubbau die meisten Gebäude sehr stark beschädigt. Uns hat der Rundgang durch die Gemäuer bei herrlichem Wetter sehr viel Spaß gebracht. Zum Abschluß des heutigen Tages fuhren wir auf einer 12 km langen Schotterstraße durch urwaldähnliche Vegetation bis zur Fortesque Bay, einer versteckt gelegenen Perle der Tasman Halbinsel. Eine wunderschön geschwungene sandige Bucht, eingerahmt von dichtem Wald auf der einen und beeindruckenden Klippen auf der anderen Seite. Erschöpft von den zahlreichen neuen Eindrücken des Tages fuhren wir zu unserem Quartier zurück.

Wir verließen die Tasman Peninsula mit dem Ziel Mount Field NP. Auf unserem Weg dorthin sahen wir uns Richmond, eine der ersten Siedlungen Tasmaniens an. Über 50 Bauwerke stammen noch aus dem 19. Jahrhundert, darunter die von Sträflingen 1823 erbaute Richmond Bridge über den Coal River, die als die älteste erhaltene Straßenbrücke Australiens gilt. Mit der St. Johns Church findet sich in Richmond auch die älteste römisch-katholische Kirche Australens. Neben diesen Highlights sahen wir uns auch noch die schönen alten Häuser in der Bridge Street an, ehe wir weiterfuhren. Die Pulpit Rock Road, eine steile Schotterpiste, brachte uns zum Pulpit Rock Lookout in der Nähe von New Norfolk. Von diesem Felsen hatten wir nicht nur einen schönen Blick auf die Stadt, sondern auch auf das Tal des Derwent River. Schließlich erreichten wir den Mt. Field NP, der zu ersten geschützten Gebieten Tasmaniens gehört und bereits 1916 zum Nationapark erklärt wurde. Das 16.257 ha große Gebiet ist vor allem wegen seiner reichhaltigen und unterschiedlichen Vegetation einen Besuch wert: In den tiefer gelegenen Zonen wachsen Regenwälder mit Eukalyptusbäumen und Baumfarnen, in den Bergregionen wird die Landschaft mit Hochmooren und lichten Wäldern eher alpin. Am Fuße der Berggipfel befinden sich Gebirgsseen und eindrucksvolle Wasserfälle. Einer der bekanntesten Wasserfälle Tasmanien befindet sich gleich in der Nähe des Parkeingangs: Die 40 m hohen Russell Falls stürzen über mehrere Fallstufen in die von dichtem Regenwald bedeckte Schlucht. Oberhalb der Russell Falls liegen die wesentlich kleineren, aber ebenfalls sehr schönen Horseshoe Falls. Nach der kurzen Wanderung durch den herrlichen Regenwald zu diesen beiden Wasserfällen, bezogen wir unsere Unterkunft, eine sehr einfach ausgestattete Hütte in unmittelbarer Nähe des Parkeingangs.

Am nächsten Morgen konnten von unserer Hütte aus Wallabies beobachten, die über das Grundstück hüpften. Wir fuhren dann noch einmal in den Mt. Field NP, um auf der Lake Dobson Road, der 16 km langen, geschotterten Parkstraße, bis zum Lake Dobson zu fahren. Die Aussichtspunkte am Eucalypt Forest, Lake Fenton und Lake Dobson bieten Ausblicke auf die unterschiedlichen Teile des Parks. Am faszinierendsten ist jedoch der Vegetationswechsel entlang der nur 16 km langen Strecke. Der dichte Regenwald geht in Mischwald über, der sich zu alpinen Hochwäldern ausdünnt und schließlich in niedriges Buschwerk übergeht. Am Lake Dobson konnten wir außerdem unser erstes Wombat beobachten. Wir verließen den Mt. Field NP und fuhren auf der Gordon River Road in westlicher Richtung in die Einsamkeit des Southwest NP hinein. Mit einer Größe von 605.000 ha ist er mit Abstand der größte Nationalparks Tasmaniens und nimmt den gesamten Südwesten der Insel ein. Zusammen mit dem Cradle Mountain Lake St. Clair NP und dem Franklin-Gordon Wild Rivers NP bildet der Southwest NP eine World Heritage Area. Dichte Wälder, hochaufragende Berggipfel, zahlreiche Seen und unberührte Küstenabschnitte sind auch heute noch weitgehend unerschlossen. Teile dieser Wildnis wurden Anfang der 70er überflutet als der Lake Gordon und der Lake Pedder aufgestaut wurden. Wir folgten der Straße bis zu ihrem Ende am Gorden Dam und genossen den Blick von den verschiedenen Aussichtspunkten über die Seen und die unberührte Landschaft. Auf dem Rückweg stärkten wir uns in der Matchbox Bar in Strathgorden mit Fish & Chips bzw. dem gewaltigen Pedder Burger. Wir bogen auf die Scotts Peak Road ab, an der sich der Creepy Crawly Nature Trail, ein liebevoll angelegter Weg durch den Regenwald befindet. Schließlich erreichten wir den Lyell Highway und fanden in Ouse eine Unterkunft.

Wir folgten dem Lyell Highway weiter in nordöstlicher Richtung durch das Hochland im Zentrum Tasmaniens. In Derwent Bridge verließen wir den Highway und fuhren in den Südteil des Cradle Mountain Lake St. Clair NP hinein. Am Ufer des Lake St. Clair, des tiefsten natürlichen Frischwassersees Australiens (167 m), informierten wir uns in dem sehr gut aufgemachten Visitor Center über die möglichen Aktivitäten im Park. Der Nationalpark, ein Teil der World Heritage Area, wird duch das einmalige Zusammenspiel von schroffen Bergen, klaren Seen und einer enorm artenreichen Flora und Fauna. Wir reservierten uns eine der wunderschönen Cabins am Ufer des Sees, wo wir auf dem nahegelegenen Campingplatz ein Wallaby beobachten konnten. Eine Schotterstraße brachte uns zu den Frankland Beaches mit schönen Ausblicken auf den See, ehe wir uns mit der Fähre MV Idaclair auf eine Ausflugsfahrt über die gesamte Länge des Lake St. Clair begaben. Bei einem kurzen Stop in Echo Point genossen wir die üppige Vegetation und den Blick auf die umliegenden Berggipfel, z.B. den 1.253 m hohen Mt. Ida. Endpunkt der Fahrt war Narcissus Hut, wo einige Wanderer, die den Overland Track begangen hatten, zustiegen. Diese Anlegestelle bietet Ausblicke auf den 1.449 m hohen Mt. Olympus und die Gipfel des Cradle Mountain Massivs. Zurück in Cythia Bay, konnten wir unsere Hütte beziehen, in der wir uns dann ein wenig Ruhe gönnten, ehe wir uns auf den Watersmeet Nature Trail und den Platypus Bay Track begaben, die am Südufer des Sees liegen. Besonders schön waren die blühenden Waratah Sträucher und der Watermeets Bereich, der Zusammenfluß von Hugel und Cuvier River. Den Abend genossen wir am Kamin in unserer gemütlich eingerichteten Hütte mitten im Wald.

Der Lyell Highway führte uns duch den Franklin-Gordon Wild Rivers NP, der ebenfalls zur Western Tasmania World Heritage Area gehört. Der Park ist weitestgehend unererschlossene Wildnis, die man auf mehrtägigen Wanderungen erkunden kann. Vom Highway aus bieten mehrere Aussichtspunkte Einblicke in diese Wildnis und auf den Frenchmans Cap, der mit seinen 1.443 m den Szenerie beherrscht. Wir hielten zunächst am King William Saddle und genossen den Blick auf die King William Range, ehe wir uns auf den gut ausgebauten Franklin River Nature Trail durch den Regenwald begaben. Der Weg führte uns an die Flußläufe des Franklin und des Surprise River heran und ermöglichte zudem schöne Einblicke in den Regenwald. Der Donaghys Hill Wilderness Lookout Walk war etwas anstrengender, da wir uns den grandiosen Ausblick mit einem steilen Aufstieg erarbeiten mußten. Wieder etwas leichter aber dennoch grandios war der Nelson Falls Nature Trail, der uns wieder durch fden gemäßigten Regenwald am Nelson River entlang zu den spektakulären, 35 m hohen Nelson Falls führte. Über Queenstown, der größten Ansiedlung im Westen Tasmaniens, die in einer durch intensiven Gold und Kupferbergbau ruinierten Landschaft liegt, fuhren wir weiter bis nach Strahan an die Westküste der Insel. Strahan liegt sehr schön in einer Bucht des natürlichen Macquarie Harbour und hat sich nach einer kurzen Geschichte als Sträflingskolonie zu bedeutendsten Hafen an der Westküste entwickelt. Wir fanden eine zwar etwas teure aber dafür auch direkt am Hafen gelegnene Cottage. Mit einem Flug über die World Heritage Area hat es leider nicht geklappt, da keine weiteren Passagiere vorhanden waren. So erkundeten wir das Zentrum des kleinen Ortes und nutzten die Zeit zum Waschen unsere Wäsche. Nach dem Abendessen machten wir uns noch einmal auf den Weg zur 6 km entfernten Ocean Beach, die sich mit traumhaften Stränden und riesigen Sanddünen über fast 40 km erstreckt. Leider war der Sonnenuntergang wolkenverhangen aber die Aussicht über den schier endlosen Strand war dennoch beeindruckend. Auf dem Weg zurück in die Stadt sahen wir uns noch die friedlich im Macquarie Harbour dümpelnden Boote an. Mit einem Blick auf die beleuchtete Häuserfront von Strahan beendeten wir diesen erlebnisreichen Tag.

Wir wollten noch eine weitere Nacht in Strahan bleiben, mußten dafür aber das Quartier wechseln, da unsere Cottage bereits ausgebucht war. Etwas außerhalb der Stadt fanden wir im Island Cabin Park eine Bleibe. Dann klappte es schließlich doch noch mit dem Rundflug von Wilderness Air über den Franklin-Gordon Wild Rivers NP. Von Strahan ging es mit dem Wasserflugzeug zunächst zum Hells Gate, Cape Sorell, über den Macquarie Harbour und die ehemalige Sträflingsinsel Sarah Island zur Mündung des Gordon River. Nachdem wir dem Flußlauf eine zeitlang gefolgt waren, flogen wir über das völlig unberührte Bergland des Nationalparks zum Franklin River. Diesem folgten wir bis zu seiner Einmündung in den Gordon River, wo dann der spektakulärste Teil des Fluges begann. Der Pilot landete die Maschine auf dem Gordon River und wir bekamen die Möglichkeit uns die Sir John Falls aus der Nähe anzusehen. Noch spektakulärer als die Landung gestaltete sich der Start auf dem Gordon River und der anschließende Tiefflug über den mäandrierenden Fluß. Wir folgten dem Gordon River bis zu seiner Einmündung in den Macquarie Harbour, an dessen Ostseite wir dann nach Strahan zurückflogen. Auch wenn mir nach dem Flug mal wieder etwas mulmig war, so waren diese 90 Minuten doch ein eindrucksvolles Erlebnis. Zur Erholung wanderten wir durch den Peoples Park am Botanical Creek entlang zu den imposanten Hogarth Falls. Anschließend fuhren wir am Macquarie Harbour entlang bis zur Einmündung des King River, dem wir  flußaufwärts folgten. Die einspurige Schotterstraße führt in die Teepookana Forest Reserve hinein und bietet nicht nur Urwaldathmosphäre, sondern auch schöne Ausblicke auf den King River. Der Uferbereich des Flusses ist durch die mineralischen und chemikalischen Auswaschungen des intensiven Bergbaus weiter flußaufwärts zerstört worden. Erst ganz langsam beginnt die Natur sich nach der Einstellung des Bergbaubetriebes wieder zu erholen.

Wir verließen Strahan und bogen nur wenige Kilometer nördlich der Stadt zu den Henty Dunes ab. Diese gewaltige Dünenlandschaft mit über 30 m hohen Dünen gehört noch zu dem fast 40 km langen Ocean Beach, der in Strahan beginnt. Leider fing es jetzt an zu regnen, so daß wir ohne weitere Stops über Zeehan und Rosebery zum nördlichen Teil des Cradle Mountain Lake St. Clair NP. Auch im Gebiet der Cradle Mountains blieb uns das regnerische Wetter heute treu. Wir konnten eine der letzten Cabins der Cradle Mountain Lodge ergattern mußten dafür aber auch stolze 216 Dollar hinblättern. Dafür konnten wir von unserer Cabin aus auch ein Wallaby beobachten. Nachdem wir uns im Visitor Centre über die verschiedenen Tracks im Park informiert hatten, machten wir trotz des trüben Wetters auf die nahe am Visitor Centre gelegenen Wege Rainforest Walk, Enchanted Walk und Waterfalls Walk. Diese gut ausgebauten Wege führten uns durch den Regenwald, über Moorland, am Pencil Pine Creek entlang und zu den Pencil Pine Falls und den Knyvet Falls. Das größte Erlebnis hatten wir jedoch direkt vor der Terrasse unserer Cabin, wo wir einige Wallabies mit ihren Jungen beobachten konnten. Zum Abschluß des Tages gingen wir noch einmal zur Lodge hinunter, um am abendlichen Wildlife Viewing teilzunehmen. An einer Fütterungsstelle konnten wir einen Tasman Devil und zahlreiche Opossums z.T. mit Jungtieren beobachten. Außerdem haben wir mehrere Wallabies und ein Wombat gesehen.

Der nächste Morgen begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel. Wir fuhren auf der unbefestigten Cradle Mountain Road in den Park hinein und stellten das Auto am Dove Lake Car Park ab. Der Parlplatz bietet bereits einen schönen Blick über den Dove Lake auf den 1.545 m hohen Cradle Mountain. Von hier aus machten wir uns auf den Dove Lake Circuit Trail, der um den See herum führt. Zahlreiche Aussichtspunkte, geschützte Buchten und der sehr schön angelegte Weg durch den Regenwald machten diesen Track zu einem schönen Erlebnis. Am Südende des Sees hatten wir einen schönen Blick auf die Honeymoon Islands, ehe es durch den Ballroom Forest und vorbei an einem alten Bootsschuppen wieder zum Parkplatz zurück ging. Kurz vor dem Ziel bietet der Track noch einen Blick auf den wesentlich kleineren Lake Lilla. Nach 2,5 Stunden hatten wir es geschafft und die etwa 6 km der Seeumrundung hinter uns gebracht. Eine leckere Pastie im Shop der Lodge sorgte für die notwendige Stärkung. Zum Schluß sahen wir uns noch die Kaskaden des Pencil Pine Creek am Parkeingang an. Der Murchison Highway führte uns durch die eindrucksvolle Hellyer Gorge in Richtung Norden. In Wynyard fanden wir eine Cabin auf einem Campingplatz direkt an der Bass Strait, der Wasserstraße, die Tasmanien vom Mainland Australiens trennt. Die Erkundung der Küste muß bis morgen warten, für heute steht nur noch Ausruhen auf dem Programm.

Wir verließen Wynyard über die Nebenstraße in Richtung Table Cape, eine gewaltige Felsmasse, die die Küste von Wynyard beherrscht. Der Apex Lookout auf der Spitze des Table Cape, 177 m über der Bass Strait bietet einen herrlichen Blick über die Küste. Über der Felder der Table Cape Tulip Farm blickten wir auf das Table Cape Lighthouse. Vom Leuchtturm folgten wir der Nebenstraße, die weitere schöne Ausblicke auf die rauhe Küste bietet, weiter, bis sie wieder auf den Bass Highway trifft. Wir verließen den Highway erneut, um uns die kleine Siedlung Boat Harbour Beach anzusehen, die an einer sehr schönen kleinen Badebucht liegt. Unserer nächstes Ziel war der im  Rocky Cape NP liegende Ort Sisters Beach. Der kleine Küstennationalpark umfaßt eine 12 km lange, zerklüftete Felsküste mit kleinen, geschützten Buchten. Von Sisters Beach aus wanderten wir ein Stück auf dem Postmans Track, der wunderschöne Ausblicke auf die rauhe Küstenlinie des Nationalparks und die vorgelagerte Sisters Island  bietet. Zusätzlich hatten wir noch das Glück auf dem Track einen Echidna, einen Ameisenigel, der Eier legt, dann aber seine Jungen säugt, zu beobachten. Der Bass Highway brachte uns dann weiter zum ebenfalls noch zum Nationalpark gehörenden Rocky Cape, wo wir die Ausblicke vom Rocky Cape Lighthouse und von der Burgess Cove auf die Küste genießen konnten. Wir fuhren weiter nach Stanley, einem kleinen Fischerort mit vielen historischen Gebäuden, der sehr schön am Fuße einer riesigen  152 m hohen, vulkanischen Felsformation liegt, die Circular Head oder The Nut genannt wird. Das Alter von The Nut, die das weithin sichtbare Wahrzeichen Stanleys ist,  wird auf etwa 12,5 Millionen Jahre geschätzt. Wir folgten zunächste dem Scenic Drive, um die verschiedenen Ausblicke auf The Nut zu genießen. Diese Straße führte uns auch zur Highfield Historic Site, dem ehemaligen Hauptquartier der Van Diemen's Land Company, die 1824 gegründet wurde, um Schafzucht zu betreiben. Mit dem Sessellift fuhren wir dann auf die Spitze der Nut hinauf, von wo wir grandiose Blicke auf Stanley und die Sawyer und die Halfmoon Bay hatten. Wir bezogen eine kleine Cottage und haben im Kermie's Cafe sehr leckeren Fisch gegessen.

Nachdem wir uns einige der historischen Gebäude in der Church Street von Stanley angesehen hatten, machten wir uns wieder auf den Weg. Über den Bass Highway fuhren wir zunächst zurück nach Wynyard und dann weiter in östlicher Richtung. In Burnie unternahmen wir einen kleinen Einkaufsbummel und besuchten die Lactos Cheese Factory, wo wir leckeren Käse probieren konnten. In der Nähe von Penguin verläuft der alte Bass Highway, der jetzt als Scenic Drive ausgeschildert ist, direkt an der Küste entlang durch das Blütenmeer der wunderschön angelegten Vorgärten. Über Ulverstone erreichten wir schließlich unserer heutiges Etappenziel Devonport. Die Stadt liegt zu beiden Seiten des Mersey River und hat auch heute noch eine herausragende Bedeutung als Hafenstadt: Sie ist nicht nur die einzige Fährverbindung zum Festland, sondern auch wichtiger Umschlaghafen für die Agrarproduktion des Hinterlandes. Die uns interessierenden Attraktionen der Stadt liegen alle am Mersey Bluff und wir konnten im Mersey Bluff Caravan Park eine schöne Cabin mit Blick auf die Bass Strait mieten. Nachdem wir uns eingerichtet hatten fuhren wir auf die Spitze des Mersey Bluff hinauf und sahen uns das Tasmanian Aboriginal Culture & Art Centre an. Es wird Tiagarra genannt, was in der Sprache der Aboriginals soviel wie "behalten" oder "aufbewahren" bedeutet und der Erhaltung der Kultur und Kunst der Ureinwohner dient. Die sehenswerte Ausstellung informiert über die Lebensweise und vor allem die Kunst der tasmanischen Aboriginals. Auf einem Track über das Mersey Bluff wird man an weitere Steingravuren der Aboriginals herangeführt. Wir sahen uns dann noch den Leuchtturm an, der bereits 1889 in Betrieb genommen wurde und noch heute die Schiffe in den Hafen von Devonport leitet. Nachdem wir uns mit Proviant versorgt hatten, unternahmen wir einen kleinen Strandspaziergang und nach dem Abendessen gingen wir noch einmal zum Mersey Bluff hinauf und genossen Blick vom Leuchtturm über die Küste. Dabei sahen wir uns einige der Aboriginal-Felsgravuren an und konnten noch einige Papageien beobachten.

Von Devonport aus fuhren wir über Nebenstraßen zum Asbestos Range NP, einem kleinen, abgelegnen Park an der Bass Strait. Der Park bietet eine reiche Tierwelt, seine Hauptattraktion ist jedoch der Bestand an Forester Känguruhs, der größten tasmanischen Känguruhart. Wir fuhren zunächst an die Bakers Beach, wo wir schöne Muscheln gesammelt haben. Auf dem Springlawn Nature Walk, der vom Küsten Buschland übereinen Swamp zu einer kleinen Lagune mit einer Vogelbeobachtungshütte führt, konnten wir zahlreiche Wallabies und Wasservögel, sowie ein Forester Känguruh beobachten. Von der Parkstraße aus bekamen wir dann noch weitere Forester Känguruhs vor die Linse. Auf der Yorktown Road, einer 18 km langen Schotterpiste, die durch die bewaldeten Dazzler und Asbestos Ranges führt, konnten wir einige Kookaburras, die größten Eisvögel der Welt beobachten. Schließlich erreichten wir das Tal des Tamar River, wo wir uns die 1968 eröffnete Batman Bridge ansahen, die fast nur von dem 100 m hohen Pylonen auf der Westseite getragen wird. Auf schmalen Nebenstraßen, der tasmanischen Wine Route, fuhren wir immer am Flußufer entlang und kauften in einer der Winzereien eine Flasche tasmanischen Wein. Unser letztes Ziel war Grindelwald, der Nachbau eines schweizer Bergdorfes, der nicht so schlimm war, wie wir befürchtet hatten. In Legana, vor den Toren Launcestons fanden wir wieder eine kleine Cabin für die Nacht.

Unseren Besuch von Launceston, der zweitgrößten Stadt Tasmaniens, begannen wir an der Cataract Gorge. Der South Esk River hat hier auf seinem Weg zum Tamar River eine Art Felskorridor durch die Berge gegraben. Etwas flu­aufwärts vom First Basin, einer poolartigen Erweiterung des Flußbettes, überquert die Alexandra Suspension Bridge den Fluß und bietet schöne Einblicke in die Schlucht. Wir folgten dem Cataract Walk, einem geradezu an die Felswand gesetzten Wanderweg, dessen Konstruktion 8 Jahre gedauert hatte, ein Stück flußabwärts. Über einen dammartigen Weg, der bei hohem Wasserstand überflutet wird, überquerten wir wieder den Fluß und kehrten zum Auto zurück. In der Innenstadt sahen wir uns einige der historischen Gebäude aus der Gründungszeit Launcestons, die Besiedlung begann 1805, an. Nördlich der kleinen Ortschaft Lilydale sahen wir uns im Lilydale Falls Reserve die beiden schönen Wasserfälle an. Die Bridestowe Lavender Farm in der Nähe von Nabowla ist nicht nur die größte Lavendelfarm Australiens, sondern auch die einzige Quelle von Lavendel-Parfum außerhalb Europas. Wir genossen den Blick über die in voller Blüte stehenen Lavendelfelder, ehe wir zu unserem heutigen Tagesziel, Scottsdale, weiterfuhren. Hier fanden wir ein Motel, seit langer Zeit mal wieder ohne eigene Kochgelegenheit, so daß wir in einem Steakhouse zu Abend gegessen haben.

Entgegen unserer ursprünglichen Planung fuhren wir heute nicht in den Mt. William NP, da wir die Forester Känguruhs, die Hauptattraktion des Parks, schon im Asbestos beobachten konnten. Wir fuhren auf der direkten Route, über den Weldborough Pass, in Richtung Ostküste weiter. Kurz vor der Passhöhe erreichten wir den sehr schön angelegten Weldborough Pass Rainforest Walk, der den Regenwald aus der Sicht von "Grandma Myrtle" beschreibt. In Pyengana verließen wir den Tasman Highway und besuchten die Healey's Pyengana Cheese Factory, wo wir Käse probieren konnten. Eine unbefestigte Straße führte uns in die St. Columba Falls State Reserve am Fuße des Mt. Victoria und des Mt. Young. Mit einer Fallhöhe von 90 m, sind die St. Columba Falls die höchsten Wasserfälle Tasmaniens. Im Jahresdurchschnitt stürzen hier 42.000 Liter Wasser pro Minute über die palmenbestandenen Klippen, in den feuchten Wintermonaten sind es bis zu 200.000 Liter. Wenige Kilometer vor St. Helens kauften wir in einem "Ramschladen" eine alte Kamera mit zwei Zusatzobjektiven für 85 $. In St. Helens, das in der Georges Bay liegt, hat die bedeutendste Fischfangflotte Tasmaniens ihren Stützpunkt. Außerdem ist St. helens einer der bekantesten Badeorte an der "Sonnenküste" genannten tasmanischen Ostküste. Wir fuhren zunächst auf die Stieglitz-Halbinsel, an dessen Spitze sich die St. Helens Point SRA befindet. Hier machten wir uns auf den Trail, der um die Spitze der Landzunge herumführt und schöne Ausblicke auf die Küste bietet. Auf dem Rückweg nach St. Helens hielten wir an den Peron Dunes, die ebenfalls herrliche Ausblicke ermöglichen. In St. Helens fanden wir eine sehr schöne Cottage mit Blick auf die Georges Bay.

Am nächsten Morgen sahen wir uns den Hafen von St. Helens an, als einige Fischerboote gerade von ihren nächtlichen Fangzügen zurückkamen. Wir folgten dann dem Tasman Highway weiter gen Süden, immer an der Sun Coast entlang, die ihrem Namen heut alle Ehre machte. Wir hielten an der Scamander Coastel Reserve, sahen uns die felsige Küste bei Four Mile Creek an und genossen den Ausblick auf die herrliche Lagoon Beach. In Bicheno machten wir an der Waubs Bay eine kurze Pause und suchten uns dann ein Quartier für die Nacht. Um das wunderschöne Sommerwetter auszunutzen, beschlossen wir die Erkundung von Bicheno auf den nächsten Tag zu verschieben und stattdessen einen Abstecher zum Freycinet NP zu machen. Der Nationalpark umfaßt die namensgebende Freycinet Peninsula und die sich daran anschließende Insel Shouten Island. Der Park wird von steilen, roten Granitfelsen dominiert, von denen die 300 m hohen Hazards die gewaltigsten sind. Wunderschöne Sandstrände liegen in den felsigen Buchten und machen diesen Park zu einer wahren Augenweide. Unser erstes Ziel war der Track zum Wineglass Bay Lookout, der als eine der schönsten Wanderungen Tasmaniens gilt. Der steile Weg führt auf den Sattel zwischen dem Mt. Amos und dem Mt. Mayson hinauf und endet an einem Aussichtspunkt, der einen phantastischen Blick auf Tasmaniens bekannteste und wohl auch schönste Bucht, die Wineglass Bay, ermöglicht. Der Blick schweift von hier nicht nur über die Wineglass Bay, sondern auch auf die Hazards Lagoon, die Promise Bay und die Thoun Bay bis hin zum Lemon Rock. Dieser Ausblick war ein Höhepunkt unserer gesamten Tasmanien-Reise und hat uns für den anstrengenden Aufstieg mehr als entschädigt. Die Honeymoon Bay, eine ebenfalls sehr schöne kleine Bucht, war unsere nächste Station. Über eine 6,4 km lange, teilweise recht rauhe Schotterpiste fuhren wir dann zum Cape Tourville Lighthouse. Auch hier entschädigten die grandiosen Ausblicke über die Carp Bay für die Mühen der Anfahrt. Auf dem Rückweg zur Parkstraße stoppten wir an der Sleepy Bay, die mit ihrer rauhen Felsküste überhaupt keinen schläfrigen Eindruck macht. Von dem kleinen Fischerort Coles Bay genossen wir noch einmal den Blick auf die Hazards, stärkten mit frisch zubereitetem Fisch und fuhren dann zu unserem Quartier nach Bicheno zurück.

Die Entscheidung gestern in den Park zu fahren erwies sich im nachhinein als goldrichtig, denn heute war ein richtig verregneter Tag, erst am frühen Abend wurde das Wetter besser. Wir fuhren zunächst bis Swansea, wo wir ein kurze Pause machten und uns die südlich der Stadt gelegene Spiky Bridge ansahen. Diese Brücke wurde 1843 von Sträflingen aus tausenden Feldsteinen, ohne die Verwendung von Mörtel, aufgeschichtet. An der teilweise gespenstig dunstigen Küste entlang folgten wir dem Tasman Highway über Triabunna, Orford und Sorell nach Hobart. In Warrane, einem östlichen Vorort von Hobart, fanden wir eine schöne Cabin, die wir für die letzten drei Nächte unseres Tassie-Aufenthaltes mieteten. Nach einer Verschnaufpause in unserer Cabin machten wir uns auf den Weg nach Hobart. Der geplante Kinobesuch mußte ausfallen, da der Film "Babe - Pig in the City" erst am Abend lief. So besuchten wir stattdessen das Tasmanian Museum & Art Gallery, das mit dem Commissariat Store, das älteste Gebäude Hobarts umfaßt. Während uns das Kunstmuseum mit seinen Ausstellungen tasmanischer Kolonialkunst nicht so gefallen hat, ist das Museum mit seinen Exponaten zur Natur- und Kulturgeschichte tasmaniens sehr interessant. Ein zusätzliches Bonbon war die Wanderausstellung "Tasmanian Tiger - The Mystery of the Thylacine", die größten fleischfressenden Beuteltiere vorstellt, deren Ausrottung noch immer umstritten ist. Offiziel starb der letzte Tasman Tiger am 07.09.1936 im Zoo von Hobart. Seither wurden angeblich zahlreiche Tiere in der unzugänglichen Wildnis Tasmanien gesichtet, es konnte jedoch kein eindeutiger Beweis für ihre Existenz geliefert werden. Um 17 Uhr wurden wir dann gebeten das Museum zu verlassen, da die Bediensteten Feierabend machen wollten. So fuhren wir zurück zu unserer Cabin und hoffen darauf, daß die Wetterbesserung für unsere letzten beiden Tage auf Tassie anhält.

Der nächste Tag war dann zwar nicht ausgesprochen schön, aber zumindestens trocken. Wir fuhren zunächst auf die South Arm genannte Halbinsel, die weit in die Mündung der Derwent River hineinragt. Wir hatten uns von der Landzunge Arm End Reserve aus schöne Ausblicke auf Hobart erhofft, wurden aber enttäuscht, da das Gebiet nicht zugänglich war.  Dafür boten uns dann der Rosny Hill Lookout und die Rosny Esplanade eine schöne Aussicht auf Hobart und die Tasman Bridge. In Bellerive spazierten wir an der Kangaroo Bay entlang und umfuhren das Kangaroo Bluff auf der Victoria Esplanade, die weitere schöne Blicke auf die vom Mt. Wellington beherrschte Hauptstadt Tasmaniens ermöglichte. Für eine kurze Verschnaufpause fuhren wir zur unserer Cabin zurück und machten uns dann noch einmal auf den Weg, um ein bißchen durch die Innenstadt von Hobart zu bummeln. Am Constitution Dock haben wir im Mures Fish Centre Crayfish, eine Art Hummer, gegessen.

Für unseren letzten Tag auf Tasmanien hatten wir uns noch drei Ziele vorgenommen: Wir begannen mit der Fahrt auf den 340 m hohen Mt. Nelson südlich der Innenstadt. Von der alten Signalstation aus hat man einen schönen Blick auf die Stadt und den Mündungsbereich des Derwent River bis hinüber zur South Arm Peninsula. Über eine schmale, in Serpentinen angelegte Straße erreichen wir die Sandy Bay Area, wo wir am Wrest Point Hotel und Casino parkten. Ein Boardwalk bietet hier einen schönen Blick auf den Mt. Wellington und die Innenstadt. Unser letztes Ziel war die Queens Domain, eine riesiege Parkanlage nördlich der Innenstadt, in der sich der Amtssitz der Gouverneurs und auch die Royal Tasmanian Botanical Gardens befinden. Wir spazierten durch die schöne Gartenanlage und konnten dabei auch ein paar freilebende Papageien beobachten. Ein Aussichtspunkt am Nordrand der Queens Domain ermöglicht einen Blick auf die Tasman Bridge und die östlichen Vororte. Wir fuhren zu unserer Cabin zurück, nachdem wir etwas eingekauft und den Wagen ein letztes Mal vollgetankt hatten. Es standen dann noch das Waschen unserer Wäsche und packen auf dem Programm.

 
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