Am East Cape ragt Neuseeland am weitesten in den Pazifik hinein und hier, nahe der Datumsgrenze, beginnt jeder Tag der Welt. Am Kap steht der angeblich östlichste Leuchtturm der Welt inmitten der wahrscheinlich abgelegensten Gegend der Nordinsel. Hier, jenseits des 178. Längengrades, hatten wir nicht nur den östlichsten Zipfel Neuseelands sondern gewissermaßen auch den östlichsten Zipfel der Welt erreicht. Wir erklommen über 600 Stufen den kleinen Berg auf dem das East Cape Lighthouse steht und wurden für unsere Anstrengungen mit einem grandiosen Panorama belohnt.
   
   
Die Stadt Rotorua am Südufer des gleichnamigen Sees ist sicherlich das populärste Touristenziel der Nordinsel. Die aus unzähligen dampfenden Erdspalten austretenden Schwefeldämpfe weisen auf heiße Quellen und heilende Thermalbäder hin. Diesen hat Rotorua auch seinen Namen zu verdanken, denn Rotorua bedeutet in der Sprache der Maori "übel riechender Ort". Neben den Geothermischen Aktivitäten tragen zahlreiche Seen und Flüsse in der Umgebung von Rotorua zur Attraktivität dieses Gebietes bei. Außerdem ist der Ort das wohl bedeutendste kulturelle Zentrum der Maori. Kunstwerke und Architektur sind ein lebendige Zeugnisse einer Kultur, die sich heute erneut in traditionellen Gesängen und Tänzen ausdrückt.
   
   
   
   
Das 18 km² große Gelände von Waiotapu wird von der Werbung mit "Thermal Wonderland" und "NZ´s most colourful thermal Area" umschrieben. Tatsächlich ist hier die Bandbreite der geologischen Attraktionen besonders groß und die Farbenvielfalt derselben berühmt. Zu den Attraktionen gehören die "Artist´s Palette", eine Ansammlung von bunt schillernden heißen und kalten Geysiren, blubbernden Schlammlöchern und zischenden Dampfspalten und der Champagnerpool, die größte heiße Quelle von Waiotapu. Er hat einen Durchmesser von 60 m und die Wassertemperatur liegt bei 74° C, wobei die aufsteigenden, namensgebenden Perlen allerdings durch Kohlendioxid entstehen.
   
   
   
Über einen kurzen Track kamen wir zu einer Aussichtsplattform, die den Blick auf diese beeindruckenden Wasserfälle freigab. Die 36 m hohen und breit ausgelegten Marokopa Falls waren für uns die bisher schönsten neuseeländischen Wasserfälle.
   
   
Der 2.518 m hohe Mt. Taranaki ist wahrscheinlich das Ergebnis eines gewaltigen Vulkanausbruchs vor über 70.000 Jahren. Der heilige Berg der Maori brach zuletzt im Jahre 1775 aus. Mit seiner typisch vulkanischen Kegelform ist er das Wahrzeichen der Westküste. Den Legenden der Maori zufolge stand der Mt. Taranaki einst in unmittelbarer Nachbarschaft der Vulkane Tongariro, Ruapehu und Ngauruhue im Zentrum der Nordinsel. Diese 4 Giganten kämpften um die Gunst von Pihanga, einer jungen und hübschen Vulkanin. Taranaki verlor den Kampf gegen Tongariro und floh bei Nacht in Richtung Westen. Seinem Weg folgt heute der Fluss Whanganui, dessen Bett er schuf und mit seinen Tränen füllte. Bei Sonnenaufgang erreichte er die Küste, schlief vor Erschöpfung ein und fand hier sein einsames Exil. Noch heute versteckt er sein Gesicht oft hinter einer Wolke aus Tränen.
   
   
Das Cape Egmont ist der westlichsten Punkt der Taranaki-Halbinsel. Hier steht ein 20 m hoher, weißer Leuchtturm, der ursprünglich auf Mana Island, nördlich von Wellington beheimatet war. Seit 1881 steht er hier am Cape Egmont und sendet alle 8 Sekunden einen bis zu 35 km weit sichtbaren Lichtstrahl auf die Tasmansee.
   
   
   
Im Mittelpunkt des Tongariro National Parks stehen die drei aktiven Vulkane Ngauruhoe, Ruapehu und Tongariro. Ältester und kleinster der drei Vulkane ist Mt. Tongariro, der vermutlich vor 1.5 bis 2 Millionen Jahren entstand. Seine 12 Nebenkrater, sogenannte Parasitärkrater, sind heute z. T. von giftgrünen Kraterseen gefüllt. Jüngster und aktivster Vulkangipfel ist Mt. Ngauruhoe. Er entstand vermutlich erst vor 2.500 Jahren. Aus seinem charakteristisch geformten Schichtkegel steigen häufig Rauch- und Aschewolken empor. Mit 2.797 m ist der immer schneebedeckte Mt. Ruapehu höchster Berg der Nordinsel. Seine drei Gipfel erstrecken sich über 3 km, und ein grauer dampfender See füllt das zentrale Kraterbecken.
   
   
   
   
Der kleine Ferienort Castlepoint verdankt seinen Namen James Cook, den der beeindruckende 162 m hohe Felsen an eine Burg erinnerte und dem er deshalb schon 1770 den Namen Castle Rock gab. Der 23 m hohe Leuchtturm von Castlepoint thront 52 m über dem Meer auf einer Klippe und schickt sein Licht 48 km weit auf den Pazifik hinaus. Er wurde in England gebaut und verrichtet seit 1913 an dieser Stelle seinen Dienst.
   
   
Das Cape Palliser Lighthouse steht auf Klippe in einer Höhe von 78 m über dem Meer. Der Turm ist 18 m hoch und sein Licht scheint bereist seit 1897 bis zu 48 km weit auf den Pazifik hinaus. Über eine steile Treppe aus 258 Stufen erklommen wir die Klippe und genossen die spektakuläre Aussicht vom Fuße des Turmes auf die Küste. Auf der Klippe war es so stürmisch, dass wir zeitweise Schwierigkeiten hatten uns auf den Beinen zu halten.
   
   
Eine weitere Attraktion des Cape Palliser wartete an der Küste unterhalb der Klippen auf uns, die größte Robbenkolonie der Nordinsel. Die Tiere lagen verstreut in Felsen und ließen uns erstaunlich nahe herankommen.
   
   
Wir begannen unseren "Wellington-Tag" mit der steilen Auffahrt auf den 196 m hohen Mt. Victoria, der sich östlich der Innenstadt, oberhalb der Oriental Bay erhebt. Die Aussichtsplattform bietet den wohl schönsten Blick auf die Stadt, den Hafen und das Umland.
   
   
Die heute genutzten Parlamentsgebäude bestehen aus drei Gebäuden, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Am auffälligsten ist zweifelsohne der den Parlamentariern vorbehaltene "Executive Wing", der als Beehive zum Wahrzeichen Wellingtons geworden ist. Böse Zungen behaupten, dass ausschließlich die Form des 1980 fertig gestellten Gebäudes für den Spitznamen verantwortlich ist, keinesfalls der Fleiß seiner Bewohner.
   
   
"The Lynx", die neue doppelrumpfige Schnellfähre, mit der wir auf die Südinsel übersetzen werden.
   
   
Viele Grüße vom anderen Ende der Welt!  
   
Eure Geli & Gunter