Kuala Lumpur 1998
 

Der Flug hatte etwas Verspätung und wir mußten in Kuala Lumpur auch recht lange auf unser Gepäck warten. Auf dem Flughafen hatten wir uns schon gewundert, daß alles so schön und neu aussieht. Unser Fahrer, der den Transfer zum Hotel durchführte, erzählte uns dann, daß der Flughafen erst seit 5 Monaten in Betrieb ist und den alten, zu klein gewordenen ersetzt. Allerdings liegt der neue etwa 70 km von der Stadt entfernt, was eine Transferzeit von 1 Stunde bedeutet. Da es schon fast Mitternacht war, für uns eigentlich schon früher morgen, waren wir nach dem achtstündigen Flug entsprechen kaputt. Da aber auch der Fahrer einzuschlafen drohte, haben wir ihn die ganze Zeit über in ein Gespräch verwickelt. Um 1.00 Uhr waren wir schließlich in unserem Zimmer und fielen wie tot ins Bett.

Nachdem wir ausgeschlafen hatten, machten wir uns auf einen ersten Erkundungsgang in die nähere Umgebung des Hotels. In einem Shopping Center haben wir gefrühstückt und uns auf dem Rückweg mit ein paar Lebensmitteln eingedeckt. Während unserer Mittagspause hat es dann kräftig geregnet, wir konnten uns am Nachmiitag aber noch einmal trocknen Fußes auf den Weg in die Innenstadt machen. Wir marschierten von unserem Hotel aus  stadteinwärts und waren überrascht die Hauptattraktionen der Stadt rund um die Jalan Raja und in Chinatown so schnell erreichen zu können. Wir bummelten durch den Central Market, einen Komplex mit zahlreichen kleinen Geschäften, Restaurants und Verkaufsständen. Auf dem Nachtmarkt in der Jalan Petaling fühlten wir uns an Hongkong erinnert. Von hier aus fuhren wir mit einem Taxi für umgerechnet 1,50 DM zu unserem Hotel zurück.

Nachdem wir uns mit dem Frühstücksbuffet im Hotel gestärkt hatten, fuhren wir mit einem Taxi zur Jalan Raja ins Zentrum. Zunächst sahen wir uns die Church of St. Mary the Virgin an. Der Padang, ein akurat gepflegter Rasenplatz vor dem Selangor Club, dient noch heute als Kricketfeld. Am südlichen Ende dieses Platzes liegt der Merdeka Square mit dem angeblich höchsten Fahnenmast der Welt (100 m). Von der City Hall folgten wir der Front des beeindruckenden Sultan Abdul Samad Building, das 1890 errichtet wurde und mit seinem 41 m hohen Glockenturm noch heute zu den herausragendsten Gebäuden der Stadt gehört. Die Jame Mosque steht direkt am Zusammenfluss der beiden Flüsse Gombak und Klang, denen Kuala Lumpur (Schlammiger Zusammenfluß) seinen wenig romantischen Namen verdankt. Nach dem Besuch des interessanten Textile Museum, das direkt neben dem Nachts wunderschön beleuchteten Dayabumi Complex liegt, ging es weiter zur Chinatown. Hier  sahen wir uns den chinesischen Kwong Siew Association Temple und den genau gegenüber gelegenen Sri Maha Mariamman Temple, das wichtigste religiöse und kulturelle Zentrum der indischen Gemeinde Kuala Lumpurs an. Dieser Tempel ist im typischen südindischen Stil mit Dutzenden feingearbeiteten und grell bemalten Gottheiten und Tieren verziert. Zum Abschluß unseres Ausflugs in das Herz von Kuala Lumpur sahen wir uns den Bahnhof und das Verwaltungsgebäude der Malayan Railway, zwei weitere architektonische Highlights an. Vom Bahnhof aus fuhren wir für eine Verschaufpause mit einem Taxi zurück zum Hotel. Am frühen Abend gings es dann wieder per Taxi in den Norden der Stadt, zum Shopping-Centre The Mall. Im 4. Stock offerieren die Essensstände des Medan Hang Tuah die Küchen aller Völker und Regionen Malaysias. Die Gestaltung der Stände wurde alten Straßenzügen von Melaka, Penang und Kuala Lumpur, wie auch einem malaiischen Fischerdorf nachempfunden. Obwohl viele Stände geschlossen hatten, fanden wie etwas leckeres zum Abendessen und schlenderten anschließend noch ein wenig durch diese riesige Mall. Ein Taxi brachte uns dann auch wieder zurück zum Hotel, wo wir es uns für den Rest des Abends gemütlich machten.

Menara Kuala Lumpur oder kurz KL Tower war unser erstes Ziel am nächsten Morgen. Der 421 m hohe Fernsehturm ist der vierthöchste Turm der Welt, übertroffen nur noch vom CN Tower in Toronto und einem russischen und einem chinesischen Turm. Erbaut um die Qulität von Kommunikationsdienstleistungen zu verbessern ist er längst zu einem Wahrzeichen der Stadt geworden. Im Sommer 1996 nach 30 Monaten Bauzeit fertiggestellt, wurde der Turm am 1. Oktober 1996 offiziell eröffnet. Vom Observation Deck in 276 m Höhe genossen wir die grandiose Aussicht auf die Stadt. Als wir Bukit Nanas, den Hügel, auf dem der Turm erbaut ist, verließen, konnten wir ein paar freilebende Affen bei ihren Kletterkünsten beobachten. Zu Fuß machten wir uns auf den Weg zum Kuala Lumpur City Centre. Am Rand eines schönes Parks steht der Petronas Twin Tower, mit 451,9 m das höchste Bürogebäude der Welt und ein weiteres Wahrzeichen Kuala Lumpurs. Die Zwillingstürme haben 88 Stockwerke und sind über die Skybridge im 41/42 Stock miteinander verbunden. Wir schlenderten durch das Suria KLCC Shopping Centre, das sich unterhalb der Türme befindet und durch die Parkanlage, die schöne Blicke auf auf die Türme ermöglicht. Von hier aus fuhren wir mit einem Taxi zum Hotel zurück, um uns ein wenig auszuruhen. Nachdem wir in der Nähe des Hotels zu Abend gegessen hatten, fuhren wir noch einmal ins Herz des alten KL, um uns die wunderschön beleuchteten Gebäude rund um die Jalan Raja anzusehen.

Die Lake Gardens, eine riesige Grünanlage im Zentrum von KL, waren am nächsten Morgen unser Ziel. Wir begannen unseren Rundgang in den Orchid Gardens, in dem mehr als 800 malaiische Orchideenarten ausgestellt werden. Dieser Garten geht nahtlos in den Hibiscus Garden über. Der Hibiskus ist die Nationalblume Malaysias und findet Verwendung in der Medizin, als Gewürz und als Getränk. Malaiisch heißt der Hibiskus  "Bunga raya", was soviel wie große Blume bedeutet. Zum Abschluß unserer Stippvisite in die grüne Lunge Kuala Lumpurs sahen wir uns den Butterfly Park, den angeblich größten tropischen Schmetterlingspark der Welt an. Unter einem Netzdach spazierten wir durch einen kleinen Regenwald, in dem über 100 Schmetterlingsarten um uns herum flatterten. Als wir im Taxi saßen, das uns zum Hotel zurückbrachte, fing es an zu regnen. Der Regen entwickelte sich zu einem wahren Wolkenbruch, der die Straß­en überflutete und schließlich in ein tropisches Gewitter überging. Obwohl es so aussah, als würde es nie mehr aufhören zu regnen, war nach 1,5 Stunden alles wieder vorbei. Zu Fuß machten wir uns auf den Weg zum Central Market, wo wir etwas gegessen haben. Nach einem Rundgang über den Nachtmarkt in der Jalan Petaling kämpften wir uns durch den chaotischen Straßenverkehr wieder zurück zum Hotel.

An unserem letzten Morgen in KL fuhren wir mit einem Taxi zum Chow Kit Markt an der Jalan Haji Hussein. Auf diesem malaiisch geprägten Markt gibt es Haushaltsgestände, Textilien und Lebensmittel. Von hier aus machten wir uns auf den Weg und entdeckten weitere Märkte mit schönen Textilien. Ein Taxi brachte uns zum Hotel zurück, wo wir uns ein wenig ausruhten. Da wir mit dem Hotel einen "late Check-Out" vereinbart hatten, mußten wir das Zimmer erst um 15.30 Uhr räumen. Die verbleibende Zeit bis zu unserem Transfer zum Flughafen schlenderten wir durch die Shopping-Centre in der Nähe des Hotels. In der verbleibenden Zeit bis zum Abflug sahen wir uns auf dem sehr schönen, neuen Flughafen von Kuala Lumpur um. Unser Flug startete um 23.30 Uhr und unserer Urlaub ging damit unwiederruflich seinem Ende entgegen.  In London hatten wir fast 1 Stunde Verspätung, so daß wir uns mit dem umsteigen schon etwas beeilen mußten. Unsere Koffer blieben aufgrund dieser kurzen Frist auch auf der Strecke und kamen nicht in Hamburg an. Helga und Gerd haben uns vom Kieleius abgeholt und wir haben noch ein bißchen geklönt. Am nächsten Morgen kamen dann unsere Koffer per Post-Express ins Haus.

 
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